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Radio Telefunken Jubilate 8 brummt nur

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roehrich:

--- Zitat von: svenbode am 14.06.2022 21:11 ---Im Platinenlayout sind für C53/54 3 Anschlüsse gezeichnet. Ist das ein Doppelkondensator?

--- Ende Zitat ---

Das ist ein stehender Becherelko, der zwei Kondensatoren in einem Gehäuse vereint. Die negativen Pole sind dabei zusammengeschlossen ... daher die drei Beinchen. Könnte aber im Bedarfsfall auch durch zwei Einzelne ersetzt werden ... aber wie schon eben geschrieben, nicht blind tauschen, sondern vorher die wirkliche Ursache finden.

Ciao
Sebastian 

svenbode:
Erst mal Danke an Stephan und Sebastian,

habe jetzt über die Feiertage gut Zeit das im Betrieb zu messen. Den Doppel Elko fürs Netzteil gibts im Shop und ne gebrauchte EL 84 hab ich noch.

Melde mich die Tage wenn ich das durch hab.

Gruß
Sven

haebbe58:
Aber aufpassen!

Will hier nicht den Oberlehrer spielen und irgendwessen Kompetenz anzweifeln, aber alte Röhrenradios haben es in sich bzgl. Sicherheit. Kriechströme, kaputte Isolationen, Kabelummantelungen und windige Verbindungen sind noch die harmlosesten Sachen, insbesondere die Netzteile (oder das, was man heute als solche bezeichnen würde) sind extrem gefährlich. Alle Teile, die man aus Versehen berühren kann, können irgendwelche Ströme oder zumindest Ladungen drauf haben ..... daher - unter Spannung - bitte äußerste Vorsicht!

Da hat schon so mancher ordentlich eine gezogen gekriegt!

Nur mal so als Hinweis - bitte nicht falsch verstehen!

Gruß
Häbbe

roehrich:
Guten Morgen,

so nach einmal schlafen ist mir aufgefallen, dass ich mich vielleicht etwas voreilig auf die Endstufe eingeschossen habe ... das ist zwar der Standardfehler, aber natürlich kann auch was anderes kaputt gehen. Ist das Brummen lauter als normal geworden, oder ist das nur das normale leise Brummen und es fehlt einfach nur der Radioton? Dann kann natürlich auch weiter vorne etwas defekt sein ... schau mal, ob alle Röhren glühen. Bei den Kleinsignaldingern ist das manchmal recht schlecht zu erkennen ... wenn Du dir unsicher bist, herauszupfen und die Heizung auf Durchgang prüfen. Und wenn Du eh schon das Multimeter in der Hand hast, gerne alle Spannungen, die so im Schaltplan angegeben sind, nachmessen. Kleinere Abweichungen sind erlaubt und normal ... unterschiedliche Netzspannungen, Röhrenalterung, ... aber gravierend sollten sie nicht abweichen. Achtung, oft ist angegeben, welcher Wellenberich zu der Messung eingestellt werden soll. Korrodierte Kontakte im Umschalter sind auch noch so ein leidiges Thema ... meistens ist der Ton aber dabei nicht ganz weg. Probier auch mal den Plattenspieler/Tonbandeingang (M und L gleichzeitig gedrückt) ... wenn der geht, ist die Endstufe ausser Verdacht. Was macht die EM80 (der magische Fächer), wenn Du an der Abstimmung drehst, ändert sich da was ... wenn der auch ohne Ton einen eingstellten Sender anzeigt, sollte der Tuner- und Detektorteil gehen. Wenn Du den Fehler dann immer noch nicht gefunden hast, bewege mal etwas die Widerstände auf der Platine ... ich hatte da auch schon Kandidaten, die völlig normal aussahen, aber innen gerissen waren oder in ihren Endkappen locker. Wenn es nicht gerade die ECC85 ist, kann ich Dir mit Ersatzröhren aushelfen. Wenn der Empfang vorher OK war, bitte nicht vor lauter Verzweiflung an irgendwelchen Abstimmelementen (Trimmer, Ferritkerne) drehen ... um das wieder ordentlich zu richen braucht man Erfahrung und Spezialwerkzeuge (Messender, Röhrenvoltmeter, ...). Zu guter Letzt bleiben noch kalte Lötstellen und gerissenen Kupferbahnen auf der Leiterplatte durch die ständigen Temperatutwechsel.

Kopf hoch, das wird ... das ist keine Raketentechnik  :) ... nur bitte die Sicherheitsregeln nicht vergessen, auch wenn es eng zugeht! Zum Glück ist das kein Allstromgerät ohne Netztrafo ... da heisst es nämlich, besonders aufzupassen.

Ciao
Sebastian

Stahlröhre:
Hallo,

kann den Beiträgen von Sebastian nur zustimmen. Anmerkend wäre noch zu sagen, dass ihn diesem Radio noch alte Teerkondensatoren verbaut sind, die nach über 60 Jahren alle getauscht werden müssen. Verdächtig ist eben ganz besonders der Koppelkondensator zur Endröhre. Dazu kommt auch noch der Bereich um die Triode der EABC80, dieser ist sehr hochohmig, was das Messen nicht unbedingt leichter macht. Im HF Teil wurden diese Teerkondensatoren gerne hinter Siebwiderständen gegen Masse geschaltet. Hin und wieder schlägt so einer durch und schließt den Vorwiderstand dann kurz, wodurch dieser dann abraucht.

Fang aufjedenfall bei der EL84 an und arbeite dich von hinten nach vorne durch. Als erstes sollte der TA Eingang laufen, mach dann mit LW und MW weiter und zum Schluss den UKW Bereich.

Hier gibt es eine Übersicht über die damaligen Kondensatoren, die ausgetauscht werden müssen: https://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=2700
Styroflex und Keramik Kondensatorn bitte drinn lassen.

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