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LM317 Schluckauf

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Offline dimashek

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #15 am: 18.02.2022 10:02 »
Die Zeitkonstanten der thermischen prozesse sind doch deutlich länger.
Wenn der Chip zu heiß wird und abschaltet, wird er niemals in der nächsten Periode wieder resetet. Da vergehen schon sekunden, bis es wieder abkühlt.

Es kann eigentlich nur Spannugsripple am Eingang oder Regelungsabbrüche wegen Schwingung sein.
Am Osci sehe ich keine hochfrequente Schweinerei - deswegen habe ich meine Vermutung schon geäußert.

Ok, kann auch noch defekter Regler sein, aber das wollen wir erstmal ausschliessen.

P.S. Die Simulation ist gut, aber mir fehlt da der Trafo. Etwas mehr leakage inductance sollte man schon reinbauen, der Sinus sieht ja fast ideal aus   :angel: - wird in echt nie so sein. Die Wicklung hat 1A (laut Plan) , schon knapp, ... wenn die eher hochOhmig mit mehr windungen gemacht ist (um dann einzubrechen auf die gewünschte Spannung), dann wird der Ripple auch größer. 

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Offline Olaf

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #16 am: 19.02.2022 00:29 »
Hi Dimashek,
ich habe den DC-Widerstand der Wicklung mit 400mOhm angenommen. Wenn andere Daten vorliegen, kann ich diese berücksichtigen.
M,eines Wissens nach hat die Temperaturabschaltung eine Hysterese von mindestens 5°C. Ich glaube auch nicht, dass diese so schnell durchlaufen wird.
ich würde dann eher vermuten, dass der Einbruch eine Strombregrenzung sein könnte.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass man sich die Eingangsspannung des Reglers mit dem Skop anschaut.

LG Olaf E.

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Offline headcrash

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #17 am: 21.02.2022 23:12 »
Guten Abend,

erst einmal Euch allen vielen, herzlichen Dank für Euer Mitdenken und den Grips, den Ihr hier reinsteckt. Großartig!

Ich hab mich am Wochenende nochmal mit dem Thema beschäftigt.
Zunächst: die Amps, die ich in den letzten Jahren mit der Schaltung UND 4x ECC83 gebaut hatte, hatten - trotz Schaltplan - immer 2200µ Siebung. Ich glaube, ich hatte die "halt da", im passenden RM und Durchmesser, und hab sie halt verbaut. Einzig beim Mini SLO (4x ECC83) sind es tatsächlich 1000µ, aber dazu später.
Die andern Amps hatten ohnehin nur drei ECC83.

Mein Bauchgefühl ist weiterhin, dass die Effekte nicht auf die Hitze zurück führen sind, auch wenn im datasheet steht, dass der Ausgang bei Einsetzen der Overheat protection an/ausgehen kann. Das sähe für mich am Oszi aber anders aus, viel träger.
Wärmeleitpaste hab ich keine mehr da, ich hab aber ein zusätzlichen Stückchen Alublech mit angebaut, und spaßeshalber einen andern Regler angebaut (alle Regler, die ich derzeit noch da hab sind von ST). Die dips sind minimalst weniger, aber das Verhalten bleibt.

Erst das Verdoppeln auf 2000µ brachte den "Durchbruch" (s. Foto). Mit 1000µ liegt der Ripple bei etwas über 4Vss, und damit fallen die dips des Ripple auf ca. 14V, was aller Wahrscheinlichkeit nach den Schluckauf verursacht.
Mit 2000µ ist der Ripple ca 2Vss, und die dips liegen bei ca. 15V, was der Regler vermutlich gerade so eben toleriert, bei einer Vout von 12,6V.
Daten der Wicklung des verwendeten (Ringkern-)Trafos
Nenn: 14V/1A
Leerlauf: 15,8 V~
16,7V gemessen mit DMM bei 1000µ

Ich habe mir nun noch 4700µ bestellt, ebenso einen etwas "kräftigeren", hoffentlich mechanisch passenden Kühlkörper mit 15K/W, sowie Wärmeleitpaste. Damit werde ich dann kommendes Wochenende Messungen machen.
Die Temperatur an der TO220 Befestigungslasche geht so auf 80 - 85° hoch, aber mit offenem auf den Kopf gestellten Chassis. Wird in zusammen gebautem Zustand also eher noch heißer.
Beim Original Fryette Deliverance hatte ich bisher ein Detail übersehen: er benutzt auch einen 4700µ zur Siebung, aber einen zumindest sehr ähnlichen Kühlkörper.
Dies lässt schließen, dass die Vin zum Regler so gering wie möglich gewählt wurde, um die "wegzukühlende" Leistung auch gering zu halten.

