Die hinteren Eingänge gehen auf die Mixerplatine. Das zeigt zunächst mal gar nichts.
Ganz wichtig: die Endstufe darf NIE ohne Last betrieben werden - das kann den Ausgangsübertrager zerstören. Also entweder Hochlastwiderstand oder Lautsprecher anschließen.
An Deiner Stelle würde ich erstmal die Elkos über einen Widerstand entladen - Vorsichtsmaßnahme, damit Du beim Arbeiten am Gerät keine gewischt bekommst.
Dann alles relevante ohne Spannung prüfen: Bias-Trimmer, Widerstände im AÜ (primär so um die 150Ohm). Schauen, ob es auf der Endstufenplatine keine Schmauchspuren gibt. Katodenwiderstände prüfen - die können bei Fehlbelastung ebenfalls durchbrennen.
Elkos prüfen, zumindest Sichtprüfung auf Undichtheiten.
Alle Sekundärsicherungen prüfen.
Ach so: Potis prüfen, vor allem auf der Mixerplatine (der in der Mitte). Bei diesen alten Potis brechen gerne mal die Schleifer (ich hab hier bestimmt 10 defekte Potis rumliegen), und dann geht natürlich kein Signal durch. Also Potis in Mittelstellung und dann Widerstand zum Schleifer messen. Vorsichtig am Potiknopf drrehen, Widerstand muss mitlaufen.
Bias-Trimmer ersetzen durch Piher PT15 25kOhm. Die alten zerbröseln SEHR gerne mal, oder sie haben Kontaktprobleme (wie ich grad an einer weniger kritischen Stelle in einem Emi 2 erleben darf), und dann geht die Endstufe hoch. Das ist so mit die wichtigste Maßnahme, um das Gerät zuverlässig betreiben zu können.
Dann würde ich die Röhren ziehen und die Spannungen messen. Die sollten etwas höher sein als im Schaltplan (es fließt kein Strom, Netzteil wird nicht belastet), also so um die 780V.
Bei dieser Gelegenheit kann man auch schon mal die Biasspannung prüfen. Die sollte keinesfalls deutlich niedriger sein als im Schaltplan angegeben (-> zu hohe Ströme) , und wenn sie deutlich höher ist, würde die jeweilige Röhre abgeregelt. Was beim Röhrenwechsel diese Geräte äußerst sinnvoll ist, weil es Schäden an den Röhren vorbeugt. Einstellen dann natürlich bei komplett bestücktem Gerät.
Erst wenn das alles ok ist, mit korrektem Lastwiderstand einschalten. Betriebsspannungen messen, dabei alle Lautstärkeregler ZU!
Der Spannungabfall an den Katodenwiderständen (proportional zu den Ruheströmen) ist für heutige EL34 gefährlich hoch; ich stelle da meistens so um die 220-230mV ein, und das funktioniert bestens.
Noch was: hier im Forum gibt es einige Berichte über die alten Dynacords dieser Serie, also Eminent, Imperator, Bassking, aber auch die sehr ähnlichen großen Kisten (Gigant, G-2000). Da findest Du einiges an Infos aus der Praxis, was Dir weiterhelfen sollte.