Hallo
Erstmal zu einer normalen Vorstufe. Hier spricht nichts dagegen, man läßt den Kathodenwiderstand weg und legt eine Spannung hierhin. Es spricht aber auch nichts dafür. Man gewinnt keinen Vorteil und spart sich darum den Aufwand.
Bei der Phasenumkehr und beim Long Tailed Pair (zur Schreiberleichterung: LTP) spricht alles dagegen. Das LTP hat zwei Kathodeniderstände. Einer direkt an der Kathode Rk und einen darunter, eben das Long Tail (LT). Der Rak wird dringendst benötigt. Er dient nicht nur dem Bias, über ihm fällt auch eine Wechsepsannung an, die die rechte öhre des LTP steuert. leider bekommt die Rechte Röhre ohne weitere Maßnahmen immer weniger Steuerspannung als die linke, bei wenig steilen Röhren ist das schlimmer als bei steileren. Die ECC83 ist sehr wenig steil. Deswegen muss der Rk eigentlich so groß sein wie es geht, und darf auch niemals mit einem Elko gebrückt werden. Wäre er unendlich, dann bekämen beide Röhren die selbe Steuerspannung und die Endstufe arbeitet perfekt symmetrisch. das kann man erreichen indem man den Rk durch eine Konstantsromquelle, deren Strom die Summe der beiden Kathodenströme der Röhren ist. Eine Konstantsromquelle bildet für Signale einen unenendlich hohen Widerstand, demnach ist dann die Symemtrie perfekt.
In der Praxis macht man es anders, man baut einen zusätzlichen Widerstand LT ein. Würden beide Röhren die selbe Signalspannung bekommen, dann würde durch Lt kein Signalstrom fließen. Denn da die Signalspannung gleich ist, muss auch der Signalstrom durch die Röhren gleich sein und da beide Röhren Phasengedreht arbeiten hebt sich der gesamte Signalstrom auf. Doch wir wissen, die rechte Röhre wird etwas weniger stark ausgestauert, demnach durcflißet sie weniger Signalstrom als die linke Röhre. Weswegen sich der Signalstropm durch LT auch nicht ganz aufhebt. Demnach fällt am LT eine Signalspannung ab, die umso größer ist je größer der Strom ist, also je asymmetrischer die Stufe arbeitet. Und die Spannung ist umso größer je größer LT ist. Diese Signalspannung koppelt die linke Röhre, die mehr durchgfesteuert wird gegen und die rechte die weninger ausgesteuert wird mit. Daraus ergibt sich die weniger Ausgesteuerte Röhre nun stärker und die andere weniger Stark ausgesteuert wird. LT symmetriert demnach die Stufe.
Deswegen darf man weder LT noch RK weglassen, und deswegen bringt ein externes Bias keine Vorteile. Ein Externes Bias wird nur dort eingesetzt, wo es Vorteile bringt, das ist in folgenden Fällen der Fall (ich hoffe ich vergesse keinen):
1. In Klasse B Endstufen funktioniert kein anderes Bias.
2. Für kalte Klasse AB Endstufen gilt das selbe
3. AB Endstufen bringen mit Kathodenbias etwas weniger Leistung.
4. Dicke Endrohre wie die 6S33S bräuchten sehr große Kathodenwiderstände mit großer Belastbarkeit, die viel Wärme erzeugen, mit externen Bias kann man die einsparen.
5. Bei direkt geheizten Röhren wird auch in Vorstufen externes Bias eingesetzt, wenn nur eine Heizwicklung für alle Röhren verfügbar ist.
Viele Grüße
Martin