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PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen

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Offline Rene2097

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PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« am: 19.09.2024 09:53 »
Guten Morgen,

ich habe schon etwas herumgesucht da das Thema schon von anderen angesprochen wurde aber habe nichts konkretes gefunden.

Ich habe ein PI18 aufgebaut. Er funktioniert erstmal problemlos, allerdings hat er recht wenig Höhen. Ich habe die Bässe auf 3/10 Mitten 6/10 und Höhen 10/10 und trotzdem klingt er dumpf. In erster Instanz habe ich zwischen den Stufen großzügig bright caps eingesetzt und die "Ableitkondensatoren" am Kathodenfolger und an der ersten Anode entfernt. Besser aber trotzdem fehlen noch Höhen. Er ist deutlich dumpfer als alle anderen Verstärker die ich habe.

Bevor ich jetzt noch weiter herumwerkel brauche ich mal Input von anderen die diesen Bausatz aufgebaut haben. Klingt der Verstärker wirklich so oder habe ich einen unentdeckten Fehler?

MfG.: René

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Offline Stahlröhre

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #1 am: 19.09.2024 14:04 »
Moin, der PI18 basiert ja auf dem Friedman PT hat jedoch eine Gegenkopplung die der PT nicht hat. Deswegen würde ich mal komplett ohne nfb testen und/oder prüfen ob im Phaseninverter auch eine Presence Schaltung verbaut ist (habe leider keinen Schaltplan zum PI18). Sollte keine verbaut sein würde mich der dunkle Sound nicht wundern, vielleicht ist auch ein fester Boost verbaut den du einfach weiter anheben musst.

Der Bypasskondensator am Kathodenfolger klaut nach meiner Erfahrung sehr viele Hohen. Im PT sind hier 4.7nF verbaut, ohne nfb kann das durchaus funktionieren, mit nfb waren mir solche hohen Werte immer viel zu dunkel.

Ansonsten natürlich auch nochmal den gesamten Aufbau durchchecken, nicht das du beim Aufbau ungewollt falsche Bauteilwerte verbaut hast oder z.B. Middle und Treblepoti vertauscht sind.
Gruß,
Max

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Offline Rene2097

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #2 am: 19.09.2024 15:13 »
Hallo,

danke für die schnelle Antwort.

Der PI18 hat auch kein NFB. Ich hatte darin auch die Überbetonung der tiefen Frequenzen vermutet aber kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das klanglich so gewollt ist. Zumal meine anderen Marshallänlichen Aufbauten viel heller klingen.

Ich schaue mir die Klangregelung noch einmal genauer an...

Gruß, René

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Offline Dirk

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #3 am: 19.09.2024 20:07 »
Ohne den Verstärker selbst zu hören ist es schwer etwas zu dem Problem sagen zu können. Der bass ist bei dem PI18 sehr stark reduziert wie Du sicherlich an den Kondensatorwerten sehen kannst. Sollte Dein PI18 zu viel Bass haben (oder zu wenig Höhen) wäre meine erste Vermutung, dass irgendwo ein falscher Kondensator verwendet wurde. Koppelkondensatoren oder im TS.

Gruß, Dirk
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Offline Volka

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #4 am: 20.09.2024 12:10 »
Moin...

es gibt nunmal keinen öffentlichen Schaltplan... auf dem Foto auf der Projektseite ist ein SM-Kondensator zu sehen (könnte C3 sein?): sieht so aus als ob der (befindet sich neben dem eigentlichen Koppelkondensator C2) evtl eine Aufgabe als Höhenbremse hat.
Wird oft bei High-Gain gemacht: parallel zum Anoden-R oder auch vom Gitter zur Masse/Kathode.

Falls du dort einen falschen Wert eingesetzt hast - z.B. statt meinetwegen 100pF 1000pF , könnte sich das von dir geschilderte Problem ergeben.

Gruß
Volka

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Offline Rene2097

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #5 am: 20.09.2024 13:16 »
Hallo Volka, Hallo Dirk,

danke für die Antworten. Ich habe mal den Schaltplan vom PinkTaco angehangen. Der stimmt nahezu überein mit dem PI18. Der Spannungsteiler nach der ersten Triode ist falsch, der besteht eigentlich aus 680k Widerständen.

Deinen Vorschlag mit dem Kondensator parallel zum ersten Anodenwiderstand hatte ich bereits umgesetzt.  Bezugnehmend auf den angehängten Schaltplan habe ich C8 und C7 entfernt. R19 mit 1nF überbrückt. Den Loop habe ich nicht verbaut.

Mir geht es in erster Linie aber eher darum herauszufinden, ob der Grundaufbau überhaupt richtig durchgeführt ist. Welcher Aufbaufehler würde zu diesem Ergebnis führen? Und wie kann ich dieses Problem systematisch aufarbeiten?

Am Samstag kann ich den Verstärker mal öffnen und hereinschauen. Dann konzentriere ich mich auf den Bereich um die Klangregelung und die Koppelkondensatoren. Das sind die häufigsten Antworten gewesen.

Ich melde mich am Wochenende wieder.

Grüße, René

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Offline Dirk

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #6 am: 20.09.2024 14:13 »
Der Spannungsteiler nach der ersten Triode ist falsch, der besteht eigentlich aus 680k Widerständen.

Es gibt verschiedene Anpassungen, daher kann man hier nicht sagen, dass der Spannungsteiler falsch ist. Es ist keine 1:1 Kopie des Pink Taco.

Gruß, Dirk
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Offline Rene2097

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #7 am: 20.09.2024 17:35 »
Es gibt verschiedene Anpassungen, daher kann man hier nicht sagen, dass der Spannungsteiler falsch ist. Es ist keine 1:1 Kopie des Pink Taco.

