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Endröhren parallel schalten

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #15 am: 21.09.2023 16:37 »

abermals senx für eure Infos!! Echt lehrreich. (Verflixt, wieso gibts nicht in meiner nächsten Nähe solche Spezialisten wie ihr?)
Reden und Plaudern ist analog immer (meist) besser als digital.

Sollte ich die Endstufe, die in meinem Bauvorhaben demnächst dran wäre, tatsächlich realisieren, würde ich auch die Pentoden/Triodenumschaltung wählen.
Ich hab nämlich in meinen Reliquien einen 19Zoll/1HE Peavy-RöhrenPreAmp und eine sehr alte Fender Bandmasterbox aufgestöbert. Fehlt mir nur die Endstufe zu einem kompletten Head. Und diese würde ich gerne selber produzieren. Deswegen auch meine Fragerei und auch die Sache mit den 100W. Selbst komme ich mit den 22W aus zwei Fender Deluxe Reverbs bei Weitem aus. Aber wer weiß, vl. interessiert sich mal wer für einen ordentlichen Pseudo-Vintage-Stack :-))
Grüße
Christian

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Offline Helmholtz

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #16 am: 21.09.2023 16:49 »
Ich habe mal die Ausgangsimpedanz meines JTM50 berechnet (Formeln gibt's bei Zollner).
Am 16 Ohm Ausgang komme ich auf 280 Ohm ohne NFB und 11 Ohm mit NFB.
Als Ri der EL34 habe 15k angenommen.
Weitere Beispiele in Zollners Buch.
Mit NFB kann man also nicht mehr von Stromeinprägung sprechen.
« Letzte Änderung: 21.09.2023 16:51 von Helmholtz »

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Offline Helmholtz

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #17 am: 21.09.2023 16:58 »
Fehlt mir nur die Endstufe zu einem kompletten Head. Und diese würde ich gerne selber produzieren. Deswegen auch meine Fragerei und auch die Sache mit den 100W.

Dann aber mit entsprechend stärkeren Trafos.

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Offline Stahlröhre

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #18 am: 21.09.2023 17:49 »
@Helmholtz:
Jep genau das meinte ich (siehe Edit). Diese Annahme ist ein eher grober Näherungsversuch und unter bestimmten Betriebsumgebungen nicht mehr zutreffend. Beim Gitarrenverstärker spielt bei diesen Dingen auch noch eventuell vorhandene Presence und Resonance Schaltungen eine entscheidene Rolle.

Die gegebenen Werte sind aufjedenfall interessant. Vor geraumer Zeit hatte ich mir mal die Mühe gemacht den Innenwiderstand meiner Verstärker experimentell zu bestimmen (mit zwei verschiedenen Lastwiderständen). Für einen 100W Plexi Klon mit 27k am 4 oder 8Ohm Ausgang (weiss ich jetzt nicht mehr genau) kam ich auf etwa 3-4Ohm. Durch den eingebauten Resonance stieg im Tieffrequenzbereich der Innenwiderstand auf ca. 36Ohm bei 50Hz. Ein anheben des Gegenkopplungswiderstands auf 39k hob den Innenwiderstand geringfügig um 1-2 Ohm an, wobei der Bassbereich praktisch gleich blieb. Des Weiteren hatte ich auch noch meinen Dual und auch meinen Triple Rectifier vermessen die beide im Modern Mode ihre Gegenkopplung abschalten: Für den Dual ergab sich gemittelt etwa 90Ohm und für den Triple 50Ohm.

Die Messwerte weisen sehr wahrscheinlich eine doch nicht unerhebliche Messunsicherheit auf. Jedoch erscheinen sie mir trotzdem als plausibel in Referenz zu deinen berechneten Werten.

