...
Es gehört sich einfach nicht die Saitenmasse über der Erdung des Amps schwimmen zu haben
...
Was ja genau mit dieser Methode auch nicht passiert. Die Masse ist eben
nicht am schwimmen, wesshalb die unangenehme Berührungsspannung erst garnicht ensteht und beim Berühren eines anderen geerdeten Bauteil kriegt man dann auch keinen mehr "gewischt".
...
Es gehört sich einfach nicht die Saitenmasse über der Erdung des Amps schwimmen zu haben - Punkt, Aus, Ende. Kein ernstzunehmender Hersteller hat das in irgendeiner Form nötig. Selbst Marshall hat da augenschenlich gelernt:
- JCM900 SLX (220 Ohm)
- TSL100 (2.2 Ohm)
- JVM GND = PE
...
Und das ist nicht korrekt. Der JVM nutzt einen Groundlift mit 100Ohm, Kondensatoren und Dioden. Diverse andere Marshall Verstärker die später erschienen sind, nutzen dieses Konstrukt auch weiterhin.
...
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie hoch ist das Risiko auf signifikante Stöme zu treffen? Diese Frage ist Rhetorisch! Die Ableitung des Löwenanteils wird über den Lift Widerstand gehen. Der Rest eben über die Lippen!
PS: VDE <= 0.5mA (Berührungsstrom) = Abnahme - und auch die können deutlich fühlbar sein.
...
Korrekterweise setzt man zum Widerstand auch noch zwei antiparalle Dioden, die klemmen dann die Berührungsspannung auf maximal 0,7V über dem PE fest. Die Berührungsspannung (und folglich der Berührungsstrom) die entsteht hat einen kapazitären Ursprung. Du müsstest schon mehrere nF haben die von der Phase des Netzanschluss auf die Masse einkoppeln um die genannte Stromgrenze zu überschreiten.
Vorallem ist ja auch garnicht sichergestellt, dass die Gitarre direkt mit dem Preamp verbunden ist. Wenn ein Übertrager in den Signalweg geschaltet wird, fehlt die galvanische Kopplung wieder.
Gegen fremde Ströme die über die "geerdete" Gitarre fließen können, kann man sich schlecht wehren. Wie ich schon schrieb wird die "Erdung" über eine Audioleitung den Anforderungen an einen Schutzpotentialausgleichsleiter nicht gerecht. Dazu müsstest du dir noch ein separates 4mm² an die Gitarre legen, das mit dem Potentialausgleich verbunden werden muss.
Das viel größere Problem in der Praxis ist, dass gerade die, die live spielen sich an irgendwelche unbekannte Installationen einstöpseln, wo möglicherweise weder eine korrekte Erdung gegeben ist noch die Abschaltzeiten eingehalten werden. Gerade dann kommt es zum bekannten "Stromschlag am geerdeten Mikrofon", dagegen hilft dann auch hartes der Verstärkermasse dann nichts.
...
Meiner Meinung nach verwendet Peavey auch das "Class 2 Wiring" falsch. Wenn man sich die Norm anschaut, bedeutet das so etwa: Hier kann Strom fließen aber keine Sorge: Maximal 5 Ampere, maximal 60 Volt, maximal 100 VA. Es wirkt aber fast als wolle Peavey eigentlich sagen: Hey, hier ist ein Ausgang, da könnte saft raus kommen, bitte pass auf, der Ground ist nicht geerdet.
Warum glaube ich, dass die das falsch verwenden? Weil selbst deren High Power PA Amps mit mehreren Kilowatt Leistung das Class 2 Wiring label haben - deren Lautsprecherausgänge sind teils Hart geerdet! Als Referenz zum Beispiel die Peavey PV Endstufen, GPS Endstufen, CS Endstufen. Vielleicht habe ich die Norm aber auch nicht gerafft - alles ist möglich
Hat jetzt was mit dem Groundlift zu tun? Die falsche Nutzung einer Nordamerikanischen Norm ist für uns Europäer jetzt auch nicht wirklich interessant.