Hallo Martin, vielen Dank. Ist ja ein spannender Artikel.
Auch wenn der Zielverstärker nach wie vor mein Epiphone ist, glaube ich schon, dass meine derzeitige Fragestellung zumindest für andere Bassverstärker interessant sein könnte, die nicht allzu viel Leistung haben (also bin hin in die Klasse "2xEL34")
Zur Zeit sammle ich Erfahrung mit meinen beiden Babies, vor allem auch mit dem 5-Saiter und einer Box, bei der sich unterhalb von etwa 60 Hz nicht mehr allzu viel tun dürfte (Eminence Beta 10 in Transmissionline mit einer Abstimmfrequenz von 60 Hz). Und mit so ziemlich der dicksten H-Saite, die auf dem Markt ist (Thomastik Flatwound mit einer Stärke von .136 Zoll). Auch die meisten industriell gefertigten Bassboxen dürften kaum tiefer runtergehen - manchmal liest man ja ehrliche Angaben. Man merkt also in den tiefen Lagen des Instruments recht deutlich, wie wichtig es ist, dass die niedrigen Harmonischen gut da sind.
Wird da nicht die Scharlatansschaltung generell interessant?
Jetzt konkret zum Epiphone: ich komme immer wieder dahin, dass der Verstärker als Bassverstärker eine Spannungsgegenkopplung benötigt; es klingt in den meisten Fällen besser, und ich scheine ein wenig Headroom zu gewinnen.
Wenn ich jetzt die Scharlatan-Schaltung einbaue(n würde) und, sagen wir mal, für den Bereich unterhalb von 60 Hz optimiere, hat das eine Bassanhebung zur Folge. Einerseits gewünscht, wenn die Endstufe stärker ist, aber unterhalb der Abstimmfrequenz der Box ganz schnell ein Problem. Bei einer 5 Watt-Endstufe sehe ich eher das Problem, dass der Headroom durch diese Tiefbassanhebung zusätzlich eingeengt wird. Daher habe ich das Gefühl, dass es besser sein könnte, eine eventuelle Bassanhebung wieder zu kompensieren bevor die Endstufe angesteuert wird - was bleibt sind ja dann die Harmonischen in dem Bereich, in dem die Box dann auch akustisch wirksame Leistung abgibt.
Insgesamt sehe ich da einen Zielkonflikt, und ich denke darüber nach, wie man ihn am geschicktesten auflösen könnte. Jetzt haben wir ja nur drei Verstärkerstufen zur Verfügung. Weil wohl zumindest die Endstufe unter Einbeziehung des OT spannungsgegengekoppelt sein sollte, müsste die Mitkopplung sich auf die zweite Stufe beschränken, und zwar so, dass ich ggf. auch noch einen Hochpass vor das Gitter der EL84 setzen könnte.
Sinnvoller Gedankengang oder vollkommen verrückt?