Hallo McGuitar,
Eins vorweg: ich hab die Bilder in meinem letzten Beitrag durch welche mit Teilebezeichnungen ersetzt, bitte nochmal anschauen.
Zum Funktionsprinzip: Die Riemenscheibe, die auf dem ersten Bild zu sehen ist, wird für "schnell" an den Motorantrieb mit dem größeren Antriebsdurchmesser (rechts im Bild) und für "langsam" an den mit dem kleineren Antriebsdurchmesser (links im Bild) angelegt. Dieses geschieht mit einer Wippenmechanik, die durch wechselweise Bestromung der beiden Hubmagnete betätigt wird.
Die Motoren laufen beide ständig. Es sind Kurzschlußläufermotoren, da fließt im Läufer (Anker, Rotor) ein Wirbelstrom, der das Magnetfeld des Läufers erzeugt. Der Motor kommt somit ohne Kollektor (Bürsten, Kohlen) aus. Die Lager sind Gleitlager/Sinterlager deren poröses Material Schmiermittel (Öl) aufnimmt und somit "dauergeschmiert sind". Schön wärs!!!! Das Öl in den Lagern verharzt mit der Zeit und die Schmierung ist dahin. Dadurch entsteht ein Lagerrauschen und später Stillstand. Ich hab immer nachgeölt, aber das hält nur kurze Zeit.
Ich hab noch keine Ersatzlager gefunden!!!! Die wären auch schwierig (aber nicht unmöglich) zu wechseln weil sie in die Lagerschilde eingepresst sind. Ich hab an anderen sintergelagerten Motoren versucht, ein Methode zu finden um die Lager wieder zu schmieren. Dazu hab ich die Lager ausgebaut und in Feuerzeugbenzin 24 Stunden lang "eingelegt" um den alten Schmierstoff herauszulösen. Danach gründlich austrocknen lassen und 24 Stunden in Schmieröl eingelegt, damit sich das Sintermaterial mit Öl vollsaugt. Es gibt ein Spezialöl für Leslies, da bin ich aber auch noch nicht drangekommen. Ich hab Sprühöl von Kontaktchemie verwendet, weil das gut kriecht. An die Motoren meines Leslies bin ich noch nicht drangegangen - Sau-Arbeit.Die Lager lassen sich schwierig ausbauen, ich müßte höchstens die Lagerschilde komplett einlegen, und dafür bräuchte ich eine Menge Feuerzeugbenzin und Öl.
Das ganze ist nicht ohne, deswegen halte ich noch immer Ausschau nach einem anderen Antriebskonzept.
Das Klacken beim Umschalten der Geschwindigkeit entsteht, wenn die Enden der Wippe auf den Kern des jeweiligen Hubmagneten aufschlagen. Ich hab ein Haushaltsgummiring genommen, (so einen wie wir früher im Klassenzimmer herumgeschossen haben
) ) und über die Enden der Wippen gestreift, so daß sich Gummi zwischen Wippe und Hubmagnet befindet und nicht mehr Metall auf Metall schlägt. Der dadurch verkleinerte Hubweg führte zu keinem Problem, der Gummi muß bandförmig und dünn sein, Querschnitt rechteckig, so 4mm mal 1mm. Wenn man keinen Gummi mit so kleinem Durchmesser findet, kann man auch in einen größeren einen Knoten reinmachen, um ihn zu kürzen und den Rest abschneiden. Eventuell muß die Wippe nachjustiert werden.
Etwas off topic, sorry, aber ich hab ja mein Leslie damit auch selbstgebaut, und vielleicht ist es für den Eigenbauer doch ganz interessant, dieses Antriebskonzept gesehen zu haben.
Gruß
Roland
P.S. Ich würde nicht mal dran denken, diese Motoren mit einer Phasenanschnittsteuerung (Dimmer) oder auch Vollwellensteuerung zu betreiben.
Riemen rutscht: Riemenlauf mit Spiritus sauber machen. Wenn die Enden des Riemens mit einer Metallklammer verbunden sind, wie bei meinem: Riemen runter, Klammer aufbiegen, Riemen etwas kürzen (mit 10mm anfangen), Enden wieder mit Metallklammer verbinden, Riemen wieder auflegen.