Hallo
Das mit Gegenkopllungen usw. ist mir schon klar, das gilt aber nicht spezifisch für SRPP sondern immer wo diese zum Einsatz kommen. Was das ganze mit PPP (Circlotron) zu tun hat weiß ich auch, diese Schaltung ist kein SRPP.
Ich denke mal laut, es gibt also keinen Anspruch darauf, dass irgendetwas wahr ist, von dem, was hier steht:
Nun können bei SRPP zwei verschiedene Zustände gelten.
Schaltbild
http://www.geocities.com/mydesign_99/SRPP.GIF1. Die Last hinter der SRPP Stufe ist sehr groß. In diesem Fall arbeitet die untere Röhre als Spannungsverstärker, da durch die Last kein nennenswerter Strom fließet, fließt er auch nicht durch den Widerstand zwischen der Anode der unteren und der Kathode der oberen Röhre [R2 im Schaltbild], damit gibt es keine Signalspannung an der oberen Röhre, die ja über diesen Widerstand abgegriffen wird. Also arbeitet die obere Röhre überhaupt nicht als Signalsführendes Bauteil, wir haben es also mit einer Eintaktschaltung zu tun.
2. Die Last ist klein. In diesem Fall liefert die Schaltung neben Signalspannung auch Signalstrom, der muss auch durch besagten widerstand, damit fällt über jenen Widerstand [R2] auch eine Signalspannung ab, die obere Röhre wird demnach auch gesteuert. Hier liegt nun Gegentaktbetrieb vor.
Hier ist beides noch mal erklärt:
http://www.tubecad.com/articles_2002/SRPP_Deconstructed/SRPP_Deconstructed.pdfMir fallen nur ein Weg ein, wie nach hohen Frequenzen hin Klirr enstehen könnte. Erstens über die Last. Die könnte Frequenzabhängig sein, d.h. bei kleinen Frequenzen ist sie groß und wird zu großen hin kleiner, so dass zunehmend in den Gegentaktbetrieb gefahren wird. Bei schlechter Symmetrie müßte jetzt auch der Klirr ansteigen. Treibt man mit SRPP eine Triode, wofür die Schaltung ideal ist, denn sie liefert hohe Steuerspannung bei niedrigem Innenwiderstand, dann ist das tatsächlich der Fall. Die Millerkapazität [Google-Stichwort: Millereffekt] liegt dem Lastwiderstand parallel und da es sich um eine Kapazität handelt verringert er die Last zu hohen Frequenzen hin. Das selbe tritt auf, wenn SRPP an langen kabeln verwendet wird.
Damit würde SRPP sein Hauptanwendungsfeld verlieren, das Treiben relativ niederohmiger Lasten, wie z.B. Klangregelungen dicker trioden Trioden und großer Leitungskapazitäten.
ABER schlimmer als der Klirr einer Eintaktstufe können die Verzerrungen einer Gegentaktstufe bei Laufzeitrichtiger Ansteuerung beider Gegentaktzweige niemals werden. Ich fällt im Moment nicht ein nicht, wieso in einer SRPP stufe Laufzeitprobleme auftreten sollten. Demnach mag ihr Klirr zu hohen Frequenzen hin ansteigen, aber er wird den Klirr, den eine Eintaktstufe auf allen Frequenzen erzeugt niemals übertreffen können. Grübel ...
Viele Grüße
Martin