Hallo
Entschuldigt, dass ich mir selbst antworte, aber es hat sich etwas neues ergeben. Die Wahl für die Leistungsfets ist auf den BUZ900 gefallen. Da hat Thomas einen echt tollen Tipp gegeben. Der BUZ900 bietet einige Vorteile.
1. Das Teil ist beschaffbar. Er ist mit 10€ auch noch billiger als gleich starke Leistungsendröhren.
2. Das Teil kann nämlich 125Watt Verlustleitsunge ertragen.
3. Er hat ein TO-3 Gehäuse. Das sind diese dicken runden Dublonen im Metallpaket. Die lassen sich viel besser verdrahten als das TO-220, in dem zum beispiel auch diverse Spannungsregler wohnen.
4. Für den preisbewußten Bastler ist der BUZ900 bei dem von mir gerechneten Arbeitspunkt und etwa 25% niedrigerer Spannung durch den viel billigeren BUZ90 ersetzbar, der zwar im ollen TO-220 wohnt und nur 75Watt kann, aber eben sehr viel billiger ist. Evnetuell sollte man dann eine PCB varainte des ganzen machen.
5. Der Arbeitswiderstand beträgt nur 8Ohm je Röhre als 16 Ohm über beide Drains, bei einer Sekundärwicklung alla 16-8-4-0, bekommen wir einen 1:1 Übertrager mit sehr wenig Windungen. Wenn ihr mit dieser Endstufe zufrieden seit, rechne ich den die Tage mal vor.
Die Abbildung im Anhang zeigt die Lastgerade und die Arbeitspunkte (a) des BUZ900, wenn er 25°C und wenn er 75°C warm ist. Bei 75° zieht er weniger Strom. das ist eben der negative Temperaturkoeffeizient. Einige Deatils sind daran interessant. Man betrachte die Abstände von b, d und f in beiden Diagrammen. Von d zu f findet eine Übersteuerung statt, denn b-d ist größer als d-f. Aber bei 75° ist dieser viel sanfter. genau wie bei röhren wird sich der optimale Klang erst nach einer kurzen Aufheizzeit einstellen. Außerdem ist brutale Zwangskühlung auf Zimmertemperatur wohl nicht optimal für den Klang. Das ist ja kein kleiner Unterschied, er sollte also gravierend zu hören sein. Kühlkörper werden also klangeinfluss bekommen -
Voodooo
. Das sieh man auch am zweiten Diagramm, das deutlich zeigt, dass das Verhalten des FET bei höherere Temperatur linearer wird.
Was auffällt ist, dass die maximale Verleustleistung nicht vollständig ausgenützt wird, zumal der BUZ900 anders als eine Röhre dadurch nicht schneller altern würde. Das hat folgenden Grund: Man könnte das leicht tun, indem man die Versorgungsspannung erhöht. An der Gatevorspannung von etwa 2,5V muss nichts verändert werden, da die Kennlinien parallel zur Spannungsachse verlaufen, es genügt die Versorgungsspannung etwas zu erhöhen. Die liegt jetzt bei 30V. Ich habe hier einen dicken Trafo mit sekundär 2x24V bei 2x5,1A vom VEB Kurt Thürbach-Meißen. Bei dem erswarte ich mindestens 30V hinter dem Gleichrichter unter Belastung. Wenn er mehr rausgibt, habe ich keinen schaden davon. Höher als 45V sollte die Versorgungsspannung aber nicht werden. Der jetzige Arbeitspunkt ist sehr warme Klasse AB, vieleicht etwa so wie im AC30 und ähnlichen Kollegen. Das hat klangliche Gründe, außerdem schnallt euch, an wieviel Leistung wir so schon erreichen.
Schätzen wir mal grob: Nehmen wir an, wie steuern bis d aus, und gehen wir von Klasse A aus. Dann gilt für Gegentakt:
P=(Ua-Ud)*(Id-Ia)
macht bei 75°
P=(30V-15V)*(3,7A-1,7A) = 15V*2A = 30Watt.
Es werden so etwas bei 30Watt herauskommen und mit mehr Anodenspannung bei 45V werden es schon über 60Watt sein. Mehr braucht kein Gitarrenverstärker. Zum Bassverstärker kommen wir noch (ihre werden überrachst sein, wie leicht man aus dem FETSACK einen BASSFETSACK machen kann. Und von wegen Röhrenwatt ist lauter als Transitorwatt, das ist Unsinn. Watt bleibt Watt. Wegen des höheren Klirrfaktors erscheinen Röhrenverstärker lauter. Lautheit und Leistung sind nämlich nicht korelliert. D.h. wenn der FETSACK einen klassischen röhrigen Ton macht, dann ist er nicht leiser oder lauter.
So was haltet ihr von alledem?
Viele Grüße
Martin