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Standby - wohin ist am Besten?

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Doas

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Standby - wohin ist am Besten?
« am: 15.01.2006 18:30 »
Hallo Experten,

wo setzt Ihr den Standby am liebsten hin?

- Nach dem Gleichrichter?
- Nach der Siebkette?
- Mittelanzapfung zur Erde?
- Kathoden der Endröhren???

Ich habe den bis jetzt in die Kathodenleitung zur Masse der Endröhren gelegt. Sowohl bei fixed als auch bei auto-bias. Da gibt es aber Meinungen , dass es gefährliche Auswirkungen Richtung Heizfaden haben kann!?!

Wenn ich z.B einen 320-0-320V Trafo habe und den Standby in die Mittelanzapfung lege......müsste doch ein Schalter der für mindestens 350V/AC zugelassen ist, ausreichend sein???

Was ist Eure liebste Methode und warum?

Grüsse!
Doas

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Offline Stephan G.

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #1 am: 15.01.2006 18:48 »
Hi, Folks!

Es kommt drauf an, was man mit dem Standby bezwecken will.
Ursprünglich wurde der Standby wohl zu dem Zweck "erfunden", um den Verstärker zwar auszuschalten, die Röhren aber weiter zu heizen. Das würde bedeuten, daß eigentlich außer der Heizspannung nix benötigt würde.
Ich halte es in der Praxis daher für zweckmäßig, eine sichere Lösung zu wählen:
Das allpolige Abschalten der Anodenspannung VOR dem Gleichrichter.
Die Vorteile des AC-Schaltens könnten evt. bekannt sein, für diejenigen, die dies nicht wissen: es ist so...  :D

Wie von Doas richtig angemerkt sollte der Schalter dann aber für die entsprechende Nennspannung ausgelegt sein. Ein 440V AC-Typ darfs schon sein. Ich neige eher zu der Lösung mit einem entsprechenden Relais. Die sind leichter zu beschaffen - z. B. von Finder.

Die Abschaltungen á la Marshall sind nicht unbedingt nachahmenswert, der Schalter trägt den Aufdruck 250VAC. Sicherheitstechnisch könnte das zweitrangig sein, da ja beim Öffnen des Amps abgeschaltet werden MUSS!
Elegant ist es nicht...

PLAY LOUD!!
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Offline Dirk

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Doas

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #3 am: 18.01.2006 08:56 »
Hallo Dirk!

Ja, das sagt mir wozu der Standby Switch da ist...wusste ich schon.....
Die Frage ist wohin damit.

Ich denke im Moment, die sicherste und Materialschonendste ist wohl die Spannug vor dem Gleichrichter (Dioden) abzuschalten. Oder?

Gruß!
Doas

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Offline Dirk

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #4 am: 18.01.2006 20:00 »
Hallo,

schau mal wo z.B. Marshall seine Stand-Bys verbaut.
Aber wozu überhaupt einen Standby-Schalter ?

Gruß, Dirk
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Offline Hannes

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #5 am: 18.01.2006 22:32 »
Hallo!

Egal wohin Du den Standbyschalter packst, es werden immer einige hunder Volt über ihm anliegen, sobald er geöffnet ist. Ich würde ihn an einer Stelle platzieren, an der er Wechselspannung schaltet, dann hast Du keine Probleme mit eventuell stehen bleibenden Abreißfunken.

Fender hat den Standby-Schalter hinter die erster Filterkondensatorbank gelötet und der hält dort ewig, also scheint's mit dem Wechselstrom nicht so wichtig zu sein...

Grüße,
Hannes

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Offline Joachim

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #6 am: 19.01.2006 06:58 »
Hi!

Zitat
Fender hat den Standby-Schalter hinter die erster Filterkondensatorbank gelötet und der hält dort ewig, also scheint's mit dem Wechselstrom nicht so wichtig zu sein...

