Hallo,
weil ich mich erst kürzlich selbst mit dem Thema Gleichrichterröhren beschäftigt hatte, allerdings noch keine Zeit hatte genaue Berechnungen auszuarbeiten, ist hier trotzdem schonmal ein wenig Input.
Der Ersatzwiderstand je Anode (Re) errechnet sich:
Re = Rv + Rs + (ܲRp)
Rv = Zusätzlicher Vorwiderstand je Anode
Rs = Ohmischer Widerstand der halben Sekundärwicklung
Rp = Ohmischer Widerstand der Primärwicklung
Ü = Verhältnis halbe Sekundärwicklung zu Primärwicklung
Das heißt, dass man relativ genau ausrechnen kann, wie hoch der Innenwiderstand des gesamten Netzteils ist.
Die Berechnung hier erfolgt auf Grundlage einer EZ81. Die Parameter können natürlich stark variieren.
Auch interessant zu dem Thema ist die Hypothese:
- Dass das Bondigwire zwischen Pin und Kathode / Faden selbst nicht gewachsen ist den Strom zu leiten, der im Einschaltmoment auftritt
- Dass durch die hohe Ladelast unerwünschte Oszillationen entstehen können, weil die eigentliche Abnehmerstufe bereits Leitfähig ist und sich auf die RL Addiert
(Übrigens gibts wohl unter Anderem genau deswegen Gleichrichterröhren ohne dedizierte Kathode - direkt geheizt - "Controlled / Timed Warmup")
Auch interessant, das stammt nicht aus meiner Feder:
Nicht alle von der Katode emittierten Elektronen erreichen die Anode. Einige kehren zur Katode zurück, während andere kurzzeitig im Raum zwischen Katode und Anode verweilen und einen Effekt, der als Raumladung bekannt ist, produzieren. Diese Ladung hat eine abstossende Wirkung auf andere die Katodenoberfläche verlassende Elektronen und behindert deren Weg zur Anode. Der Umfang dieser Wirkung und die Stärke der Raumladung hängen von der Katodentemperatur, dem Abstand zwischen der Katode und der Anode und dem Anodenpotential ab. Je höher das Anodenpotential ist, um so niedriger ist die Tendenz von Elektronen in der Raumladungszone zu bleiben und andere Elektronen abzustossen. Diesen Effekt kann man durch Anlegen von zunehmend höheren Anodenspannungen an eine Röhre, die mit fester Heizspannung betrieben wird, beobachten. Unter diesen Bedingungen ist die maximale Anzahl der verfügbaren Elektronen festgelegt, aber mit zunehmend höheren Anodenspannungen gelingt es, einen immer grösseren Anteil der freien Elektronen anzuziehen.
LG Geronimo