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Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt

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Offline fa-schmidt

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Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« am: 15.01.2007 12:54 »
Hallo Forum,

ich bitte um Rat:

Habe einen Twin Reverb II Baujahr Anfang der 80er.
Das Teil gehört einem Kollegen, der ihn seit etwa 10 Jahren im Keller stehen hatte.
Der Verstärker war wohl mal in Reparatur weil immer die beiden kleinen Sicherungen für B+ durchbrannten.
Nach der Reparatur hat er es genau 2 Stunden ausgehalten.

Ich habe mir das Teil vorgenommen und bislang folgende Dinge unternommen:

Alle Elkos ausgetauscht gegen F+T s mit gleicher Kapazität, aber gleicher bzw. höherer Spannungsfestigkeit.
(Die beiden ersten Filterkondensatoren waren mit Sicherheit schlecht, weil jedesmal die Sicherung flog.)
Potis, Schalter etc.. mit T6 Oszillin gereinigt
Alle Röhrenfassungen mit T6 Oszillin gereinigt.
Fassungen der Ausgangsröhren: Kontakte nachgebogen (war nötig weil die SEDs dünnere Sockelstifte haben).
Alle verdächtigen Lötstellen nachgelötet
Ausgangsröhren gegen 6L6GC von SED, gematchtes Quad ausgetauscht.
Eine Eingangsröhre ersetzt wegen verdächtig kurzem Beinchen (kein Scherz).
Standby Schalter ersetzt, wegen Krach beim Schalten.
Bias Diode ersetzt gegen Serienschaltung von 2 * 1N4007, rein auf Verdacht
Bias Balance Poti ausgebaut, Bias modifiziert und fest eingestellt auf -53VDC. Aus dem Biaspot kamen Metallspäne rausgefallen.
6.2 V Zenerdiode für Fusschalter ersetzt (hatte ungesunde Farbe).
Nach mehrstündiger Vorwärmzeit alle Spannungen lt. Schaltbild geprüft, waren innerhalb 5% Toleranz.

Ca. 20 mal ein- und ausschalten hält er aus. Dann fliegen irgendwann beim Einschalten wieder die Sicherungen und zwar völlig egal ob über Vorwärmung und dann Standby ein oder Direktstart aus dem kalten Zustand.

Irgendwas lässt die 630mA (Träge) Sicherungen fliegen. Lt Datenblatt halten die Sicherungen den 10-fachen Nennstrom für min. 20mS aus.
Kann das Ganze was mit der seit den 90ern höheren Netzspannung zu tun haben ?
Ist der Einschaltstrom manchmal so hoch das die Sicherungen das nicht abkönnen ?
Sind 630mA zu "schwach" ?

Puh, ich bin ein wenig ratlos.
Habe einige Erfahrungen im Bereich der NF Technik, Sand und Röhren, aber sowas ist mir noch nicht begegnet.

Besten Dank vorab für reichliche viele Ideen !

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Offline Hannes

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #1 am: 15.01.2007 13:41 »
Hallo!

Könntest Du mal Deinen Plan mit den Sicherungen online stellen? Ich habe hier nur einen vom Schematic-Heaven, der allerdings keine Anodensicherungen enthält.

Gut, die Sicherungen fliegen also - daher muss wohl ein Strom größer 630mA über mehr als eine ganze 50Hz-Periode fließen.

Wie sieht der Gleichrichter aus? Kann der eventuell defekt sein, oder seine Bypass-Kondensatoren?

Der Zustand ändert sich also dauerhaft, nachdem er zwanzigmal an- und ausgeschaltet wurde? In schneller Folge, oder ganz "normal"?

Was sonderbar ist, dass es unabhängig davon ist, ob warm oder kalt gestartet wird - in beiden Fällen fließt am Anfang ein hoher Einschaltstrom, da die Kondensatoren leer sind - also quasi einen Kurzschluss darstellen. Allerdings passiert dies immer, auch die ersten zwanzig Mal. Beim Vorheizen kommt zu diesem Strom noch zusätzlich der Ruhestrom durch die Endstufe (und Vorstufe). Aber eigentlich sollten bei Vollaussteuerung nur um die 450mA durch die Endstufe fließen (und das ist schon hoch geschätzt).

