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Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?

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Offline Crix1990

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Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« am: 12.03.2023 02:18 »
Moin zusammen,

ich habe hier seit guten 15 Jahre eine Alte Röhrenendstufe von Maquis auf dem Dachboden stehen, die uns mal als PA im Proberaum unterstützt hat.
Bestückt war sie mit 1X ECC83 und 4X EL34.

Viel habe ich nicht über die die Endstufe, bzw. Maquis rausfinden können.
Nur, dass sie aus Deutschland kommen und Clone von Marschall Verstärkern hergestellt haben.

Beim Einlagern hat das Ding noch funktioniert, allerdings behaupte ich mal, dass das "gute" Stück nie Service bekommen hat (da steckten noch original Valvo / Siemens Röhren drin).
Das PCB zeigt auch 1A, was Rauchen im Proberaum bewirkt (wir warens wirklich nicht, wir haben die Enstufe mit dem Raum geerbt).

Das das Ding als PA Endstufe total Outdated ist, ist meine Idee, dass ich den Amp zum Gitarrenverstärker umbaue.
Zumal meine Hoffnung ist, dass die Endstufe eh etwas von Marshall entspricht.
(Alternativ ein netter Pepper Shredder davor...)

Hat jemand eine Idee, oder Infos bezüglich des Verstärkers?

Sonst würde ich versuchen den Trafo, Ausgangsübertrager und die Drossel zu vermessen, um zu schauen, was da Marschall-mäßig am besten passt und den Rest rausreißen.
(Trafo, Ausgangsübertrager, Drossel, Chassis, Case und Sockel dann als Substanz nehmen.)

Grüße,
Felix

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Offline bea

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Re: Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« Antwort #1 am: 12.03.2023 14:51 »
Ist das die Endstufe mit den 850V Anodenspannung im Leerlauf? Dann würde die knappe 200W  leisten und an Boxen mit gutem Wirkungsgrad immer noch ordentlch was abräumen.

DAS BEDEUTET ABER AUCH: ALLERGÖSSTE VORSICHT BEIM MESSEN!!!

Und wenn das so ist, kann man natürlich einen Vorverstärker davorhängen - eine ECC83 mit Tonestack nach Wahl (naja, eher einem mit geringen Pegelverlusten, damit man die zweite Stufe übersteuern kann) und je einem Vol-Poti hinter jeder der beiden Stufen ist da wohl das Mittel der Wahl. Also ein AMZ-Tonestack, das man auch auf einem Marshall-mäßiges Tiefmittenloch auslegen kann, und die zweite Stufe mit einem Katodenwiderstand von 820 Ohm.

Von mehr Röhren würde ich dringend abraten - Du kennst die Reseven des Heizkreises nicht.  Außerdem klingt das Beschriebene sehr geil, solange man nicht gerade High-Gain fahren will.
Ich verwende ähnliche Schaltungen in allen meinem Verstärkern, von 5W-150W. Und alles weitere machen dann wie bereits in den 70ern die Tretminen.
Liebe Grüße

Beate

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Offline _peter

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Re: Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« Antwort #2 am: 13.03.2023 09:25 »
Hallo,

ich pflichte Bea bei: bei dem Ding muss man auf jeden Fall wissen, was man tut. Zu den hohen Spannungen kommt auch noch die Stromlieferfähigkeit der fetten Trafos. Dann noch der sehr dredimensionale Aufbau. Alles etwas gefährlich.

Ich würde den Amp in dem Zustand nicht betreiben. Bei dem ganzen Dreck hätte ich Angst vor Überschlägen. Und das ist nur eine Angst von vielen.

Wenn man ihn umbauen möchte, könnte man die halbe B+ nehmen und die halbe Primärimpedanz (also 2, 4, 8 Ohm Ausgänge statt 4, 8, 16 Ohm). Ich weiß nicht mehr, ob die beiden Wickungen für B+ gleich groß waren - dann könnte man einfach statt einer Brücke einen Zweiweggleichrichter mit Mittelanzapfung bauen. Ansonsten einfach nur eine Wicklung nehmen. Das ganze dann sauber neu aufgebaut mit allen Sicherheitsmaßnahmen.

Ich selbst hatte mal einen 4xGU50 Amp aus so nem Gerät gebaut. 2 x 6,3V waren am Trafo vorhanden. Die Schirmgitterspannung mit nem Regler auf 250V gestellt und die vollen 800V auf die Anoden. Ich hätte am Schirmgitter auch auf 300V gehen können, wollte den Trafos dann aber doch nicht ganz so viel Leistung abverlangen. So lieferte er auch schon über 150W. Das war aber ein totaler Neuaufbau, der viel Arbeit gekostet hat.