Fender hat den Schalter wohl aus wirtschaftlichen Gründen dort plaziert, weil die Gleichspannung im Gegensatz zur Wechselspannung einpolig abgeschaltet werden kann (damit kann ein billigerer Schalter verwendet werden). Damit aber der Ladestrom der Elkos den Schalter nicht überlastet, wurde der Schalter nach den ersten Elkos plaziert. Bei dieser Lösung besteht aber die Gefahr, dass diese Elkos nicht entladen werden und der Servicetechniker oder Ampbastler erstmal für eine korrekte Entladung sorgen muß (oder, falls er es vergisst, Gefahr läuft, einen elektrischen Schlag zu bekommen).

Neben dem von Hannes erwähnten Abreißfunken, gibt es noch einen Grund für die wechselspannungseitige Abschaltung: schaltet man wechselspannungseitig in den Standby, bleibt der komplette Gleichstromzweig des Netzteils unter Last an den Röhren, wodurch die Elkos von den Röhren leergesaugt werden.

Ansonsten schließ ich mich noch Stephans Ausführungen an ;D

Gruß,
Joachim
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Offline Hostettler

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #7 am: 19.01.2006 07:56 »
Hallo ihr alle

Was war eigentlich damals der Grund weshalb die meisten Hersteller eine Standby-Schalter bei Instrumenten-Röhrenverstärker eingebaut hatten?
Meiner Ansicht nach wollten die Hersteller dem Besitzer damit die Möglichkeit bieten, in längeren Spielpausen den Amp quasi "abzuschalten " um den Energieverbrauch zu drosseln und die Röhren zu schonen, aber damit auch den nächsten "Spieleinsatz" sekundenschnell zu gewährleisten.

Meine Erfahrung mit Standby-Schaltern: Wenn denn einer benötigt wird, dann kommt er an die Stelle der Kathoden. Vorteil: weil dort nur keine Ströme und niedrige Spannung zu schalten sind.

Grüsse aus der Schweiz

hoschi

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Offline HenningK

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #8 am: 19.01.2006 09:10 »
Hi,

gutes Thema finde ich! Habe auch schon gegrübelt weil kaum einer der erhältlichen Schalter für hohe Gleichspannungen zugelassen ist. Die oft empfohlenen Apem Typen sind mit 30VDC angegeben. Ich wüsste nicht was man als langzeitstabile und zugelassene Lösung im DC eigentlich verbauen sollte. Wie die US Hersteller Ihre DC Abschaltungen durch die UL Prüfung kriegen ist mir ein Rätsel.

Vor Relais im DC möchte ich aus eigener Erfahrung nur warnen. Das wird nicht lange halten bzw. zu unkontrollierbaren Übergangswiderständen führen! (es sei denn man gibt Unsummen aus.)
Eigentlich soll man doch erst heizen und dann die Anodenspannung zuschalten, angeblich verlängert das die Röhrenlebensdauer. Im HiFi Bereich gibt es doch jede Menge Entwürfe mit automatisch verzögerter Anodenspannungzuschaltung.

Ist das 'n Mythos? Weiß jemand mehr über Hintergründe und Theorie dazu? Wenn das mit der Lebensdauer stimmt würde sich eine kleine Verzögerungsschaltung ja evt. lohnen können.

Andere Frage: Im Kathodenzweig werden einfach die Kathodenwiderstände von der Masse getrennt? Ich habe kein Schaltungsbeispiel. Und was is'n dann mit den Vorröhren? Die sollen munter weiter laufen  ???

Ciao,

Henning

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Offline Hostettler

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #9 am: 19.01.2006 10:53 »
Hi HenningK

Soviel ich weiss, hat ein Engl Amp das Standby mit Massentrennung der Endstufenröhren.
Zu deiner Frage mit den Vorstufenröhren: Wieso munter weiterlaufen? Sie sind zwar in Betrieb da hast du recht, aber ich nehme an, wenn du den Standby drinne hast spielst du doch auch nicht mehr oder?
Zudem haben die Vorstufenröhren einen minimalen Energieverbrauch (Heizung und Anodenspannung). Das ein Laut im Lautsprecher zu vernehmen ist, verhindert ja das "Muting" der Endstufe.

