Ja hallo nochmal Soldano Profs,
wie isses mir denn nun ergangen? Es folgt ein Gedächtnisprotokoll, also bitte nix auf die Goldwaage legen, mag sein das ich einige Sachen leicht ver(w)irrt
wiedergebe (besonders die fachlichen Dinge wie Hochpass - Tiefpass u.s.w.), aber im groben hat es sich ziemlich genau so zugetragen.
War am Freitag beim Jochen (Koeckler) zwecks "Tweakin on the fly" wie´s Herr Duesentieb ja nannte.
Den X-99 hatte er mittlerweile wieder in den Ur-Zustand versetzt. Auf seinen Wunsch hin musste ich über eine lineare Transistorendstufe spielen, weil "Es bringt mir nix wenn ich die Färbungen die eine Röhrenendstufe mit sich bringt höre!
Die Optokoppler hab ich durchgemessen, da is alles in Ordnung. Die scheiden als fehlerquelle schon mal aus!"
Im Ur-Zustand passierte erstmal wieder das altbekannte (also trotz "Gain Normalisierung") - bei schnellen Picking Passagen fängt der X-99 wieder an zu "kotzen" d.h. jede zweite oder dritte Note wird weggeschluckt. Auf den Saiten "in der Mitte" also D und G mäßig, auf den hohen, besonders in den hohen Lagen ( 12er bis 20er Bund) extrem ääääääätzend .
Er lötet irgendwas um und sagt: "Versuchs jetzt nochmal!"
Immer noch scheiße!
Dritter anlauf - noch beschissener, der "saug-effekt" will einfach nicht verschwinden :-(
Nebenbei bemerke ich das das Bass Poti mir immer schon ein Dorn im Auge war, weil es nur sehr wenig Wirkung zeigt - Bässe dreht man (zumindest bei meinem) am 99er am besten dadurch rein, indem man den Treble Regler zurückdreht.
Er löten kurz ´nen Tiefpass ein..."Na, Bässe genug?"
Ich nicke und sage: Viel Bässer!!! So lassen!"
Tja was das matschen betrifft meint der Jochen:
"Ich kenn das von Soldano gar nicht anders, der ist eigentlich nix für Gitarristen wie die von der schneller, höher und weiter Fraktion. Er was für Knopfler und Clapton, mit ihren eher getragenen, singenden Leads! Das liegt daran das Mike Soldano den Ton ohne eine Art von Frequenzkorrektur in die Overdrivestufe (oder war´s die Overdrive-Röhre?) schickt. Ich zeig dir das mal hier am Oszilloskop - wenn du so hart anschlägst, dann sorgen die Bässe die in deinen Tönen sind dafür das die Overdrivestufe zusammenbricht (zeigt auf die Amplituden am Oszi!). Wenn ich mal ein Gitarrenähnliches Signal aus´m Frequenzgenerator auf den Preamp lege, den Gain langsam hochdrehe, dann fängt er bei dreizehn Uhr an abzukacken.
Was ich dir anbieten könnte wär ein Tuning wo ich einen Hochpass einlöte der die "bösen" Bässe wegfiltert. Das ist so der klassische/typische Marshall-Weg!"
Erster Versuch: Das wegschlucken ist deutlich vermindert worden, der Ton etwas "nasaler" - das Grundrauschen allerdings angestiegen!
Jochen lötet noch ´ne zweite Stufe ein.
Der Gate-effekt ist nun völlig verschwunden - der Ton allerdings wirklich als wenn man sich ein Nasenloch zuhält und dann spricht - Das Rauschen erhöht sich abermals.
J. lötet zum drittenmal was ein, aber nach kurzem spielen gucken wir uns beide an und wissen: Neeeeeeeeeee, dit is zuviel - wieder zur zweiten Stufe zurück.
Über die Transistorendstufe ist mir der Ton eigentlich etwas zu nasal b.z.w. bissig/spitz, aber hey - erwähnte ich nicht Lukather´s CAE Sound beim Ohne Filter Gig. Eigentlich gehts jetzt genau dahin, auf jedenfall hat der Preamp noch nie so gut geklungen. Jetzt kann man endlich damit "arbeiten" ;-)
Zuhause dann der Test mit der Röhre - hab z. Z. nur meine Mesa 20/20 da, weil meine 2:NINETY in rep. ist.
Schon bei Mittelstellung (also 12 Uhr) des Preamp/Gain Reglers ist sattes "gut färbendes/unterstützendes" Sustain da
Der Ton ist nicht mehr ganz so nasal wie bei der Transistorendstufe.
