Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Madamp J5MK1 pfeifen/fiepen/oszillation Volume Preamp/Vorstufe

  • 20 Antworten
  • 3457 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Wastl

  • Starter
  • *
  • 5
Servus liebe Tube-Town Freunde,

ich habe meinen Madamp J5MK1 Bausatz fertig gestellt. Jedoch habe ich das Problem, wenn ich den Volume der Vorstufe auf max. stelle bzw. auch kurz nach 3/4 Stellung fängt der Verstärker das Pfeifen/fiepen an, verliert Höhen und Verzerrung. Interessant ist, schließe ich ein Pedal an und schalte es ein, funktioniert der Verstärker ohne fiepen/pfeifen und Höhen-/Verzerrungsverlust.
Scheinbar ist dieses Problem bekannt, da eine Google-suche mehrere Beiträge im Musikding-Forum findet. Leider ist das Forum seit mehreren Tagen in Wartungsarbeiten und ich kann die Beiträge nicht öffnen (hab es auch über die „wayback-machine“ versucht).

Vielleicht kann einer mir hier helfen bzw. Tipps beim troubleshooting geben.

Vielen herzlichen Dank für eure Hilfe und Mühen.

Schöne Grüße aus Bayern.
Sebastian/Wastl

*

Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
  • YaBB God
  • *****
  • 1.015
  • Röhrengraf
Hallo Sebastian,

ohne den Amp, bzw. dessen Schaltplan / Aufbau näher zu kennen, klingt das sehr nach einer oszillation, in der der Preamp Gain so hoch ist, dass er empfindlich auf die Aussendung von Signal späterer Stufen wird. Mit einem Pedal wird vermutlich die Eingangsimpedanz deutlich niedriger sein, das Problem taucht dann zwar vielleicht nicht auf, ist aber dennoch da. Oszillation breitet sich dann in Form eines "Loops" über die Luft aus. Signale aus späteren Stufen streuen auf die Eingangsektion ein.

Hast Du einen Schaltplan und ggf. mal 2 Fotos vom Aufbau? Vieles kann man mit geschicktem Verlegen der empfindlichen Signalleitungen in den Griff bekommen. Ggf. muss man mit s.g. Gridblockern oder ggf. erweiterter Kapazität arbeiten.

LG Geronimo

*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 356
Hallo Wastl,
das klingt nach Oszillation.
Kannst Du den Schaltplan hier posten?
Falls nicht, hat der Amp global NFB (Über-alles - GK der Endstufe)?
Hast Du ein Oszi?

Edit: Vorpost verpasst um 3min.
« Letzte Änderung: 11.03.2024 00:10 von Helmholtz »

*

Offline roseblood11

  • YaBB God
  • *****
  • 1.227
Dass es mit Buffer vor dem Amp nicht mehr pfeift, gibt einen guten Hinweis darauf, wo man die kapazitive Kopplung wahrscheinlich suchen muss: Irgendwo zwischen Input und erster Triode kommt das schwache, hochohmige Eingangssignal einem kräftigeren, niederohmigen Signal von "weiter hinten" im Signalweg zu nahe.

*

Offline volvodidi

  • Sr. Member
  • ****
  • 110
Der Schaltplan kann hier auf der Madamp.de Seite eingesehen werden.
http://www.madamp.de/index/lang/de/artikel/5

*

Offline roseblood11

  • YaBB God
  • *****
  • 1.227
Auf den Fotos ist es recht vorbildlich aufgebaut: Grid Stopper direkt am Sockel, geschirmte Leitung zur Buchse, Schirm nur einseitig an der Buchse verbunden.

*

Offline Wastl

  • Starter
  • *
  • 5
Hallo zusammen,

vielen vielen Dank schon mal für die schnellen Antworten.
Den Schaltplan (in einer Auflösung mit der man was anfangen kann) darf ich sicher nicht hochladen.
Aber hier die Bilder von meinem Aufbau.
Ein Oszi hätte ich.