Sind die Röhren in Ordnung? Passiert das gleiche mit den alten Röhren? Wie hoch ist der Ruhestrom der Endstufe? Sind die Koppelkondensatoren ebenfalls getauscht worden? Ansonsten mal diejenigen direkt vor den Gittern der 6L6 auslöten (wenigstens einseitig).

Sind die 1k5-Widerstände direkt an den Gittern angelötet? Nicht dass die Endstufe schwingt und daher zuviel Strom fließt.

Grüße,
Hannes

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Offline fa-schmidt

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #2 am: 15.01.2007 14:16 »
...Könntest Du mal Deinen Plan mit den Sicherungen online stellen? Ich habe hier nur einen vom Schematic-Heaven, der allerdings keine Anodensicherungen enthält...

Es ist der von Schematic Heaven. Die B+ Sicherungen sind auf der Wechselstromseite der Sekundärwicklung, je eine pro Leitung, und die sind im Plan nicht eingezeichnet...

...Wie sieht der Gleichrichter aus? Kann der eventuell defekt sein, oder seine Bypass-Kondensatoren?

Der Gleichrichter sind 4 Dioden BY277 mit parallelen Filmkondensatoren. Wie im SH Plan gezeichnet. Ob der defekt ist, kann ich so nicht sagen.
Ebenso die Bypässe. Von aussen alles sauber und unbeschädigt...

Der Zustand ändert sich also dauerhaft, nachdem er zwanzigmal an- und ausgeschaltet wurde? In schneller Folge, oder ganz "normal"?
Ganz normal. Einschalten, 2 Minuten laufen lassen, ausschalten. 1 Stunde warten usw..


Sind die Röhren in Ordnung? Passiert das gleiche mit den alten Röhren? Wie hoch ist der Ruhestrom der Endstufe? Sind die Koppelkondensatoren ebenfalls getauscht worden? Ansonsten mal diejenigen direkt vor den Gittern der 6L6 auslöten (wenigstens einseitig).

Röhren der Endstufe fabrikneu von TT. Mit den alten Röhren, die nicht gematcht waren, trat das auch auf. Kopplekondensatoren der Endstufe sind nicht getauscht.

Sind die 1k5-Widerstände direkt an den Gittern angelötet? Nicht dass die Endstufe schwingt und daher zuviel Strom fließt.

Ja, ist so gemacht.

Gruss,
Frank

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Offline loco

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #3 am: 15.01.2007 14:33 »
Hallo
Fender hat seinerzeit unterschiedliche Versionen für den europäischen Markt gefertigt.Einige Geräte,die
für den skandinavischen Markt bestimmt waren,hatten aufgrund der dortigen abweichenden Bestimmungen
besagte 630mA Sicherungen im Hochspannungskreis.Die Amps für die BRD oder auch z.B. auch GB
hatten keine extra Absicherung.Beide Versionen sind jedoch hierzulande verkauft worden.
Die Sicherungen reagieren bisweilen nervös auf die Einschaltströme.(ungeladene HV-Elkos)
Gruß aus Hamburg--.-loco

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Offline fa-schmidt

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #4 am: 15.01.2007 14:36 »
@loco

grins

Das Gefühl habe ich auch.
Hatte vor, mal probeweise mit 1,2A mittelträge statt 0,63A träge abzusichern.
Was ist davon zu halten ?

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Offline loco

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #5 am: 15.01.2007 14:50 »
Da unsere dort garnicht abgesichert waren liegt die Antwort doch auf der Hand.
( mittelträge ist schlecht,träge ist gut)
« Letzte Änderung: 15.01.2007 14:53 von loco »

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Offline fa-schmidt

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #6 am: 15.01.2007 15:26 »
Naja, auf der Hand läge "Draht einlöten".
OK, werde testen.

Vielen Dank soweit !

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Offline fa-schmidt

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #7 am: 16.01.2007 08:03 »
Getestet mit 1,25 A mittelträge.
Bislang ist alles in Ordnung, kein Rauch, keine weitere Abschaltung mehr.

Werde heute 1,25A träge beschaffen und dann nochmal weitersehen.

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Offline loco

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Re: Fender Twin Reverb II - Sicherung fällt
« Antwort #8 am: 16.01.2007 08:23 »
 :guitar: