[Dinosaur Sr.]

Hallo,

mein erster Beitrag, deshalb kurz was zur Person: Ich spiele seit ich 18 bin mehr schlecht als recht Gitarre, für eine Punk-Rock-Band in den 90er hat's gereicht, zwischendurch habe ich lange Zeit ausgesetzt, Familie und Job und so, seit Corona beschäftige ich mich wieder mehr mit dem schönen Instrument. Elektrotechnische Grundlagen sind etwas vorhanden, ein bissel was gab's vor vielen Jahren im Informatik-Studium, ein bisschen habe ich damals schon mit Effektgeräten und anderen Zeugs herumgebastelt. Nachdem ich dann das Lumex-Kit bestellt hatte, war der Respekt erst mal so groß, dass ich mir ein halbes Jahr genommen habe, mich weiterzubilden und wieder Löten zu üben mit ein paar Effektpedalen. Dann hat der Aufbau des Lumex aber fast problemlos geklappt. Und ich bin sehr begeistert vom Amp, für zuhause gerade richtig.

Ich spiele eine Gordon Smith GS2, die ich ca. 1992 als Student neu erworben habe, eine Art LP DC Junior. Die hat zwei splitbare Humbucker und einen Standard-Tonstack, jeweils einen Volume- und einen Toneregler pro Pickup, wobei die Volume-Regler mit Push-Pull-Potis für das Splitting ausgestattet sind. Es gibt einen 3-Wege-Pickup-Wahlschalter.

Nach der langen Zeit war jetzt mal die Schaltung dran; weil diese recht aufwändig ist, der Platz eingeschränkt ist und ich den Originalton möglichst behalten wollte, habe ich mir beim Hersteller aus UK ein Wiring Loom bestellt. Das war schnell eingebaut, aber jetzt gibt es ein Problem mit den Tone-Reglern: Voll aufgedreht auf 10 ist der Ton eher dumpf, als ob er zugedreht wäre, regel ich ihn langsam runter gibt es bei 6-7 ein dezentes Knacken und danach ist der Ton plötzlich hell und lässt sich dann bis 0 "normal" herunterregeln.

Ich habe zusätzlich einen kleinen Mod eingebaut, indem ich nur beim Halstonabnehmer zwischen heißem Leiter aus dem Pickup und dem Volumeregler in Reihe einen 2,2nF Kondensator eingefügt habe, um dem Hals-Pickup ein wenig die Bässe zu nehmen, weil mir der immer zu matschig war (ich spiele vor allem verzerrt, clean gibt es damit einen eigentlich schönen warmen jazzigen Sound). So als Versuchsballon, bevor ich es mal mit einem anderen Pickup versuche. Das war ein Tipp von den GS-Leuten, und ich glaube nicht, dass das Problem daran liegt, da ich das nur auf der Hals-Seite habe und der Tone-Regler auf beiden Seiten Ärger macht.

Bevor ich wieder alles auseinander baue und mich auf die Suche mache: Vielleicht kommt jemanden von Euch das Problem ja bekannt vor und weiß eine mögliche Ursache? Oder wo ich als erstes suchen könnte. Ich hänge ein Bild mit der Verkabelung mal an.

Danke, auch für die vielen wertvollen Dinge, die ich hier im Forum beim reinen Mitlesen schon lernen konnte.

Carsten

[Showitevent]

Hallo,

also stutzing macht mich natürlich der Knacks. In der Regel kann das eig. nur bedeuten, dass das Tonpoti einen Defekt auf der Kohlebahn hat.
Allerdings sollte man auch nicht außer Acht lassen, dass ein Verstärker bei deinem Defekt durchaus eine DC Spannung in die Gitarre einspeisen kann. Auch diese kann einen Knacks verursachen.

Daher würde ich primär erstmal versuchen mit der Gitarre in einen anderen Amp rein zu gehen, um das erstmal auszuschließen.

Dass das TonPoti offensichtlich verkehrt herum reagiert könnte daran liegen, dass Du es verkehrt herum angeschlossen hast - wäre so eine sehr logische Idee?

Generell ist die Schaltung in der Abbildung ja 2 Mal das Gleiche plus Schalter und Buchse.
Vielleicht macht es Sinn, erstmal eine Seite aufzubauen mit Volume Regler und Push Pull und wenn das Funktioniert, dann den Toneregler einbinden.
Wenn das funktioniert dann den zweiten Tonabnehmer verkabeln.

Viel Erfolg!

Geronimo


EDIT: Moment... Ich muss mir die Schaltung nochmal genauer anschauen. Ich habe die 0.022 uF Kodnensatoren garnicht gesehen.

[Showitevent]

Also irgendwie bekommt mein Gehirn das nicht richtig zusammen.

Für mich sieht das so aus, als würde das TonPoti im Split  höhen verlieren über 220 pF.
Aktiv bleibt dann ja die Rote leitung, Zeitgleich wird aber das voll aufgedrehte Ton Poti das Singal über 220pF gegen Masse legen.

Wenn ich mich nicht täusche, dürfte das Ersatzschaltbild in etwa so aussehen:

LG

[Dinosaur Sr.]

Danke, Geronimo, für die schnelle Antwort.

Das Tone-Poti reagiert nicht falsch herum, das habe ich vielleicht ungeschickt ausgedrückt, nur zwischen ~7 und 10 ist es halt dumpf und es ändert sich nichts, dann kommt der "Knacks-Punkt" und darunter funktioniert es eigentlich, wie es sollte, also von der Richtung her und auch dass gegen 0 gedreht die Höhen dann weniger werden, also so wie es sein sollte.

Den Aufbau der Schaltung habe ich, um ehrlich zu sein, bisher gar nicht infrage gestellt, denn das Original hat ja gut gearbeitet und die neue Schaltung habe ich zwar nicht so genau analysiert, aber sie sah auf den ersten Blick so aus wie die alte. Und die Schaltung selbst war halt schon passend verdrahtet, sodass ich im Grunde nur die Pickups und die Masse anlöten musste.

ABER: Dein Hinweis mit dem möglicherweise defekten Tonpoti hat mich auf eine Idee gebracht: Die neuen Tonpotis haben einen etwas größeren Durchmesser als die alten und sie waren dann ganz leicht schräg drin, weil das Elektronikfach echt knapp bemessen ist, sodass ich jetzt nicht mehr ausschließen möchte, dass die mechanisch einen Knacks weg bekommen haben, als ich dann die Schrauben angezogen habe. Hätte nicht gedacht, dass die so empfindlich sind und deshalb habe ich das jetzt nicht mit dem Problem in Verbindung gebracht. Wäre aber logisch. Komisch finde ich dann zwar immer noch, dass beide sich exakt gleich verhalten, aber als erstes werde ich mal die neuen Potis aus- und die alten wieder einbauen.

Das hilft mir schon mal weiter.