Es muss nicht unbedingt ein Pedal mit Buffer sein, es funktioniert auch mit einem einfachen Tubescreamer, selbst mit Gain und Volume auf Anschlag.

Nochmals vielen herzlichen Dank für eure Hilfe.
Sebastian

*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 356
Ist der Kathodenelko an der Endröhre gut?
Hat der einen hohen ESR oder eine schlechte Lötverbindung, kann sich Endröhrensignal über die Heizleitungen im Amp ausbreiten und auf die Eingangröhre gelangen.
Zum Testen könnte man mal die Symmetrierwiderstände der Heizspannung statt an der Kathode an Masse anschliessen.

Übrigens ist der Ausgang eines originalen TS immer gebuffert.
« Letzte Änderung: 11.03.2024 16:42 von Helmholtz »

*

Offline volvodidi

  • Sr. Member
  • ****
  • 110
Nimm mal den Kabelbinder von den 3 geschirmten Leitungen weg, und zieh sie auseinander.

*

Offline Wastl

  • Starter
  • *
  • 5
Ist der Kathodenelko an der Endröhre gut?
Hat der einen hohen ESR oder eine schlechte Lötverbindung, kann sich Endröhrensignal über die Heizleitungen im Amp ausbreiten und auf die Eingangröhre gelangen.
Zum Testen könnte man mal die Symmetrierwiderstände der Heizspannung statt an der Kathode an Masse anschliessen.

Übrigens ist der Ausgang eines originalen TS immer gebuffert.

Nach dem ESR-Messgerät/Bedienungsanleitung zu urteilen (0,17 Ohm gemessen) wäre der ELKO (63V 100uF) in Ordnung.
Um sicher zu gehen, die Symmetrierwiderstände der Heizspannung sind die im Bild orange gekennzeichneten, richtig?

*

Offline Wastl

  • Starter
  • *
  • 5
Nimm mal den Kabelbinder von den 3 geschirmten Leitungen weg, und zieh sie auseinander.

Habe ich schon probiert, keine Änderung.

*

Offline volvodidi

  • Sr. Member
  • ****
  • 110
Hast du das Teil exakt nach den Bildern in der Anleitung verdrahtet?
Die Leitungsführung ist nicht umsonst so von Martin vorgegeben.

*

Offline Helmholtz

  • YaBB God
  • *****
  • 356
Um sicher zu gehen, die Symmetrierwiderstände der Heizspannung sind die im Bild orange gekennzeichneten, richtig?

Richtig,
(Die Lesbarkeit des Schaltplans ist wirklich miserabel).

*

Offline Showitevent

  • Geronimo Stade
  • YaBB God
  • *****
  • 1.015
  • Röhrengraf
Moin,

also bezüglich des Schaltplans kann ich nur sagen, dass ich es schon ziemlich albern fänd, wenn darum ein Geheimnis des "Verkäufers / Erstellers" gemacht werden würde. Die haben das Rad da mit Sicherheit nicht neu erfunden und wenn überhaupt ein wenig Zauberpulver mit in die Tütchen gepackt. Falls man das aus Angst macht, dass die Parts woanders gekauft werden kann ich nur sagen, haben die Dinger hiermit für mich ihren Spirit verloren bevor sie ihn hatten.

Verständlich aber, dass Du dich da nicht aus dem Fenster lehnen möchtest. Ich weise dennoch mal darauf hin, dass diese ganze Technik ihren Ursprung dort hat, wo man vornehmlich und gern Schaltungsunterlagen frei zur Verfügung gestellt hat und teils sogar freiwillig mit ins Gehäuse gedruckt hatte! Eine vorbildliche Firma würde das heute immernoch tun!

Seis drum, der Schaltplan lässt ja zumindest erahnen worum es geht und die Praxis ist ja immer wieder die Gleiche.

