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Treble bleeder in High Gain designs

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Offline Showitevent

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Treble bleeder in High Gain designs
« am: 11.01.2025 22:09 »
Moin,

ich werfe mal etwas in den Raum und möchte das eigentlich ganz unbewertet lassen, weil es einfach meine persönliche Meinung ist aus knapp 25 Jahren Amp Erfahrung.

In vielen High Gain Amps (4 Stufig - bzw. auch low gainern mit 2 bis 3 stufen) findet man einen Treble bleeder über dem Gainpoti.

Der mag bestimmt irgendeine Bewandnis haben. Allerdings gehörts fast schon zu meinem modding Arsenal diesen quasi fast überall zu entfernen, weil gerade high Gainer tendentiell dazu neigen damit bei "lower gain" - also dem herunter regeln des Gain Reglers anfangen zu "schreien" - besonders wenn man gleich mit SH6 oder sonstigen High output Pickups füttert.

In meinen Augen ist das eines der vielen Bauteile, weswegen viele Highgainer nicht richtig funktionieren.
In höheren Gainstufen wird der ja zunehmend effektloser, aber gerade mit wenig gain sind die Amps oft unbrauchbar.

Hier ein Beispiel aus einem Framus Red Rogue. Aber ich habe die auch schon aus Boogies, Soldanos und Marshalls entfernt um den Gain auf kleineren Stufen brauchbarer zu machen.

Mich würde interessieren, ob ich das nur alleinig so sehe.

LG Geronimo


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Offline Helmholtz

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Re: Treble bleeder in High Gain designs
« Antwort #1 am: 12.01.2025 00:11 »
Vornwech: Mit Hi-Gain Amps kenne ich mich nicht aus.

Für mich ist ein Treble-Bleed-C von 50pF...120pF an einem 1M Gain-Poti (evtl. etwas höhere Kapazität bei kleineren Potiwerten) nützlich, um den Höhenverlust durch die Millerkapazität der nachfolgenden Stufe (auch typisch 50pF bis 120pF) bei mittleren und niedrigen Potistellungen zu kompensieren.   
Wahrscheinlich auch etwas Fletcher-Munson-Effekt bei kleinen Lautstärken.
150pF an einem 1M Poti ist mir i.d.R. schon zuviel.
Der optimale C-Wert kann aber abhängig von Quell- und Lastimpedanz in der Schaltung variieren.
« Letzte Änderung: 12.01.2025 00:55 von Helmholtz »

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Offline Basti

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Re: Treble bleeder in High Gain designs
« Antwort #2 am: 12.01.2025 10:47 »
Moinsen,

ich sehe das auch so. Ich lasse die Treble bleeder auch immer weg. Viele High Gainer spielen bei mittlerem Gain am besten (und ich habe auch eher Pickups mit moderatem Output). Manche Amps mit Treble bleeder klingen bei niedrigem Gain wie defekt.
Zwei Ausnahmen, der 5nF Treble bleed beim Plexi und der schaltbare Bright Cap im Blackface sind wesentlich klangbildend und somit obligat.

Grüße
Sebastian

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Offline Showitevent

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Re: Treble bleeder in High Gain designs
« Antwort #3 am: 12.01.2025 11:35 »
Moin,

vielen Dank für eure Anteilnahmen :D

@Helmholz: Ja die Herkunft bzw. der Grund, warum man treble bleeder über hochimpedante Zweige setzt ist mir bekannt. Hier in dem Beispiel, welches ich bewusst gewählt habe ist auch zu sehen, dass die V2 einen recht hohen Gridblocker hat, welcher den Millereffekt auch mit ins Spiel bringt. Tatsächlich ist es nämlich auch so, dass es bestimmte Röhren gibt, die in dem Amp garnicht so gut funktionieren. Hier muss ich mich aus einem vorherigen Post wiederholen: Meine Sample Breite ist zu gering um das defintiv sichergestellt zu sagen, aber meine Beobachtung ist, dass TungSol 12AX7 viel eher als V2 in diesen Amps kaputt klingen als zum Beispiel JJ.
Da ist eben fraglich in wie weit Miller hier mit reingrätscht und wie sich die beiden Röhren da tatsächlich unterscheiden.

