Hallo, Kai,
real vergleichen konnten wohl die wenigsten, ich auch nicht
. Aber anhand der Schaltung kann man schon einiges sagen. Der 5E6-A hat die alte Zweiband-Klangregelung der Fender-Amps wie sie auch in meinem Pro drin steckt. Sehr interaktiv mit teilweise überraschenden Effekten. Auf dem letzten 10tel des Einstellweges kappt der Bassregler z.B. recht deutlich die Höhen. Der Phaseninverter ist in Kathodynschaltung und bei V2 gibt's eine 10M-Gegenkopplung, was die Verstärkung etwas ausbremst. Insgesamt ist die Versorgungsspannung beim 5E6-A ein schönes Stück niedriger, was nicht zuletzt an den 5U4-Gleichrichterröhren liegt und vermutlich auch an eine etwas niedrigeren Trafospannung. Alles in allem sorgt das dafür, dass der Amp insgesamt (trotz zwei 12AY7 in der Vorstufe und der Gegemkopplung bei V2) deutlich früher, als der 5F6-A in die Sättigung geht.
Der 5F6-A ist das berühmte JTM-45 Plexi-Vorbild und verhält sich auch ähnlich. Klingt aber dank anderen Trafo/AÜ. 4x10" Lautsprecher und dem Kiefernholzkasten schon anders. Auf jeden Fall wird der 5F6-A länger Clean bleiben, als sein Vorgänger und einen viel saubereren Bass produzieren.
Egal welche Variante Du baust, die 470Ohm Schirmgitterwiderstände und eine regelbare Biasspannung sind Pflicht.
Bleibt die Frage, welchen Sound Du suchst? Der 5E5-A ist mehr der rauere Blues-Amp, der immer etwas angezerrt klingen wird, der 5E6-A kann auch schon mal einen lauten Clean-Sound bringen und ist definierter im Gesamtklang.
Grüße,
Joachim