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Mal kein long tailed pair...

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Offline doctormolotov

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Mal kein long tailed pair...
« am: 3.06.2007 23:02 »
Hallo zusammen,

habe zwischen all den long-tailed-pair Phaseninvertern die Schaltung hier aus nem Orange MkII gefunden, der die Phasenumkehr mit einer Triode hinkriegt, so wie sich mir die Sache darstellt. Möchte mal fragen, was Ihr von der Schaltung haltet.

http://www.schematicheaven.com/newamps/orange_mkii1973.pdf

Stolpersteine drin? Müßte sich auch auf ne 4x 6L6GT -Endstufe ummodeln lassen, oder? Bias-Versorgung anpassen, Gitterwiderstände an der Endstufe ... Hab sicher noch einiges vergessen ...

Langts, für nen Kanal mit mehr Gain nen 2 Triodenstufen über die 2. Anode an R6/C9 einzukoppeln?
Möchte ne gut crunchige Verzerrung hinkriegen - Geht das an der Stelle schon? Oder sind da 2 Stufen aus ner ECC83 direkt nach der Gitarre zu schwach auf der Brust?

Dann muß man wahrscheinlich auch noch die Lautstärken der Kanäle anpassen...
Über ein schaltbares VC3 ? Andere Methoden?

Mei ... dumme Anfängerfragen - Mich begeistert grad einfach - eben die Einfachheit der Schaltung. Nach zwei ECC83 schon in die Endstufe gibts nicht so oft. Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, ob die Ideen was taugen könnten, oder ob ich mich nochmal dem intensiven Studium der Basics widmen sollte ;)

Gruß Bernhard

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Offline LöD

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Re: Mal kein long tailed pair...
« Antwort #1 am: 3.06.2007 23:17 »
Die Phasenumkehr hier ist eine Katodyschaltung.
Problematisch hier ist der unterschiedliche Ausgangs R von Katode und Anode der Umkehrstufe.
Das führt zu ungleichen Gitterströmen an den Endröhren und damit zu nem assymmetrisch verstärkten Signal. Man kann zwar versuchen die ungleichheit Anzupassen (is beim Orange hier nicht der Fall) ist aber sicher nicht einfach.
Ein weiterer Nachteil der Katodynschaltung ist, daß sie eine Verstärkumg von 1 hat, also nicht verstärkt. Das Signal muß also schon fettgenug für die Endstufe vor der Umkehrstufe erzeugt werden, Gefahr hier: Die Umkehrstufe übersteuert.

Ich denke daß die ungleichen Gitterströme eher das Problem sind als ein evtl. übersteuernder PI.
Das könnte ja noch interessant klingen, vllt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline El Martin

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Re: Mal kein long tailed pair...
« Antwort #2 am: 3.06.2007 23:27 »
Hallo Bernhard!

Guck Dir mal den Schaltplan vom Fender Tweed Deluxe 5E3 an. Kathodyn. Im Netz findest Du sicher auch Tonbeispiele. Steven hat ja son Ding gebaut und auch Beispiele hier drin. Ob Dir das genug Verzerrung ist? Die Endstufe ist halt schnell bei der Verzerrung dabei ;D
Steven betreibt seinen 5E3 ja manchmal mit 6L6.

Mit der freien Triodenstufe kamma ja dann Gain machen... >:D

Ciao
Martin
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Offline doctormolotov

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Re: Mal kein long tailed pair...
« Antwort #3 am: 3.06.2007 23:40 »
Wo kommt denn die Ungleichheit her?

Vom Gitterstrom?

R20 und R21 sind ja gleich ... Die Spannungsänderung an den Abgriffen "sollte" ja also gleich sein, nur verpolt, wenn sich der Anodenstrom ändert... Oder hab ich was übersehen? Pfuscht der Gitterstrom so sehr ins Handwerk?

Hab ne interessante Theoriequelle gefunden (sicher nix Neues für euch, aber schad ja net):

http://www.radau5.ch/pdf_files/dir_coup.pdf

Da steht die genaue Erklärung, warum der Gain ner Kathodyn-Stufe eins ist. Ganz kapiert hab ichs noch nicht, aber genau genug gelesen hab ichs auch noch nicht. Halte mal für mich fest, daß es so ist ;)

Gruß Bernhard

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Offline Ramarro

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Re: Mal kein long tailed pair...
« Antwort #4 am: 4.06.2007 00:33 »
Hi,
die "Ungleichheit" liegt in den unterschiedlichen Ausgangsimpedanzen begründet. Der Abgriff an der Anode liegt bei zig KiloOhm (habe mir die Schaltung jetzt nicht extra angesehen), an der Kathode aber nur bei einigen Hundert Ohm. Man könnte das kompensieren durch einen entsprechenden Serienwiderstand am Kathodenabgriff (worauf aber wohl noch nicht sehr viele gekommen sind, vergleiche den thread über die Röhrenmodelle von tubenewbie). Für Gitarrenverstärker könnte dieser für HiFi-Verstärker immer wieder angeführte Nachteil aber durchaus positiv wirken, nämlich durch Anstieg von k2. Was aber noch zu beweisen wäre, vielleicht komme ich ja irgendwann noch mal dazu. Immerhin zählen einige Verstärker mit Katodynstufe zu den best sounding ever.

Grüße,
Rolf
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.

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Offline doctormolotov

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Re: Mal kein long tailed pair...
« Antwort #5 am: 4.06.2007 02:31 »
Servus zusammen,

danke für eure Beiträge soweit - wieder ne Menge gelernt ;)

Der Peavey Classic 30 (ich liebe das Teil!!) hat auch ne Kathodyn-Treiberstufe. Ist in irgend nem Thread hier auch schon aufgetaucht.

Von daher wird mir so n Endstufen-Sound meine ich taugen.
Auch wenn der Peavey Classic - Sound mehr ist als nur die Kathodyn-stufe. Die Endstufe ist ja ziemlich heiß eingestellt ... n Bias von -14V ...
Genug philosophiert für heute ;)

So long ...

Bernhard
« Letzte Änderung: 4.06.2007 04:25 von doctormolotov »