Hallo zusammen,
ich bräuchte mal eure Hilfe beim Nachdenken über einen Netztrafo.
Bei mir auf dem Tisch liegt ein sog. "Butik"-Amp, ein GLB GIG50R. Den kennt wahrscheinlich kaum einer, ich kannte den bis vor 2 Jahren auch nicht. Bis ich den ersten bei mir zur Reparatur hatte...
Der ist an sich nix besonderes, ein 50W Vollröhrenamp wie zig andere auch, nur mit edlem Gehäuse und von Hand gelötet (was man aber leider auch sieht...).
Die Gleichrichtung ist eine 2Wege Gleichrichtung mit Dioden und Mittenanzapfung. Die Endstufenröhren sind 2x6550.
Nun zur Sache:
Der Amp hat nach Aussage des Besitzers während des Spiels die Netzsicherung (1A träge) geworfen. Keine besonderen weiteren Merkmale, die.h. kein plopp, Blitz oder Geruch.
Innen ist auf dem Board auch nichts Auffälliges zu sehen.
Nachdem die Sicherung auch bei gezogenen Röhren flog, habe ich danach mit dem Stelltrafo langsam etwas Spannung angelegt.
Bei 34V AC zieht der Trafo bereits fast 1A und wird auch schon leicht warm. Das lässt nichts gutes erwarten.
Die Sekundärspannungen sind dabei wie folgt (incl. Hochrechnung auf 230V).
HT = 26,4V DC (178V)
Hzg = 0,76V AC (5V)
Bias = 7,6V DC (51V)
Das sagt mir erstmal, dass der Trafo insgesamt ziemlich in die Knie geht, die Werte für Heizung und Bias unter der Betrachtung aber plausibel sind.
Die HT Spannung dagegen ist viel zu gering. Der fast identische Bruder vor 2 Jahren hatte eine Anodenspannung von 400V und 2x340V ct über eine GZ34 Gleichrichtung. Hier sollten eigentlich ähnliche Werte erscheinen.
Ich habe dann den Trafo abgeklemmt und die DC Widerstände durchgemessen, und jetzt wird es (für mich jedenfalls) seltsam.
HT1 - HT2 = 38 Ohm
HT1 - ct = 21 Ohm
HT2 - ct = 57 Ohm
Da liegt wohl ein Windungsschluss vor? Und, wieso ist die Summe der Wicklungen weniger als die Hälfte der Einzelmessungen?
Danach habe ich nochmal bei 34V primär die HT Seite gemessen.
HT1 - ct = 1,4 V AC
HT2 - ct = 19,7 V AC
Der Trafo ist wohl ziemlich sicher im Eimer. Aber hat jemand eine Erklärung für die seltsamen DC Widerstände?
Schon mal vielen Dank im voraus für das Mitdenken.
Grüße Stephan