So, ich bins nochmal
Könnte sein, dass ich eine Erklärung habe, nachdem ich längers noch zusammen mit dem E-Ing der Familie über den Datenblättern gesessen bin.
Indiz1: Das Telefunken-Datenblatt gibt bei Class B und 475V Ua eine Leistung von 70Watt je Röhrenpaar an. Macht im Mittel 35W je Röhre und liegt damit über der Verlustgrenze von 25Watt. Es ist also für den Betrieb zulässig, über die 25W drüber zu gehen, jedoch nicht für den Arbeitspunkt, der muss darunter liegen.
Indiz2: Die Rechnungen sind nach Literatur richtig. Da R stimmt und Ua ich so gemessen habe muss auch I stimmen.
Was bedeutet dies:
1) Im Arbeitspunkt ohne Ansteuerung (Ruhepunkt) liegt die Verlustleistung eingestellt bei 70% oder entsprechend ca. 30mA.
2) Sobald die Röhre stärker ausgesteuert wird kommt man über die Q-Linie drüber. In dem Moment arbeitet die andere PP-Hälfte nicht und ist per Definition abgeschaltet. Die erzielte Leistung ist nach dem obigen Diagramm mit dem MOP max. ca. 68Watt. (gerechnet bei ca. 220V und ca. 310mA). Die andere Röhre bietet zu der Zeit 0Watt an. Damit liegt im Mittel bei zwei Röhren eine Leistung von 68Watt an, was sich mit den 70Watt des Datenblattes deckt.
3) Rechnet man das ganze mit Ingos SOT kommt man bei 220V auf 275mA oder ca. 60 Watt.
=> Mit dem MOP kommt man bei einem SLO auf 136Watt Anodenleistung, mit dem SOT von Ingo auf 120Watt. Davon muss man halt noch ein paar Verluste abziehen, man liegt aber immernoch deutlich über 100Watt. Diese sind jedoch mit den niedrigeren Spannungen bei den Marshall auch wieder realistisch.
Viele Grüße und frohe Weihnachten,
Marc