So.
Nun zum Mini SLO. Dort habe ich folgende Bedingungen und Werte:
- 1000µ Siebung
- RK Trafo Wicklung mit 14V/1A Nenn
- Leerlauf 17,1V~
- 18,8V= gemessen mit DMM (also ca. 2V mehr als beim Deli)
- TO220 wie auf dem weiter oben verlinkten Foto Ausschnitt ans Chassis montiert (Silikon Isolierscheibchen).
Ich hab dazu keine Oszi Fotos, der Amp musste zur Bandprobe. Aber hier funktioniert alles wie es soll. Ich denke, weil hier der Ripple vorm Regler, mit ebenfalls um die 4Vss liegend, die mindest Dropout Spannung von 3 V ausreichend einhält.

Interessanterweise wird hier die Lasche des TO220 grad so eben 40° warm. Das macht mich sehr stutzig, da hier die wegzukühlende Leistung etwas höher liegt, also eher bei 4,5 .. 5W gegenüber den ca. 3W.
Vielleicht entsteht beim Deliverance zusätzliche "parasitäre" Verlustleistung durch die "Anstrengungen", die 12,6V zu halten (Schaltverluste durch die dips?).

Naja, ich werde sehen, wie sich das alles mit den 4700µ verhält.

Alles in allem sind halt 14V / 1A Nenn-Auslegung einer Wicklung nicht immer das gleiche.
« Letzte Änderung: 21.02.2022 23:26 von headcrash »
Früher war weniger Gain.

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Offline headcrash

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #18 am: 21.02.2022 23:13 »
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Offline headcrash

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #19 am: 21.02.2022 23:14 »
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Offline headcrash

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #20 am: 21.02.2022 23:14 »
noch Foto
Früher war weniger Gain.

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Offline dimashek

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #21 am: 22.02.2022 12:45 »
Um die Wärmeentwicklung zu reduzieren habe ich mal auch CRC mit 2200 + paar Ohm + 2200uF  benutzt.
Mit dem R kann man die Spannung vor dem Regler schön einstellen, reduziert der Ripple, man kann damit deutlich kleinere Vrms am Eingang einstellen.

Und man kriegt die hochfrequenten Diode-ringing des Gleichrichters besser gefiltert. 

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Offline roehrich

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #22 am: 22.02.2022 12:56 »
Nun ... und hier will ich doch gleich nochmal den LT/LM1085 in Spiel bringen  ;D ... dem reichen 1.5V Dropout. Wenn man sich da rantastet, sinkt die Verrlustleistung am Regler.

https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/108345fh.pdf
https://www.ti.com/lit/ds/symlink/lm1085.pdf

Ciao
Sebastian

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Offline MartinR

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #23 am: 23.02.2022 11:37 »
Hallo Sebastian,

Nun ... und hier will ich doch gleich nochmal den LT/LM1085 in Spiel bringen  ;D ... dem reichen 1.5V Dropout. Wenn man sich da rantastet, sinkt die Verrlustleistung am Regler.


Erfahrungsgemäß waren bei mir 1,8V oder 2V besser. Darunter kam es bei hochverstärkenden Röhrenverstärkern zu unerwünschten Störgeräuschen.

Viele Grüße
Martin

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Offline headcrash

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Re: LM317 Schluckauf
« Antwort #24 am: 14.03.2022 18:16 »
Hallo in die Runde,

um das mal abzuschließen: ich hab den Lade-C gegen einen 4700µ ausgetauscht, was den Ripple vorm Regler nochmals verringert hat, auf ca. 0,9Vss. Damit schaffe ich es, noch etwas besser, aus dem Dropout Bereich "rauszufallen".

Das Hitze-Problem hat sich nicht geändert, mit einem 15K/W Kühlkörper, mit zusätzlich angeschraubtem 21K/W Aufsteck-KK klettert die Temperatur nach ca. 5-10min.  auf über 80°C an der Befestigungsfahne, und das bei offenem Chassis, über Kopf auf der Werkbank. Das ist mir etwas zu unsicher, und so hab ich den Regler wieder mit Glimmerscheibchen und Wärmeleitpaste (sparsam!) ans Chassis geschraubt. Auf der Außenseite an der Stelle dann ein Stückchen Alu-Winkel dran, damit bleibt's an der Fahne bei knapp über 40°C, auch nach 20min, ebenso bei Lage des Chassis über Kopf. Und da heizen die Röhren ja bereits ganz ordentlich mit.
Die Karre läuft nun sicher, eine Bandprobe hat sie bereits problemlos hinter sich gebracht.

Wie das mit der Hitze beim Original aussieht, würde mich interessieren.
Fryette versorgt die Relais glaub ich über die ungeregelte DC. Vielleicht ist so ein millimü mehr Reserve. Vielleicht sind aber die 80-90°C an der Fahne kein Problem für den LM340-T12.
Früher war weniger Gain.