Hey Leute!
Stephan keiner will Dich in'n Knast, immä ruhig bliebe Brauner.
Ich bin weiß-blau, nix mit braun
Und das mit dem Knast...die Vintagepolizei
Da wird beschrieben was es mit einem parallelen C zum Bypass C an der kathode auf sich hat und wie sich der Frequenzverlauf dadurch ändert. Hat aber nix mit ESR zu tun, da hast Du wahr, aber es ändert sich was.
Das ist aber ein anderes Anwendungsgebiet - namentlich das Verbiegen von Frequenzgängen. In diesem Thread geht es aber - soviel ich das verstanden habe - um Voodoo.Elkos und die Sinnhaftigkeit des "Bypassens" zur Senkung des Innenwiderstandes des Elkos bei hohen Frequenzen.
Wenn man das mal als Beispiel auf die Anwendung als Kathodenelko überdenkt, dann kommt man auf so ein Schaltungskonstrukt:
Ich habe da mal frei Schnauze drei Fälle simuliert:
-Low-ESR-Elko (340mOhm, keine nennenswerte Induktivität) => -3dB bei 933kHz
-extrem schlechter Elko (100µH/10 Ohm Serienwiderstand) => -3dB bei 750kHz
-dieser extrem schlechte Elko gebypasst mit einem optimalen Kondensator mit 100nF => -3dB bei 980kHz und eine lustige Resonanz, die man in der Realität wohl so nicht messen würde
Ich kann da keinen Unterschied im Hör(!)frequenzbereich erkennen und eine ECC83 benutzt man normalerweise auch nicht bei 1MHz. Ich habe die Röhre in dem Beispiel mit Null Ohm Quellwiderstand angesteuert, normalerweise verhindert sowas allein schon die Millerkapazität.
=> Bei Kathodenkondensatoren braucht man gute (!!!!) Elkos nicht bypassen, weil man da die maximal 1 Ohm, die die "hochohmigen" Typen, die ich hier mal hatte, haben, nichts ausmachen. Der Kathodenwiderstand hat ja eh praktisch immer mindestens 1kOhm, da relativiert sich das Ganze.
Im Netzteil sieht es ähnlich aus: Gute Elkos braucht man keinesfalls bypassen, hochohmige oder induktive natürlich schon - aber wie gesagt, wo bekommt man sowas heute noch...
Im Anhang habe ich mal die Simulationsergebnisse angehängt - falls das einen interessiert.
MfG Stephan