Gruß, Dirk

Hallo,

Dann war ich an der Stelle wohl zu voreilig weil ich so einen geringen Gesantwidetstand so noch nicht gesehen habe.

Gruß, René

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Offline Stahlröhre

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #8 am: 20.09.2024 18:56 »
Der niederohmige Spannungsteiler ist bei Friedman so gewollt, der "würgt" die vorheringe Stufe etwas ab und relativiert den mit 330k recht großen Anodenwiderstand.
In manchen Modellen hat der untere Widerstand statt der 68k 100k für etwas mehr Gain. Manche Modelle haben zusätzlich den C45 Mode, dann schaltet der an dieser Stelle den Spannungsteiler um. Stattdessen bekommt man dann 470k + 500pF für den oberen und 220k für den unteren Widerstand.

...
Der PI18 hat auch kein NFB.
...

Okay ich war vom aktuellen Modell mit nfb ausgegangen. Gerade ohne Gegenkopplung sollte der Amp genug Höhen haben.
Kann es sein das dein Treble Poti ein logarithmisches ist? Denn dann würde mich nicht wundern warum du es fast bis zum Anschlag aufdrehen musst.
Gruß,
Max

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Offline Clipfishcarsten

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #9 am: 23.09.2024 15:06 »
Ich hoffe ich verwechsel das jetzt nicht mit einem anderen Fund, ich glaube aber mein PI hatte auch ein logarithmisches Treble-Poti. Ein paar wenige andere Amps haben auch diese "Falle", wo der Amp einfach deswegen sehr dunkel erscheint weil man das Poti fast komplett aufreißen muss um mit einem 250KB-Poti verleichbare Höhen zu bekommen. Das unbedingt mal checken.

Was den Rest des Aufbaus angeht ist der Pink Taco bzw. PI18 ein typischer, von den Controls extrem abgespeckter "Hot Rod Plexi". Die "Jose Marshall"-Varianten mit Vollfunktion und Diodenclipping die man von anderen Herstellern (Fortin, Friedman, Bogner etc.) kennt sind in ihrem Grundaufbau auch eher dunkel und kriegen ihre Höhen bzw. den EQ eher über die Bright Caps und frequenzabhängige Kompression der Dioden, was der PI alles nicht hat.

Also Tipps und Mods die du mal durchgehen kannst bis der Amp dir gefällt (ein paar davon wurden ja schon erwähnt):

- Sicherstellen dass der Treble Pot ein 250KB ist.
- Ggf. Brightcap über R19 (750pF-1nF ist eher Treble-Boost, 3-4.7nF geht schon in die Hochmitten).
- C7 verkleinern oder weglassen
- C32 verkleinern auf 47-100pF.

Wenn der Amp dann noch mumpfig ist müsste was am Aufbau falsch sein.
« Letzte Änderung: 23.09.2024 15:17 von Clipfishcarsten »

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Offline Rene2097

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #10 am: 23.09.2024 15:28 »
Hallo an Alle,

ich habe den Verstärker mal geöffnet und die Bauteilwerte überprüft. Einen offensichtlichen Fehler konnte ich nicht feststellen.

Im Vorfeld hatte ich bereits einige Dinge probiert:

- das Poti ist bereits linear, das hatte ich schonmal getauscht. Bringt auf 10 allerdings auch keine Verbesserung ;)
- C7 ist bereits entfernt
- Brightcap über R19 ist bereits verbaut (4n7 ehemals C7)

Jetzt werde ich das Brightcap mal verringern und C32 verkleinern.

Gruß René

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Offline slinky

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Re: PI 18 basslasting bzw. zu wenig Höhen
« Antwort #11 am: 21.11.2024 06:53 »
Guten Morgen,

aufgrund der "Platine" ist der PI ein bisschen schwierig zu Modden, aber es war der Amp, an dem ich am meisten gelernt und umgebaut hab. Man könnte es eine kleine Odyssee nennen. Da ist nur noch wenig original bei mir, ich hatte noch die "TT Urversion", die klanglich mit dem Original Friedman nur entfernt verwandt war. Jetzt gibt es ja die Rev 2020 oder so. Aber auch hier heißt es, es gibt Luft in alle Richtungen zum selbst dran Spass haben.
Versuch dich einfach dran bis er dir gefällt, ich hab zb verschiedene Bright, snubber usw. Caps schaltbar gemacht, sehr schön ist auch ein friedman-scher Kathoden-gainswitch(structure), eine zusätzliche Gainstufe anhand einer weiteren 12ax7... sehr viel machbar. Meiner kann jetzt von brown Sound bis Slash #34, #36 usw. alles mögliche. Es war ein längerer Weg. 😅
Die Friedmänner haben auch was drin, was die Marshall-Kralle nimmt. Stichwort Kathodenbeschaltung in der Vorstufe. Einfach mal Marshall und Friedman Schaltpläne vergleichen, dann kommt man selbst drauf. Ich finde ja das frisst den Marshall-Spass, aber Friedman holt das ein bisschen an anderer Stelle wieder raus. Im Direktvergleich aber merkt man, dass bei Friedman immer eine leichte Decke überm Cabinet hängt. Zuhause natürlich schöner, aber das führt jetzt zu weit und hat wenig mit deinem Problem zu tun. Was ich dir auch ans Herz legen würde, mal Augenmerk auf Spannungsteiler zur Pegelanpassung im PI zu legen. In meinem damals war der Pegel ordentlich "krumm", aber das wurde 2020 dann glaub ich auch geändert...
« Letzte Änderung: 21.11.2024 07:15 von slinky »