[Oli*]

Hallo Luete!

Da die Kontaktpflege ja ein menschliches Grundbedürfnis ist,
habe ich nun vor mir Kontaktspray zu besorgen.
Kann mir da jemand etwas empfehlen?
Auf diversen Gitarrenseiten findet man dazu immer sehr teure Produkte.
KLar, die halten ewig! Aber tut es denn nicht auch ein einfaches kontaktpflegespray auf dem Radio-oder Elktrowarengeschäft?
Die kosten für dieses Produkte sind meist weitaus geringer angesetzt und diese Sprays
müssten doch auch ihren Zweck erfüllen?
Ich freue mich über eure Antworten

Grüße der Oli 
Ps: We rock tonite 'til the guitar bite 

[Hans]

Hallo

welche Kontakte möchtest du denn reinigen? Nicht jedes Kontakt Chemie Produkt ist für jeden Kontakt geeignet.

Normaler "Bühensiff" (Bier, Fußschweiß etc.) ist mit lauwarmen Wasser und etwas Spülmittel problemlos zu entfernen.

Oxidierte Kontakte bedürfen etwas mehr Chemie. Versilberte Kontakte reinigt man am besten mit Silberbad vom Goldschmied da die Reinigung ohne Rückstände erfolgt und kein spülen notwendig ist. Gute Produkte sind die der Firma ELMA.

Auch die Kontakt Chemie Produkte sind geeignet aber man muss um dauerhafte Ergebnisse zu erzielen mit einem zweiten Mittel nachspülen, was je nach Lage des Kontaktes schnell ein ziemliche Sauerei wird, weil der Siff überall hin läuft. Deshalb setzte ich das Zeug bei Radiorestaurationen nicht gerne ein. Ganz übel ist das Tuner Spray zum lösen von Verharzungen und festsitzenden Wellen. Das Harz wird zwar gelöst aber es löst sich nicht in Luft auf. Nach abtrocknen, dauert an der Luft ca.6 Monate, hat man die ganze Sauerei wieder im Gerät und die Schmirage geht von vorne los. Es gibt zwar ein Spülmittel, das hilft aber nur dabei das Zeug weiter im Gerät zu verteilen. 

Beryllium oder vergoldete Kontakte reinige ich mit Sprühöl (WD40). Hier hat man eher Abrieb Probleme, als Verschmutzung-Probleme. Und eine gute Schmierung verhindert weiteren Abrieb.

Der Königsweg ist, Kontakt ausbauen und ins Ultraschallbad dann wird alles wie neu  .

Salu Hans

[loco]

Hallo
Wir haben mal mit verschiedenen Sprays kratzende Potis behandelt und anschließend zwecks künstlicher Alterung im
Ofen "gebraten".Bei diesem Test lag -CRC 2-26- vorn. Es hat sich inzwischen auch im mehrjährigen Werkstatt-Betrieb
speziell zur Potireinigung bewährt.      Gruß aus Hamburg --.-loco

Nachtrag:     Wie Hans schon schrieb braucht es jedoch ,je nachdem was du reinigen willst, unterschiedliche Mittel.

[Hans]

Hallo

für die die es nicht wissen CRC ist der australische Aufkäufer von Kontakt Chemie. CRC 2-26 hat eine ähnliche Wirkungsweise wie WD40 beide gehören zur Kategorie der Mineralöle mit antikorrosiver und reinigender Wirkung. Bei beiden muss man bedenken das sie einen Ölfilm hinterlassen, wenn nicht nachgespült wird. D.h. man sollte sie nur dort einsetzen wo dieser Ölfilm nicht stört oder gar erwünscht ist. Bei Potis auf jeden Fall eine erwünschte Eigenschaft.
Eine weitere Eigenschaft dieser Öle ist die Veränderung der Kontaktkapazitäten, im Gitarrenverstärker vielleicht nicht relevant, aber ein UKW-Empfänger kann "nachhaltig aus dem Ruder getrimmt" werden  .

Salu Hans 

[El Martin]

wer hat denn Erfahrungen mit Caig Deoxit?

ACY? 

Mit WD40 fluten bei Kontakten ist schon mal nicht sooo schlecht. Sparsam verwenden. Lieber mal auf den Stecker sprühen und den in die Buchse 
anstatt alles zu ertränken 
Wattestäbchen ist auch nicht verkehrt.

Ich habe bei geschlossenen Schaltern schon mehrfach mit dem Bohrer ein Einsprühloch erzeugt. Das geht wunderbar.

Ciao
Martin

[Oli*]

Hi!