@ChristianMS erstell doch einen neuen Thread zu deinem Bauvorhaben. Die meisten Mitgleider hier freuen sich sicherlich wenn mal wieder neue Bauprojekte gepostet werden.
Gruß,
Max

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Offline Helmholtz

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #19 am: 21.09.2023 18:17 »
Vor geraumer Zeit hatte ich mir mal die Mühe gemacht den Innenwiderstand meiner Verstärker experimentell zu bestimmen (mit zwei verschiedenen Lastwiderständen).

Ich weiß nicht genau, wie Du den Innenwiderstand bestimmt hast.
Aber es ist wichtig, dass die beiden unterschiedlichen Testlasten nicht zu sehr von der Nominallast abweichen, da beim Röhrenamp die Leerlaufverstärkung und damit der GK-Grad stark von der Last abhängt.
(Ganz ohne Last ist die Leerlaufverstärkung oft 20 mal höher als mit, daher Schwinggefahr.)

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #20 am: 21.09.2023 21:02 »
Dann aber mit entsprechend stärkeren Trafos.

Ja, klar. Dachte an :
TT Übertrager 100 Watt für Marshall / JCM800 / Plexi  (1700Ohm CT)
Beim Netztrafo sind dann für 100W Ausgangsleistung mindestens 412Veff bzw. 583Vdc für die Endröhren nötig ,
Theoretisch: Ueff = sqr(100 * 1700),  falls Ohm und Konsorten mich nicht verlassen haben.
Da mir 583Vdc aber schon hoch vorkommen, sollte ich eigentlich einen OT mit etwa 1100 CT finden. Gibts sowas? Machts Sinn?

@Stahlröhre: Einen neuen Thread kann ich gerne eröffnen, auch werde ich einen für das Wattmeter im POS100 aufmachen.
Grüße
Christian

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Offline Helmholtz

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #21 am: 21.09.2023 22:56 »
Ja, klar. Dachte an :
TT Übertrager 100 Watt für Marshall / JCM800 / Plexi  (1700Ohm CT)
Beim Netztrafo sind dann für 100W Ausgangsleistung mindestens 412Veff bzw. 583Vdc für die Endröhren nötig ,
Theoretisch: Ueff = sqr(100 * 1700),  falls Ohm und Konsorten mich nicht verlassen haben.
Da mir 583Vdc aber schon hoch vorkommen, sollte ich eigentlich einen OT mit etwa 1100 CT finden. Gibts sowas? Machts Sinn?

Die Berechnung der erforderlichen DC-Versorgungsspannung (B+) funktioniert so nicht.
Laut Datenblatt kann man mit 2 Röhren und B+ = 400V (bei Volllast) 55W erreichen.
Also 110W mit 4 Röhren.

Zur Berechnung:
583V ist der Spitzenwert der Signalspannung (nicht aber die benötigte Gleichspannung) über der vollen Primärwicklung.
B+ liegt aber an jeder Halbwicklung an.
Der Signal-Spitzenwert pro Halbwicklung ist 292V. Jede Röhre "behält" bei Maximalstrom etwa 100V Restspannung zwischen Anode und Kathode für sich.
Daher muss B+ für 100W etwa 392V bei Volllast sein.
Nimmt man einen Spannungseinbruch (Sag) von 15% an, muss die Versorgungsspannung  etwa 460V im Ruhebetrieb betragen.

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #22 am: 22.09.2023 19:22 »
Guten Abend,
nun, deine Daten kann ich nachvollziehen und habe eine Skizze angelegt. (Beilage).
Jetzt müsste also die Primärimpedanz errechenbar sein.
Ich komme auf:
Z = Ueff^2 / P    ==>     Z = ( Us / sqr(2) ) / P   ==>   Z = ( (292 / 1,414)^2 ) / 100  = 426 Ohm
« Letzte Änderung: 22.09.2023 19:29 von ChristianMS »
Grüße
Christian

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Offline Helmholtz

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #23 am: 22.09.2023 20:08 »
426 Ohm ist korrekt.
Bei einem Raa von 1700 Ohm ist die Impedanz pro Primärhälfte 425 Ohm.
Halbe Windungszahl, viertel Impedanz.
Da je 2 Röhren parallel arbeiten, sieht jede 850 Ohm und fühlt sich wohl  :).

