Hallo zusammen,
Ich hoffe es kann mir jemand zu meinem Problem ein paar Hinweise in die richtige Richtung geben.
Ich habe mir den Brieskorn AA764 Vibroverb zusammengebaut und empfinde Ihn als wirklich sehr SEHR leise. Um das zu verdeutlichen: Wenn ich das Volumen auf Stufe 5 runter regle ist er quasi aus. Mit dem Volumen auf 10 hört sich der Amp extrem clean und brummfrei an. Von irgend einer Art von Gain ist nicht zu sprechen... (soll mir recht sein) aber lauter könnte er schon sein. Mit meinem Voltcraft SL-10 DB Messgerät komme ich aus 1m Entfernung auf ca. 90db Spitzenwert (an dem 16 Ohm Lautsprecher meines VOX AC10C1 - OT war auch auf 16 OHM verdrahtet).
Dazu kommt noch folgendes: Die gemessene Anodenspannung der 6V6GT (Tung-Sol) liegt bei 371V (laut Datasheet für Single Ended Class A Amps ist das Max bei 315V) und die Kathodenspannung bei 22,4V womit ich auf eine Verlustleistung von 17,45W komme bei 47,16mA. Ich weiß, dass Fender hier die 6V6 idr. "heiß" laufen lässt aber das kommt mir dann doch ziemlich hoch vor. Vor Allem da der Amp sehr leise UND clean ist.
Als Netztraffo hab ich den 291AEX verwendet und als OT den 1760C (8000OHm primärseitig angeschlossen).
Die Gleichrichterröhre ist eine NOS 5YG3 - made in USA
die 12AX7 sind selected Gold von JJ
die 6V6GT ist von Tung-Sol
Ich habe alles soweit dreimal überprüft und kann keinen Fehler finden...
Als zusätzliche Info kann ich sagen, dass ich einen Impedanz-Wahlschalter eingebaut habe der sofort beim Einschalten des Amps kaputt war. Ich wollte eigentlich den xsw39 (TT) der jedoch abgekündigt ist (mit dem habe ich gute Erfahrungen bei meinem PX18 gemacht).
Ich hab mich dann dummerweise für den xsw77 (TT) entschieden. Ich hatte den Impedanzwahlschalter vor dem Einbau auf Durchgang geprüft um genau zu wissen welche sekundäre OT Litze ich an welchen Pin anlöten muss und hab das auch alles richtig gemacht. Als ich an den 16 Ohm Lautsprecher ging war der Schalter auch auf 16 Ohm gestellt. Leider war der Amp still, nach dem ersten einschalten.
Nach der Prüfung ist mir dann aufgefallen dass der Impedanzwahlschalter auf allen pins durchgang hat. Ich hab das Ding ausgebaut und dann direkt verdrahtet (auf 4 OHm da mittlerweile mein G8C Warehouse (4OHm 20 Watt) angekommen ist. Der Amp ist aber auch mit dem Warehouse genau so leise.
Was mir zusätzlich noch aufgefallen ist, was ich auch nicht verstehe. Wenn ich die Verbindung zw. V1b Kathode und hot-wire vom Speaker-out (Feedback-mod) trenne und die Intensity hochfahre dann schaltet sich der Amp aus. Bei Intensity auf 1 ist alles ok; Intensity auf 2 kommt das Vibrato durch und bei Intensity auf alles höher als 3 ist der Amp still? Kann mir jemand erklären warum das so ist?
Die Primäre des OT ist wie schon gesagt auf 8000OHm gelegt. Ich kann mich aber erinnern, das jemand bei single-ended 6V6 mal gesagt hat dass er auf 5000Ohm gegangen ist. Jedoch hab ich gelesen, das man das NICHTbei single-ended machen soll (kann mich aber nicht mehr erinnern wo das war).
Für die Kathoden-Kondensatoren hab ich 4x Bipolare 25uF 25V genommen. alles andere ist laut Schaltplan (
http://www.brieskorn.de/Guitar___Amps/Verstarkerprojekte/AA764/vibro_champ_diagram.pdf)
Eine zusätzliche Sache ist mir noch aufgefallen. Die Filter Elkos entladen sich nach Ausschalten ziemlich schnell von alleine... Ich kann aber Schaltungstechnisch dafür keinen Grund erkennen.
Vielleicht ist ja auch alles OK soweit und der Amp ist einfach sehr leise (das ist mein erster Champ)... Es wäre aber sehr enttäuschend wenn es so wäre.
Ich freue mich auf Hilfe und bin über jeden Hinweis dankbar.
Viele Grüße erstmal,
Dirk
Zur Info:
Das ist mein vierter Verstärker den ich eigenhändig zusammengebaut habe. Ich bin mir über die Gefährlichkeit bewusst und ich weiß auch wie man einen Kondensator entlädt. Zusätzlich messe ich immer mit einer Hand in der Tasche. Ob ich mich dem Projekt gewachsen fühle? Ja, das tue ich. Weiß ich alles über Röhrenverstärker? Definitiv nicht. Aber ich freue mich immer wenn ich etwas neues lerne