Gruss aus der Schweiz

hoschi

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Afrobusch

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #10 am: 19.01.2006 13:08 »
Hoi!

@Henning: Weiter oben hat Dirk einen Link zu dem Thema, da steht ganz genau, was der Sinn eines Standby Schalters ist. Einfach mal reinschaun, leider nur auf Englisch(noch?), aber es duerfte so einiges beantwortet sein.

Hätte noch eine Frage an euch, bin selber gerade bei der Planung eines großen 19" Preamps, hab bei manchen Herstellern gesehn, dass die auch in ihren Preamps Standby-Schalter verbauen, wie würdet ihr das regeln?

Danke

Grüße
Mathias

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Offline Dirk

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #11 am: 19.01.2006 13:21 »
Hallo,

ein Standby-Schalter schon die Endröhren normalerweise überhauot nicht. Das ist mehr oder weniger ein "nice-to-have". Es ist doch absolut egal wo man in der Spielpause die Lautstärke weg nimmt: Gitarre, Amp, Standby.
Positionieren würde ich diesen vor der Gleichrichtung für die Endröhren oder in der Masseleitung der Endröhren.
Ferner sollte man auf alle Fälle die Spannung an den Elkos im Auge behalten, je nachdem wo man den Standby einbaut. U.U. wird dann nähmlich die Spannung an den Elkos zu hoch.

Gruß, Dirk
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Offline Hostettler

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #12 am: 19.01.2006 15:29 »
Hallo Dirk

Mit deiner Aussage das unter Umständen in den Spielpausen (Standby aktiv) die Spannung an den Ladekondensatoren durch das Fehlen der Ausgangsröhren ansteigt, (in der Spielpause ziehen die ja sowieso nur den Ruhestrohm) hast du recht.
Aber in Anbetracht dessen, dass die Vorstufenröhren in dieser Phase ja auch noch Strom ziehen und dadurch ein gewisser Spannungsabfall entsteht, ist es meines Erachtens nicht so dramatisch.

Grüsse aus der Schweiz

hoschi

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Offline Hannes

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #13 am: 19.01.2006 16:10 »
Fender hat den Schalter wohl aus wirtschaftlichen Gründen dort plaziert, weil die Gleichspannung im Gegensatz zur Wechselspannung einpolig abgeschaltet werden kann (damit kann ein billigerer Schalter verwendet werden). Damit aber der Ladestrom der Elkos den Schalter nicht überlastet, wurde der Schalter nach den ersten Elkos plaziert. Bei dieser Lösung besteht aber die Gefahr, dass diese Elkos nicht entladen werden und der Servicetechniker oder Ampbastler erstmal für eine korrekte Entladung sorgen muß (oder, falls er es vergisst, Gefahr läuft, einen elektrischen Schlag zu bekommen).

Hi Joachim!

Sicherlich haben auch wirtschaftliche Gründe eine Rolle gespielt, ich wollte ja nur ein Beispiel aus der Praxis anführen... ;).

Über dem Schalter liegt an dieser Stelle ja trotzdem die hohe Betriebsspannung, halt erst nachdem sich die Kondensatoren "hinter ihm" durch die Röhren entladen haben. Übrigens entladen sich auch die ersten Kondensatoren, denn Fender hat hier Ableitwiderstände parallel gelötet, die auch gleich für eine gleichmäßige Verteilung der Spannung über die Kondensatoren sorgen.

Grüße,
Hannes

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Offline Hostettler

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Re: Standby - wohin ist am Besten?
« Antwort #14 am: 19.01.2006 16:13 »
Hi @ Dirk

Habe irgend einmal eine Standby-Schaltung gesehen, welche die Schirmgitterspannung der Endröhren unterbricht. Was meinst du zu dieser Möglichkeit?

Grüsse aus der Schweiz

hoschi