Hallo, der C19 schließt die Röhre für hohe Frequenzen praktisch zunehmend kurz. Dadurch bekommst du immer weniger Verstärkung in diesem Frequenzbereich, wodurch der Verstärker höhenärmer und bei Übersteuerung weniger fizzelig klingt. Aufgrund der eher kleinen Kapazität ist der Effekt jedoch klanglich nicht so stark ausgeprägt. Zusätzlich dient dies auch als vorbeugender Schutz gegen ungewolltes hochfrequentes Schwingen. In vielen Verstärkern wird der Kondensator statt von der Anode zur Kathode parallel zum Anodenwiderstand geschaltet, der erzielte Effekt ist jedoch der gleiche.
R31 erzeugt die negative Gittervorspannung der Stufe und sorgt somit für den gewünschten Arbeitspunkt. C24 schließt R31 für Wechselspannungen kurz und verhindert eine Stromgegenkopplung die R31 bei fehlenden Bypass sonst erzugen würde. Dadurch wird die Verstärkung erhöht und die Ausgangsimpedanz verringert. Dies alles passiert jedoch frequenzabhängig, für immer tiefere Signale bildet C24 zunehmend einen merklichen Widerstand, wodurch der Effekt immer schwächer wird und die Verstärkung wieder abfällt.
Für C25 gilt im prinzip das Gleiche. Da er mit 220µF deutlich größer ist als C24 stellt er auch für sehr tieffrequente Wechselspannungen kaum einen nennenswerten Widerstand da. Dem wird jedoch durch R33 wieder stark entgegen gewirkt, da er mit C25 in Reihe liegt. R33 verhindert somit, dass C25 praktisch über das gesamte Audiospektrum einen Bypass bilden kann. Das Ergebnis dieser Kathodenbeschaltung ist letztendlich ein Shelf-Filter, der die Tiefen abschwächt. Bei verzerrten Sounds wird so einem untighten matschigen Sound entgegen gewirkt.
C18 ist der Koppelkondensator und dient dazu die Gleichspannung, die an der Anode von V1a von der folgenden Schaltung fernzuhalten. C21 ist 10x kleiner als C18 und bildet mit R32 und dem 1M Poti einen Hochpass, der die Bässe reduziert (C18 bildet auch einen Hochpass, dessen Grenzfrequenz aber im einstelligen Hz Bereich liegt).
Der Hintergedanke der Entwickler war sicherlich in etwa das verhalten eines JTM45 mit zusammengebrückten Kanälen nachzuahmen.