Hi.
Bin durchs Googeln nach "Soldano SL60" auf dieses Forum gestoßen und da dieser Thread ja noch recht aktuell zu sein scheint, habe ich für meine Frage keinen neuen eröffnet. Ich hoffe, das ist ok?!
Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Soldano. Ich spiele nun seit Jahren schon ausschließlich diesen SL60 Series II und muss sagen, dass er mich bisher nie enttäuscht hat.
Das "Problem" mit dem High/Low-Switch habe ich folgendermaßen lösen lassen. Zuerst habe ich die Input-Buchsen "brücken lassen" (O-Ton: Amp-Doc), so dass ich mit einer stinkeeinfachen A/B-Box zwischen diesen Inputs umschalten kann. Normalerweise reagiert der Amp mit einem sehr leisen unbrauchbaren Signal auf die gleichzeitige "Besteckung" beider Buchsen. Dies ist nun jedoch möglich. Die Modifikation ist wohl nur ein kleiner Draht, welcher die kalten Enden der Buchsen verbindet (müsste ich aber nochmal genauer nachfragen). Der Amp ist daher schnell wieder in den Originalzustand zurück zu versetzen, was dem eventuellen Wiederverkaufswert zu Gute kommen würde.
Das mit dem Angleichen der Pegel hatte ich mir dann auch überlegt. Den Low-Input hatte ich mit einem "Röhren-Treble-Master" etwas angeheizt und für den High-Input habe ich mir aus einem bekannten DIY-Forum den "Volume-Switch" zusammengelötet, der, ähnlich dem Gitarren-Poti, "relativ verlusstfrei" den Pegel etwas abgesenkt hat.
Demnach konnte ich nun zwischen zwei ähnlich gepegelten "Kanälen" hin und her schalten, wobei der eine etwas früher in die Zerre ging und der andere etwas später.
Warum das hier alles in der Vergangenheitsform geschrieben steht, ist so zu begründen:
Nach einigen Wochen zielgerichteten Rumprobierens habe ich feststellen müssen, dass die oben genannte Vorgehensweise absoluter Mist ist und der Konzeption des Amps kontraproduktiv gegenüber steht.
1. Durch die Volumenabsenkung des High-Input geht mir ordentlich Headroom flöten, wenns denn etwas deftiger sein sollte. Der "berühmte" Soldano-Lead ist dann schon mal mit Singlecoils nur noch bedingt machbar.
2. Der angeheizte Low-Input reagiert auf Singlecoils zwar ganz nett, ist aber mit Humbuckern (selbst mit "schwachbrüstigen" PAF-Kopien) absolut für die Tonne. Cleansound? Fehlanzeige! (Da beim Befeuern des High-Input mit Humbuckern sowieso nur "Brett" bei rauskommt, sei diese Kombination eher vernachlässigt.)
Trotzdem erfreue ich mich nun jeden Tag aufs neue am dirty old Soldano. Warum?
Das Input-Switching ist in jedem Fall ganz hilfreich. Diese Modifikation (egal ob nun gebrückt, oder per Relais) macht den Amp schon mal um ne ganze Ecke nutzbarer.
Ich bin aber nun dazu übergegangen, mit Singlecoils nur noch "pur" in den High-, mit Humbuckern ausschließlich in den Low-Input zu gehen. So war das wahrscheinlich auch angedacht. Also ohne das ganze Geraffel zwischen Gitarre und Amp.
Der ganze "Rest" bleibt nun der Volume-Reglung der Gitarre überlassen.
Den Gain habe ich so gepegelt, dass die Stratocaster bei voll aufgerissenem Volumepoti das Maximum an Zerre aus dem Amp holt, was ich brauche (ich brauche nicht allzuviel). Das gleiche Verhalten habe ich bei Humbuckern nun am Low-Input.
Crunch und Clean hole ich mir übers Zurückdrehen der Volumepotis. Und das ist mehr, als die Kompromisslösung, die ich vorher angetestet hatte!
Das wahre Modifikationspotential im "System - Soldano/Gitarre" liegt meines Erachtens in der Volumereglung der Gitarre. Qualitative Potis vorausgesetzt, habe ich durch das Experimetieren mit unterschiedlichen Widerstands- und Kondensatorwerten parallel zum Git-Volumenpoti ganz gute Erfahrungen gemacht.
Durch eine geschickte Wahl bin ich nun Problemen wie "Mumpf" und "Eierschneider" ganz gut aus dem Weg gegangen. Da die Wertewahl der genannten Bauteile gitarrenspezifisch ist, gibts da natürlich keine Patentlösung. Zuerst hatte ich verschiedene im Netz empfohlene Kombinationen ausprobiert. Richtig erfolgreich war dies aber erst, nachdem ich mir alle plausiblen Widerstände und Kondensatoren zugelegt und angetestet hatte. Nachdem ich die "richtige" Kombination ermittelt hatte, um die Klampfen an den SL60
anzupassen, habe ich diese Bauteile noch gegen etwas hochwertigeres ausgetauscht und gut is!
Kostenpunkt: Für Switching-Mod incl. Box und Kondensatoren bzw. Widerstände für 3 Gitarren: Gerade mal ein knapper Fuffi.
Nun habe ich quasi einen dreikanaligen SL60 für die Strat (Hi-Input, Clean/Crunch/Lead übers Vol-Poti),
und noch einen zweiten Dreikanäler für die Paula (Lo-Input, Clean/Crunch/Lead).
Also quasi sechs Kanäle mit einem einzigen Master-Volume...
...is natürlich Quatsch, aber mit dieser Kombi fahre ich bisher eigentlich ganz gut und habe in dem feinen Soldano genau den Amp gefunden, der meinen Ansprüchen (Blues, Rock, Reggae, Funk) absolut genügt (und darüber hinaus... ist einfach ein fetter, gut und einfach konzipierter Amp! Fast schon zu laut.)
Nun zu meiner Frääge:
Der Soldano besitzt ja einen Einschleifweg. Nun habe ich zu Hause noch ein altes Rocktron Intellifex rumliegen, welches bisher an meinem MesaBoogie ganz gute Dienste geleistet hat.
Am Soldano klingts aber einfach nur grottig. Das Signal wird leiser, undynamischer, die Anprache geht verloren...
Es ist ja kein Geheimnis, dass der FX-Loop des SL60 nicht zur Creme de la Creme gehört.
Mein Amp-Doc meinte, es bestünde die Möglichkeit, den Effektweg mit einer zusätzlichen Röhre intern etwas "aufzuwärmen". Da ich den Amp jedoch im Originalzustand belassen möchte, kommt dies nicht in Frage.
Ein Versuch, den Loop mit einem Röhren-Preamp etwas aufzufrischen, hat leider wildeste Mikrophonie zur Folge gehabt. Nix gut!
Hat vielleicht jemand einen Tip, wie ich dieses Problem extern und relativ kostengünstig lösen könnte?
Stichwort: Aufholverstärker, Buffer-Amp... o.ä.? Hab leider nicht so den Plan.
thx