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Hilfsspannungen aus Schaltnetzteil mit 55 kHz entnehmbar?

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Offline Andy

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Hai,

Ich hab' hier einen Ex-Soundcity (inzw. zum 3-Kanaler mutiert), der bei High-Gain lustig vor sich hinbrummt und bin mir ziemlich sicher, dass man da mit DC-Heizung des Preamps Abhilfe gegen dieses Brummen schaffen. Dafür hab' ich mir bei Pollin mal ein Schaltnetzteil  mit 1,5A@12V und 1,5A@5V besorgt (350 492 / AC-005 für ganze 2,95€). Die Idee war, das Ding so wie's ist einfach in den Amp mit einzubauen, die Vorstufe mit 12V zu heizen und die 5V evtl. gleich für die Schaltlogik zu verwenden. Bevor ich jetzt den Amp noch mehr "löchere" und die Sockel zerlöte (die sind noch Original), wollte ich mal fragen, ob jemand sowas schonmal probiert und (positive oder negative) Erfahrungen damit gemacht hat, denn: Das Ding hat auf der 12V-Leitung bei 1A Laststrom die bekannten "Schaltpeaks" von ca. 100mV (Vss) bei einer Frequenz von rund 55kHz...

Gruß

Andy
« Letzte Änderung: 5.02.2007 14:00 von Andy »

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Offline Passenger

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Hi Andy,

The switching powersupplies I know regulate the lowest voltage and have the higher one as additional voltage. In your case the 5 Volt output is the regulated one. If the load on this output is not to small both voltages are regulated and the switching peak might be much less. I once adjusted a 5 Volt output to a bit over 6 Volt and used that for heating all tubes in an amp. The 12 Volt output went up too, but I left it open.

Passenger.

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Offline Tube_S_Cream

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Ein Schaltnetzteil mal eben so in einen Tube-Amp einzubauen, wäre das letzte was ich machen würde... speziell bei Amps mit viel Gain. Allein der Gedanke, daß da ein Switcher mit kräftigem magnetischem Streufeld und purer Schaltstromseuche in ein und dem selben Gehäuse sitzt...ummmph.. Da bedarf es da schon einiger Ingenieurkunst, daß durch entsprechende Schaltungsmaßnahmen und Abschirmungen zu kompensieren.
100mV Ripple auf der DC-Heizung mögen auch nicht viel sein... aaaber.. Durch kapazitive Kopplungen zwischen Heizfaden und Kathoden bewirkt die hohe Störfrequenz vom über 50 KHz (inclusive Oberwellen bis jenseits 30MHz) auch bei diesen Spannungen schon Unheil.
Man mag sagen, 50KHz hört doch keiner.... Weit gefehlt. Röhren in Guitar-Amps sind ja wünschenswerterweise nicht linear - und an jeder nichtlinearen Kennlinie kann es zu einer Demodulation dieser Frequenz bzw. zu Mischprodukten mit dem NF-Signal kommen, was wirklich eklig klingen kann.
Selbst in HighGain-Amps kann man bei korrekter Verdrahtung und Verdrillung der Heizleitungen minimale Brummwerte erreichen.
Switch-Regler erzeugen viel zu viel elektromagnetische "Umweltverschmutzung". In einem Amp können sie nur total geschirmt benutzt werden und die DC-Outs sowie die AC-Versorgung sollte über Stromkompensationsdrosseln laufen, um die Auskopplung der HF-Anteile über die Kabel zu blocken. Dazu kommt auch noch der ganze HF-Müll, den die Y-Kondensatoren auf der Primärseite zum Schutzleiter,also letztendlich auf's Chassis abführen.
Das Innere eines handverdrahteten Röhrenverstärkers reagiert extrem sensibel auf elektromagnetische Störfelder.

Wer also mittels eines Schaltnetzteils das letzte Quentchen Brumm aus seinem Gerät entfernen will, ist denkbar schlecht beraten. Lieber dann doch den Verdrahtungsfehler lokalisieren, warum es überhaupt brummt. Und wenn man wirklich das allerletzte herauskitzeln will, kann man die Vorstufenröhren dann mit einem konventionellen stabilisierten Netzteil speisen.

Gruß

Stefan

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Offline Hannes

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Hallo!

Ohne jetzt Erfahrungen mit Schaltnetzteilen in Gitarrenverstärkern vorweisen zu können:

Schaltnetzteil in Blechkasten packen, Anschlüsse mit Durchführungskondensatoren nach draußen und noch CLC-Siebung (reicht auch ein kleines L) hinten ran, damit wenig HF raus kommt.

Grüße,
Hannes

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Offline Tube_S_Cream

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In so einem Falle müsste ALLES, also auch GND über Durchführungskondensatoren geführt werden. Stromkompensationsdrosseln kann man im Bedarfsfall ja auch selbst wickeln, indem man mit dünner Zwillingslitze einen Ferritringkern bewickelt. Durch die Litze wird eine bifilare Wicklung gewährleistet. Ansonsten gibt's solche Teile mit allen möglichen Werten fertig bei EPCOS oder Würth-Elektronik etc.

In der Praxis ergibt sich ein richtig hässliches Problem tatsächlich durch die PE-Anbindung selbst. Störströme werden von L und Null über Y-Kondensatoren nach PE abgeleitet und verursachen Spannungsabfälle auf auf der PE-Leitung zur Steckdose hin. Dieser Dreck kann als Brummschleife übel hörbar werden, wenn z.B. auch noch andere Geräte mit dem Amp verbunden sind.
Zum Thema, was da wirklich zusammenkommt: Man nehme ein Schaltnetzteil, schließe es an's Netz an und lasse den Schutzleiter mal weg. Anschließend nehme man ein Meßgerät und misst die Spannung zwischen Steckdosen-PE und dem Gehäuse des Netzteils. Hier liegen dann locker 115V AC, also die halbe Netzspannung drauf, weil sich ein kapazitiver Spannungsteiler bildet.
Ich habe beruflich auch mit der Problematik von Schaltnetzteilen in Audiogeräten zu tun, bzw. mit deren Platinenlayout, und kann bei Selbstbauprojekten mit solchen Standard-Universal-Schaltnetzteilen à la Conrad und Co. wirklich nur zur Vorsicht raten. Die Umgebung "Frei verdrahteter Röhrenverstärker" ist viel zu empfindlich dafür.

... ich will's ja nur gesacht ham...  ;)

Gruß

Stefan

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Offline Andy

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... hab's trotzdem mal probiert ... allen Unkenrufen zum Trotz hat's genau wie die vorher eingebaute Gleichrichtung funktioniert...

Allerdings ist der Amp (leider) vorher auch nicht ruhig gewesen...

Für "mal schnell zum Heizen" also wohl gar nicht so übel...

Gruß

Andy