@Basti:  Ja es gibt durchaus Daseinsberechtigungen für das Toneshaping und von ein paar Amps erwartet man wohl auch, dass die Regelwege und Stellungen dazu beitragen, dass sich der Klang verändert. Ob es bei einem 5nF und einem 1Meg Pot eine große Filterwirkung gibt sei mal dahingestellt. Aber danke, dann bin ich mit den Beobachtungen ja nicht allein.

LG

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Offline Stahlröhre

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Re: Treble bleeder in High Gain designs
« Antwort #4 am: 12.01.2025 18:31 »
Also ich konnte bisher bei keinem Amp ohne einen Brightcap ein zufriedenstellendes Ergebnis erreichen, ohne fehlt mir meist die Aggression und zuviel des Gains. Der Wert und die Schaltung sind aber auch ganz klar entscheidend. Die typischen riesigen Bright caps die man z.B. in den Super Leads und Mastervolume Amps bei Marshall findet fand ich immer extremst unbefriedigend, weil sich kein sinnvoller Regelbereich ergibt und der Gainregler eigentlich nur in einem ganz kleinen Bereich sinnvoll funktioniert.

Eine meiner bisherigen favorisierten Konstellationen entspricht ziemlich genau dem oben geposteten Schema. Mit 250k Poti und 1nF Bright cap gibt sich für mich ein Regelbereich der von vorne bis hinten recht gut funktioniert. Ansonsten kann man auch hinter das Poti einen weiteren Spannungsteiler hängen und den oberen Widerstand mit einem Kondensator brücken und den Bright cap über Poti dafür weglassen. Dadurch ergibt sich ein deutlich gleichmäßigerer Gain Verlauf. Nur leider klaut diese Schaltung dann wiederum Gain, der Preamp muss also genug Reserven haben.
Gruß,
Max

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Offline Showitevent

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Re: Treble bleeder in High Gain designs
« Antwort #5 am: 12.01.2025 19:53 »
Also ich kann schon bestätigen, dass der Treble content durchaus aufgearbetet werden muss - wo wir wieder über Tone shaping reden.
Aber generell sehe ich den Bleeder über das Poti als eher hinderlich, weil sich die Regelwege klanglich einfach nicht linear verhalten.

Die genannte Schaltung ist ja nur ein Beispiel. Hier kann man sicherlich den 2.2nF davor einfach herabsetzen, den Parallelwiderstand anpassen oder gar weglassen um auf ähnliche aber konsistente Ergebnisse über den gesamten Regelweg zu kommen.

In dem Amp zum Beispiel, ist wenig gain fast garnicht möglich, weil der obenrum gleich so laut wird und ihm untenrum einfach der bumms fehlt den er hat, wenn der Regler zur hälfte aufgedreht ist.

LG

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Offline Stahlröhre

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Re: Treble bleeder in High Gain designs
« Antwort #6 am: 12.01.2025 20:38 »
Also ich kann schon bestätigen, dass der Treble content durchaus aufgearbetet werden muss - wo wir wieder über Tone shaping reden.
Aber generell sehe ich den Bleeder über das Poti als eher hinderlich, weil sich die Regelwege klanglich einfach nicht linear verhalten.
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Ich denke wirklich problematisch wird es erst dann, wenn der Brightcap im Verhältnis zum Poti sehr groß wird. Bei einem typischen 1Mohm Poti würde ich nicht mehr als 250pF einsetzen, ansonsten leidet eben der Regelweg. Mit den kleineren Werten 100-250pF fand ich es bisher immer zufriedenstellend und auch linear genug.

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Die genannte Schaltung ist ja nur ein Beispiel. Hier kann man sicherlich den 2.2nF davor einfach herabsetzen, den Parallelwiderstand anpassen oder gar weglassen um auf ähnliche aber konsistente Ergebnisse über den gesamten Regelweg zu kommen.
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Muss man halt jeweils schauen, was es für eine Schaltung ist. Wenn du mehrere Anhebungen hast erhöht sich die Filterordnung und deine Flankensteilheit ist eine andere. Den Brightcap wegzulassen und nur eine Filterstufe dann stärker auszuführen kann funktionieren, muss aber nicht.
Gruß,
Max