- Also im Blindflug -
Mein vorgehen wäre wie folgt:
1.) Ausschließen, dass nicht die V1 selbst das Problem hervorruft
2.) Ausschließen, dass die empfindliche Eingangsleitung das Problem hervorruft
3.) Ausschließen, dass die Bypassleitung der V2 das Problem hervorruft
4.) Ausschließen, dass der Kathodenschalter das Problem hervorruft

Zu 1: Mal Röhren getauscht? Empfängliche Röhren müssen nicht zwangsläufig klopfempfindlich reagieren.

Zu 2: Du kannst im Grunde ohne klangliche einbußen einen 47pF Kondensator zwischen Gitter und Kathode der V1 hängen. Hier reicht eine Spannungsfestigkeit von unter 50 volt, je kleiner mechanisch, desto besser. So dicht an die Röhrenpins wie möglich. Irgendein Temparaturstabiler Kerko ist hier ideal. Mit einem klassischen 68K Gridblocker ist der so gut wie blind für dein Gitarrensignal, macht die Stufe aber ungemein stabiler.

Zu 3: Auch wenn V1 das Problem zu sein scheint, kann es dennoch sein, dass sich das im Verbund nach vorn aufschaukelt. Dafür würde ich die Bypassleitung, die zum Schalter an V3 Grid geht einfach mal physisch aus dem Amp entfernen und gegentesten. Dort kann das Signal innerhalb des Schalters kapazitiv gegenkoppeln. Das ist zwar technisch ein phaseninvertiertes Signal - respektive zu ihrem Ursprung - das ist es bei Oszillatoren aber auch! Ich denke aber nicht, dass diese Leitung wirklich ein Problem darstellt, dazu ist zu wenig Gain im Amp.

Zu 4: Auch hier würde ich die Leitungen der V1 und V3 Kathoden, die zu den etwaaigen Schaltern gehen mal physisch aus dem Gerät entfernen und die Kathoden so beschalten, wie es im "High Gain Mode" der Fall wäre.

Weiteres Troubleshooting:
- Der Amp schein keine Gegenkopplung zu haben, was soweit auch erstmal kein Problem ist. Das bedeutet aber, dass die Endstufe frei drehen kann... Da gibts so einen Schalter, der einen Bypass Kondensator über den AT Primär hängt. Macht der Amp das Problem auch, wenn dieser aktiviert ist?

- Ein Anodenbypass Kondensator an V3 kann abhilfe schaffen. 220pF bis 1nF sind realistische Werte. Dort wirst Du einen Roll off im Treblebereich haben. Es ist also abzuwägen, in wie weit dieser dich am Ende zufrienden stellt.
Ich persönlich habe die Erfahrung, dass es ohne oft eh zu harsh ist. Treble kann wieder aufgearbeitet werden, muss es aber nicht zwangsläufig. In Highgainern fehlts oft eh mehr am Bass. Es kann auch sein, dass ein etwaaiger Kondensator für Dich zu einem besseren / sahnigeren Klangerlebnis führt.

Dann nochmal ein Sicherheitshinweis:
Ich finde das liften des GND's garnicht mal so lustig ehrlich gesagt. Keine Ahnung, welcher Wert im Schaltplan angegeben ist, aber der 10 Watter mit 100 Ohm ist ja für sich sprechend.
Sind da alle Star Grounds physisch vom Chassis getrennt? Wie sieht das mit der Eingangsbuchse ansich aus? Hat die elektrischen Kontakt zum chassis?

LG Geronimo
« Letzte Änderung: 12.03.2024 07:43 von Showitevent »

*

Offline roseblood11

  • YaBB God
  • *****
  • 1.227
Die Leitungsführung der Heizung an den Sockeln ist suboptimal. Besser so:
https://www.valvewizard.co.uk/heater10.jpg


Und das Malerkrepp solltest du entfernen. Das wird durch die Wärme schnell trocken, fällt ab und wandert durch den Amp.