... immer diese Schleichwerbung
Tip: Zum Entmatschen der Soldanos mußt Du an die Koppel-Cs der ersten und zweiten Stufe ran (beide auf max. 4n7, eher weniger!) -> das ist meist ein Problem, weil die erste Triodenstufe ja für alle Kanäle da ist -> also muß speziell für den Lead Kanal eine zweite C-R-Kombination rein... Dann kann man auch die berühmte dritte Stufe (die mit dem Anoden-R=39k) problemlos modifizieren und schwupps klingst's schon sehr englisch...
Gruß
Andy
Edit: Nach Bekanntwerden der "Gain-Erhöhung" glaube ich nach wie vor an Versagen des Optos-> der muß nämlich bei solchen Aktionen eine Stufe vorversetzt werden, da er sonst übrlastet wird...
Ich weiß nicht ob das genau die Veränderung war die Andy vorgeschlagen hat, wobei der Preamp zwar nicht nach Engl klingt, sondern eher wie der Leadkanal von Diezel VH-4! ....und den find ich auch zimmlisch geil.
Fazit: Operation gelungen.
Mit Kondensator und Widerstandswerten kann ich Euch jetzt nicht dienen, aber ich hab eben man ein Fodo gemacht, vielleicht könnt ihr ja was darauf erkennen.
Mein Dank trotzdem an Euch und diesem Forum ;-)
Hab ich da noch was für Euch? Ja, wer sich mein Hackfresse angucken will, geht einfach auf
www.myspace.com/triaxtasyNee - ernsthaft, im Player von meinem My Space Profil iss´n Song auf dem ich das Gitarrensolo gespielt hab. Und Ja - es wurde nicht mit einem Röhrenamp eingespielt, sondern mit´m POD. Aber immerhin wars der "Modern High Gain" Amp Type, und das soll ja ´ne Simulation vom X 88r sein! Har har
Und im obersten Videoplayer kann man einen der größten Momente meines daseins sehen. Im Gitarrenduell mit meinem lieblings GItarristen Paul Gilbert. Die Aufnahme ist zwar dunkel, aber der Typ der nicht ganz so schnell spielt und den muffigen (Laney GL100) Sound hat bin ich, und der der schnell spielt und den guten (Laney GL 100) Sound hat ist Paul Gilbert.
In meinem 3-Kanäler, an dem ich noch immer bastel...
habe ich gestern ein interessantes Experiement mit dem (Soldano-) Lead-Kanal gemacht.
Inspiriert von einem Larry-Fred und dem Bogner-Ecstacy Plan habe ich folgendes probiert:
1. Am Gitter der zweiten Stufe einen 470k Ableit-R eingefügt (damit´s nicht zu sehr "Over the Top" ist.)
2. Den 1M-Ableit-R vor der "berühmten" Stufe durch 470k ersetzt und einen 470k Gitter-R eingefügt, damit das Gitter noch immer 1M "sieht".
3. Den 39k auf ca.15k verkleinert.
Das Ergebniss im Wohnzimmer war ein sehr viel "Kultivierterer" Ton, also weniger rotzig und sehr schön komprimiert! Klang viel getragener und hat beim Spiel sehr viel mehr unterstüzt als vorher. Trotzdem gut kontrollierbar aber Gain ohne Ende! Bekommt man sicher noch agressierver wenn man den neuen Gitter-R mit einem kleinen C brückt.
Ist schnell mal gemacht und wieder zurückgebaut. Wen´s interessiert sollte das mal testen.
Klingt sehr "schön", aber mir war es etwas zu glatt! Werde mir einen Mittelweg suchen der etwas mehr Dreck in Sound bringt!
...das hätte ich jetzt besser nicht gelesen, weil schon wächst in mir der Gedanke: "Hmm- wie wärs statt des Crunch Kanals (den ich eh nie benutze, weil bin nicht so der AC/DC Feak) einen zweiten Solo Kanal mit ´ner anderen Soudfärbung!"
Geht aber wahrscheinlich eh nicht weil die Röhren ja "geshared" sind und ein zweites Tuning den nun guten Leadkanal negativ beeinträchtigt.....
Sollte Dein Amp-Techniker nicht weiterkommen und Du hast mal Lust auf den wilden Süden kannste gerne mal vorbeikommen.
Grüße, Marc
..hätt ich gemacht, wenn ich´s zwei Wochen früher gelesen hätte.
Zum Jochen hab ich gesagt: "Du bist der letzte der hier was probiert. Wenn´s nicht klappt setz ich mich in den Flieger nach Seattle und hau das Ding dem Mike Soldano um die Ohren!"
Da wär ´ne fahr in den wilden Süden billiger gekommen!
...aber schlag doch mal vor, was man mit dem Crunch Kanal noch machen könnte!
Gruß Piero
- The End -
(naja, sagen wir mal vorläufig
!