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #24 am: 22.09.2023 23:40 »
danke, wieder etwas klarer.
Ich zweifle deine Angaben keinesfalls an ...
Es gibt da auch den Zusammenhang:  Raa = 2*Ra = ü^2 * Rlast
So wäre bei der Impedanz Raa = 1700 Ohm  das Ra = 850 Ohm  und nicht 425 Ohm ????
Das ü ist dann sqr( 1700 / 8 )  ???
Weiß nicht, wieso sich mein Knopf noch nicht ganz löst.
Grüße
Christian

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Offline Helmholtz

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #25 am: 23.09.2023 00:02 »
Bei einem Transformator verhalten sich die Impedanzen proportional zum Quadrat der Windungszahlen, daher Raa = 4*Ra.
Dies gilt, wenn nur jeweils in einer Primärhälfte Strom fließt, wie das bei Klasse B und Klasse AB bei großer Aussteuerung der Fall ist.

Ausnahme ist  der Gegentakt-Klasse A Betrieb.
Da hier alle Röhren ständig Strom liefern, tritt wie bei der Parallelschaltung eine Verdoppelung von Ra auf, sodass gilt Raa = 2*Ra.
« Letzte Änderung: 23.09.2023 00:04 von Helmholtz »

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #26 am: 23.09.2023 10:17 »
oh ja, das ist der Unterschied.
Die Trafos, die unbekannten Wesen und dann noch der Zusammenhang mit Röhren.
Da wären wohl wieder die Grundlagen der Elektrotechnik aufzuarbeiten, tja ...
Grüße
Christian

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Offline Stahlröhre

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #27 am: 23.09.2023 19:08 »
Um die Grundlagen einer PP Endstufe zu verstehen solltest du auch mal beim Valvewizard (falls noch nicht geschehen) vorbeischauen: http://valvewizard.co.uk/pp.html.
Des Weiteren stehen zumindest bei Audioendröhren auch Betriebswerte in den zugehörigen Datenblättern, auch hier sollte man immer reinschauen: https://frank.pocnet.net/.

Die Marshalls mit dem von dir genannten AÜ haben übrigens meist 460-480V (ohne Aussteuerung) an der Anode.


Nachtrag @Helmholtz: Als Lasten hatte ich einen 8Ohm und einen 16Ohm Widerstand verwendet, dieses Vorgehen ist so auch in diversen Internetforen zu finden. Es ist möglich, dass die halbierte bzw. verdoppelte Lastimpedanz schon eine zu große Abweichung darstellt. Ich hatte es sowohl jeweils mit zu kleiner, als auch mit zu hoher Last versucht, was einen Unterschied von ca. 5-10% machte. Es ging mir bei dem Versuch primär darum gewisse Vermutungen meinerseits zu bestätigen, weniger darum konkrete Messwerte aufzunehmen.

In das Buch von Zollner muss ich wohl mal richtig reinschauen.


Gruß,
Max

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #28 am: 23.09.2023 19:48 »
danke euch für Inputs. In die Links schaue ich auf jeden Fall rein. Möchte es einfach besser verstehen.
Grüße
Christian

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Offline ChristianMS

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Re: Endröhren parallel schalten
« Antwort #29 am: 24.09.2023 20:05 »
Mensch, der Valve Wizzard ist ja von Merlin Blencowe!! Mein Favorit in Sachen einschlägiger Elektronik.
Wie konnte ich das übersehen ...
Sein Buch "Designing Tube Preamps for Guitar and Bass" ist absolut Top. Seine Art zu erklären ist hervorragend. Da liest sich das English beinahe wie unsere Sprache.
Bin am Checken
Grüße
Christian