Gruß, Peter

vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Offline bea

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Re: Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« Antwort #3 am: 13.03.2023 15:42 »
Hallo Peter, wenn *ich* den umbauen würde, wären das ebenfalls GU50, aber mit voller Spannung. Wobei man klären müsste, wie groß das B+ dieser Kiste tatsächlich ist.  Und bei GU50 muss man natürlich klären, ob die Heizwicklungen in Serie liegen dürfen - so selbstverständlich ist das ja nicht (bei mir waren Reste eines Gigant 2).

Aber wie gesagt - bereits die einfache Sanierung dieses Geräts mit EL34 hat ja viel Sinn, und egal, wie man es angeht (Reinigen der Platinen, danach mal genauer schauen - Trimmer und Elkos sind wohl auf jeden Fall fällig) ist kein Job für Leute mit geringer Erfahrung.

Wenn die Endstufe vor dem Einlagern noch funktioniert hat, wäre ich auch zuversichtlich, sie wieder in die Reihe zu bekommen.  Aber: Schaltplan besorgen oder zumindest technische Daten - die nominale Ausgangsleistung ist hier bereits ein sehr wichtiger Hinweis, vor allem auf die Höhe von B+.  Die alten Röhren sind bestimmt noch gut - also sorgsam behandeln.

Sone Pertinax-Platine kann übrigens durchaus auch mal in die Spülmaschine - aber die Maschine wird danach mehrere Spülgänge lang kräftig müffeln: Mit anderen Worten: ausbauen, mit warmem Wasser , Spülmittel und einer ausgedienten Geschirrbürste säubern geht durchaus, und die Bauteile halten das aus, wenn man sie danach in aller Ruhe perfekt trocknen lässt. Die Trafos natürlich nicht.
Liebe Grüße

Beate

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Offline TeeeTeee

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Re: Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« Antwort #4 am: 22.06.2023 05:43 »
Hallo
Ich bin kurz davor mir genau so eine Endstufe zu kaufen.
Wie gesichert ist denn die Vermutung, dass das Teil mit 800v Anodenspannung rennt? (Firmiert ja unter dem Namen ev-150 was eher auf 100w hindeuten würde wenn man das Austrovox naming in Betracht zieht)

Liebe Grüße
Erwin

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Offline Showitevent

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Re: Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« Antwort #5 am: 22.06.2023 10:40 »
Moin,

zwei ganz rationale Tips:
- Finger weg
- Spar Dir das Geld

Nur weils ähnlichkeiten mit einem Marshall hat, wirds keiner werden.
Ich hab selbst als versierter Techniker aufgegeben, nachdem ich feststellen musste, dass es nicht wirklich viele Endstufenröhren gibt, die mit der hohen Anodenspannung umgehen können. Das mag mal anders gewesen sein und da mögen sich auch die Meinungen teilen - aber seit dem lehne ich solche Anfragen Kategorisch ab.

Das letzte Class B Projekt um 750 Volt wollte nicht mit JJ`s und ich weiß bis heute nicht, ob das ein generelles JJ Problem ist. Es war alles nur am knistern, vermeintlich gut gematches Quartett war völlig außer Kontrolle, sterbende Schirmgitter... Ne, ne, ne.
Und ja, die Betriebsspannungen (es sei denn es gibt verschiedene Versionen) sind da so hoch, vielleicht auch wie erwähnt über 800 Volt.

Dann ist der mechanische Aufbau von der Kiste innen einfach grottig. Du bist mehr oder weniger darauf angewiesen die Transformatoren zu nutzen die damit kommen. Selbes gilt für die Platine.

Das ist nichts zum basteln und in meinen Augen auch nicht wert wieder in den Originalzustand zu versetzen, aber da mag jeder auch seine eigene Meinung haben.
Headshell-Preis mag ok sein aber du wirst da drin nichts finden, was für mehr als die Tonne geeignet ist.

Selbst wenn Du das wieder aufbaust, hast Du am Ende eine oversized Class B Endstufe, die nur schwer in die Zerre zu fahren ist und von Haus aus extrem Kühl klingt.

*Demotivationsmodus aus*

LG Joe

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Offline carlitz

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Re: Alte Maquis Endstufe Lohnt sich ein Umbau?
« Antwort #6 am: 22.06.2023 13:02 »
Stimme Joe absolut zu, dass ist ein Bastlerteil.

Die Trafo's sind groß, schwer und nicht mehr state-of-the art.

Der Netztrafo bietet zwar die Möglichkeit, die halbe Sekundär-Anodenspannung zu nutzen, aber Du brauchst dann eigentlich auch einen
neuen Ausgangstrafo, neue Elko's sowieso und die Platine musst Du auch ersetzen.

Das Ding ist gut für den Recyclinghof....... (meine Meinung, und ich habe schon eine umgebaut)
If you don't know how to fix it, stop breaking it!