Hallo
Hier stand mal was, was ich weggemacht habe, die Worte waren nicht gut gewählt, sorry!Erstmal habe ich den Eindruck bekommen dass Enstufenzerre IMMER auf den Klang einwirkt, nicht nur wenn man voll aufdreht und den Amp in die Sättigung fährt. Die Kennlinie einer Pentode ist ja quasi "S-förming", und so richtig linear ist es da nirgends. Darum spielt die Enstufe auch eine Rolle wenn man nicht aufdreht. Richtig?
Hier ist die Schlussfolgerung richtig. Jedes aktive Verstärkerbauteil ob übersteuert oder nicht spielt eine Rolle. Ob pentode, Triode oder was auch immer. Nur die Prämisse ist falsch, nichtlinearitäten können sich nämlich ausgleichen und das trun sie auch.
Dann schreibt Randall (sinngemäss), dass Class AB Amps eher im Knie der "S-Kurve" gebiased werden, und darum mehr Zerren als Class A Amps, die genau auf dem geraden Mittelpunkt der "S-Kurve" liegen. Ist das der Grund warum Class AB Amps allgemein mit Feedback betrieben werden, Class A aber ohne? Oder ist hier eher die Crossover-Verzerrung der Grund?
Nein das ist er nicht. Gucke dir doch mal den AC30 von Vox, ate Gibsons, und viele andere Verstärker in Klasse AB an, ich sehe da keine Gegenkopllung. Oftmals wird sie nur wegen der Presenceregelung verbaut. Die Übernahmeverzerrungen wären bei HIFI ein grund es zu tun, die interessieren bei Gitarrenverstrkern niemanden.
Und zum Schluss noch ein ganz anderes Thema: Wie klingt denn nun Single-Ended Class A und Push-Pull Class AB mit ihren geraden / ungeraden Harmonischen? Ist es richtig dass ingle-Ended mit der assymetrie "warm" und "fett" klingt, während Push-Pull Endstufen mit der symmetrischen Harmonischen eher "kalt" und "kratzig" sind? Ich habe leider keine zwei Amps mit identischen Vorstufen zum Vergleichen.
Nein tut es nicht. Es gibt keine allgemeine Regel dieses klänge so und jenes so. Wer sagt das geradzahlige harmonische warm klingen? Nimm zuviel davon und es beginnt regelrecht nasal und matschig zu klingen, da ist nix warmes bei. Und wer sagt das ungeradzahlige kratzig und kalt sind. Im übermaß und in hohen Ordnungen (k5, k7...) tun sie das, aber in niedrigen Dosen und vor allem im Frequenzbereich unter 300Hz können sie richtigf wuchtig und fett klingen. Der Bassbereich bekommt richtig warmen schub, der den Ton schön warm machen kann. dazu ist es kein Problem eine Klasse A Eintaktendstufe so einmzustellen, dass sie sowas von klat und kratzig klingt. Es kommt für die Kategorien Warm, Kratziig, Kalt usw. zudem auf viel mehr als nur Zerre an. Unsere Wahrenhmung von Verzerrungen auf verschiedenen Frequenzen sehr verschieden.
Du vereinfachst alles so brutal, das es fast weh tut. Erst einmal löse dich vond er Vorstellung endstufen klingen irgenwie, also die eine hart und die andere weich, und die nächste so usw. Endstufen werden nie alleine gehört sondern immer mit Vorstufen. Stelle dir mal vor du hast zwei Vorstufen, V1 und V2 und du hast zwei Endstufen E1 und E2. Nehmen wir mal an du testest beide Endstufen mit V1 nehmen wir mal an E1 klingt kalt und E2 warm. Was glaubst du passiert, wenn ich sie beide mit V2 teste?
Klar es klingt anders, weil V2 anders klaingt, aber wahrscheinlich glaubst du, dass E1 den Klang trotzdem irgendiwe kälter und E2 den Klang irgendwie wärmer machen müsste? Genau das ist falsch! Das Gegenteil ist ebenfalls möglich! Es ist nämlich nicht so, dass die Verszerrungen der ganzen Strufen zusammengemischt werden wie Zutaten eines Kochrezeptes. Ich habe hier zwei Endstufen süß und salzig egal ob ich sie mit der Sauren oder der scharfen Vorstufe kombiniere, die salzige wird den gesamtgeschmack salziger machen und die süße ihn süßer. Diese Vorstellung ist absolut falsch.
Das liegt daran, dass die Verzerrungen der Stufen einander beeinflussen. man kann sich das zu nutze machen indem man eine Vorstufe konstruiert, deren Verzerrungen vond er Endstufe aufgehoben werden. ich habe das auf meiner heimseite in der Rubrik "Theorie" im zweiten band des Tractatus.... genau vorgerechnet. Eventuell wird dir dann klar warum das so ist. Wenn nicht, weil ich es dort vielleicht schlecht erklärt habe, dannmerk dir folgendes:
Die Verzerrungen aller Stufen werden nicht gemischt sondern beeinflussen einander gegenseitig. Deswegen kann man keine allgemeingültigen Aussagen darüber machen, wie bestimmte Röhren, Schaltungen oder Stufen einzeln klingen, man kann nur den sound ganzer Schaltungen beurteilen. Man könnte 4 für sich einzeln kalt und kratzig klingende Stufen kaskadieren und was raus kommt ist nicht die Eszeit sondern vielleicht John Lee Hooker am Ende der Long Dusty Road mit der glühenden Sonne im Rücken...
Viele Grüße
Martin