Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Merlin Blencowe Ultra HiGain Preamp in Marshall MA50

  • 2 Antworten
  • 2464 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Rene2097

  • Sr. Member
  • ****
  • 198
Hallo Freunde,

letzte Woche habe ich einen Marshall MA50 umgebaut. Hintergrund war der unnütze Boost (Platinenversion MA100-60-00)

Das Layout des Marshalls war ideal um endlich mal das Merlin Blencow Ultra Hi-Gain Design zu testen da es schon die 4 Anodenfolger mit anschließendem Tonestack enthält.

Der Plan war schnell gefasst. Das Blencow Design dient als Basis. Das Crunch-Contol Poti wird zum zweiten Kanal-Vol. parallel zum regulären Kanal Vol.. Mit dem letzten freien Kontak am Relais wird ein Kathoden-C als Boost geschalten.

Der Umbau begann direkt schon mit Schwierigkeiten denn mein Schaltplan stimmte nicht mit dem Board überein. Marshall hat die lokale Rückkopplung im Nachgang noch einmal angepasst. Vermutlich aus dem selben Grund wie ich.

Abgesehen davon bestand die Arbeit erstmal damit ca. 20 Teile auszulöten. Gefolgt von etwas Renigung der Platine und den Strukturänderungen. Dazu mussten einige Leiterbahnen getrennt und an anderer Stelle duch eine freie Verdrahtung neu verlegt werden. Für die Verdrahtung am Anfang der Schaltung habe ich mich vorsichtshalber für ein geschirmtes Kabel entschieden. Später war normale Leitung ausreichend.

Das Board selbst ist nicht von der besten Qualität. 3-4 Mal hat sich die Leiterbahn beim Auslöten gelöst und ich musste sie reparieren. Dafür ist das Layout und die Masseführung sehr gut umgesetzt und der Verstärker läuft ohne Nebengeräusche.

Der Klang stellt mich noch nicht zufrieden. Das Frequenzspektrum wirkt aktuell doch sehr beschnitten. Die Tiefen sind zu schwach ausgeprägt. Palmmutes klingen sehr kraftlos. Der Bass an sich ist zwar da aber es wirkt zu träge. Der sprunghafte Signalanstieg fehlt. Das selbe Problem habe ich in den hohen  Frequenzen. Da fehlt die Brillanz die wie bei einem Marshall mitschwebt.

Im Nachgang würde ich jetzt mal die Blencowe Vorstufe in eine andere Endstufe schleifen um zu sehen wie viel das ausmacht. Danach evtl. die Koppel-Kondensatoren etwas erhöhen und den 500p am letzten Gitter rausschmeißen. Der 500er war eh nur eine Notlösung weil ich keinen zweiten 220p da hatte. Mal sehen ob das den gewünschten Effekt bringt.

Grüße René

Re: Merlin Blencowe Ultra HiGain Preamp in Marshall MA50
« Antwort #1 am: 27.06.2024 06:53 »
Guten Tag René,

vielen Dank, dass Du Deine Erfahrungen hier teilst! Ich habe die Blencowe-Vorstufen auch diverse male nachgebaut und getestet und teile Deinen Eindruck. Es wirkt alles etwas kraftlos und dünn. Aber als Ausgangspunkt für weitere Tests durchaus brauchbar. Uch mit den Vorstufen von Herrn Lemme war ich bisher nicht glücklich. Da ich vor allem 7-Saiter spiele leite ich daraus für mich ab, dass entweder ein Depth-Regler oder ein doppelter Signalweg zum Mixen vor der Endstufe nötig ist, um soundmäßig glücklich zu werden. Hier bin ich aber aktuell auch noch am testen.

Aber Sound ist eben nicht gleich Sound, Geschmäcker sind verschieden und jeder hat andere Vorstellungen im Kopf. Daher möchte ich hier weder die Röhrenpäpste Blencowe oder Lemme verunglimpfen (würde ich mich niemals wagen), aber für einen etwas moderneren Highgain-Sound taugt es meiner Meinung nach nicht.

ich bin mal gespannt was Du berichtest, wenn Du verschiedene Endstufen dazu getestet hast, halt uns hier gerne auf dem Laufenden!

Viele Grüße,
Max


*

Offline Rene2097

  • Sr. Member
  • ****
  • 198
Re: Merlin Blencowe Ultra HiGain Preamp in Marshall MA50
« Antwort #2 am: 27.06.2024 15:05 »
Hallo,

ich war letztes Wochenende mal im Proberaum und habe versucht das Voicing etwas zu verbessern. Wie im ersten Beitrag geschildert hat der Verstärker ein seltsames Verhalten in den Bässen. Mit einem Boost vor dem Verstärker wird es deutlich besser. Daraufhin habe ich die Koppelkondensatoren vergrößert und die Spannungsteiler angepasst um mehr Gain zu bekommen. Es ist zwar besser geworden aber nicht zum Knaller. Palmmutes sind im Prinzip nicht wirklich spielbar.

Ich habe den Preamp mal über den FX-Send in den Return meines Rectifiers gesendet. Das klang aber fürchterlich dumpf.

Im nächsten Schritt würde ich in den Spannungsteilern der ersten Stufen mal ein Brightcaps spendieren in der Hoffnung, dass es dadurch etwas harmonischer klingt. Meine Vermutung ist, dass ähnlich wie bei einer Bassdrumm der Kick in den hohen Frequenzen fehlt damit die Palmmutes richtig rüberkommen. Ist aber nur Spekulation.

Danach bin ich mit meinen Fähigkeiten am Ende. Das Thema Voicing ist für mich neu und ich muss vielleicht mit anderen Projekten erstmal mehr Erfahrung sammeln.

Grüße, René