Also ich habe da nicht an wirklich Buenensiff wie bier etc. geacht.
glücklicherweise ist mein Krempel nicht so versifft ; ).
Es geht mir um die Pflege meine Potis am Amp,dort wäre das mit dem Ölfilm Sicher eine feine Sache.
Desweiteren kann es ja auch bei den Toggles und Potis ind er Gitarre zu Kontaktprobleme kommen...
Bei einer alten Ibanez die Jahrzehnte im Koffer geruht hast ist das zum Beispiel grade der Fall.
Dort funktioniert der Dreiwegschalter nichtmehr richtig udn ich vermute , dass es eben ein Kontaktproble ist.Ansonsten gibt es keine groben Vershcmutzungen,die gereinigt werden müssten.


Grüße der Oli    

[El Martin]

Hi!

Bei meiner Ibanez Roadstar RS1000 habe ich die Pertinaxplatte, die hinten sitzt, angebohrt und etwas WD40 reingegeben. Funzt. Die ist ca. von 83...war meine zweite G. 

Bei Potis bin ich vorsichtiger. Damit der Schmier den Dreck nicht noch mehr anzieht,ist eigentlich eine zweite Waschung fällig. Und danach spezielles Potifett 
Siehe Hans' Beitrag.

Kleine Schalter haben nach WD40 Flutung übrigens gerne IMMER in ALLE RiCHTUNGEN DURCHGANG.  VORSICHT!

Ciao
Martin

[ACY]

Hi!
Die günstigeren Mittel sind mMn nicht wirklich gut wenn es um Langzeitschutz geht. Die Probleme sollen ja langfristig beseitigt werden, und nicht nur für ein paar Wochen. Da hatte ich früher doch so meine Probleme, bis ich angefangen habe mit den Caig Produkten zu arbeiten.
   Da ist bisher noch kein einziger Kunde wieder gekommen, mit einem behandelten Amp oder Gitarre, und das nun schon seit knapp zwei Jahren. Mit anderen Worten: Eine günstige Lösung die langfristig funzt kenne ich jetzt nicht, habe aber auch die von den Kollegen aufgeführten Mittel nicht ausprobiert.
Grüsse, "ACY"

[Hans]

Hallo

wenn es um Langzeitschutz von Potis geht empfiehlt sich zu nächst eine gründliche Reinigung mit WD40 und anschließender Spülung mit Isopropyl, trocknen lassen und dann zur erneuten Schmierung Klüberpaste auftragen (nicht zuviel !!). So behandelte Potis und Digitale - Drehgeber sind dann Langzeit versiegelt.

Salu Hans

[Lupinello]

Servus,

ich hab` vorübergehend gute Ergebnisse mit WD 40 für Potis erzielt und Kontakte gut mit Caig deoxidiert.
Die fundierten Erfahrungen von Hans regen mich zu einer radikalere Neuorientierung in Bezug auf Potiaufbereitung an.
Prima!

Gruß
da Woifi

[JHS]

Ich tausche alle 5 Jahre die Buchsen und den den Schalter bei meinen Strats aus, bei den Gibsons nur die Buchse (die Federkontakte sind dann einfach ausgeleiert, bzw. verbraucht). Bei den Buchsen verwende ich mittlerweile nur noch vergoldete (heavy gold plated), sind zwar etwas teueren, dafür oxydieren die nicht und sind quasi wartungsfrei.

Qualitätspotis braucht man nicht reinigen, die kratzen bei normalem Gebrauch erst nach 15-20 Jahren, dann ist ein mMn ein Austausch besser, da die dann auch die Kontaktbahn total verschlissen ist. Mit einer Reinigung kann man da auch nichts mehr retten (die kratzen nach 1-2 Wochen garantiert erneut).

JHS

[Hans]

Qualitätspotis braucht man nicht reinigen, die kratzen bei normalem Gebrauch erst nach 15-20 Jahren, dann ist ein mMn ein Austausch besser, da die dann auch die Kontaktbahn total verschlissen ist. Mit einer Reinigung kann man da auch nichts mehr retten (die kratzen nach 1-2 Wochen garantiert erneut).

Hallo

Einspruch  .

Während des "Lebens" eines Potis gibt es so viele Ereignisse die dem Poti den Garaus machen, das der Exitus Nutzungs bedingt früher eintritt    .

15 Jahre alte Potis auch von hoher Qualität sind ohne Reinigung und Pflege nur als "Kracher" zu bezeichnen. Selbst alte R&S und Tektronix Messgeräte leiden an der Potikrankheit.  Potis sind nur dann nicht mehr zu retten wenn die Hochspannung sich auf der Kontaktbahn ausgetobt hat, alles andere ist reparabel.
Potis die ich bisher gereinigt habe musste ich nie mehr instand setzen, die funktionieren immer bis zur nächsten Misshandlung durch den Benutzer 

Salu Hans

[Treblerotor]

@Hans

Hallo
.. dann zur erneuten Schmierung Klüberpaste auftragen (nicht zuviel !!). So behandelte Potis und Digitale - Drehgeber sind dann Langzeit versiegelt...

Salu Hans

Klüberpaste? Was is das für Zeuch? Ist das leitfähig? und wo im Poti schmier ich das hin - auf dem Kohlebahnschleifer, auf den Zentralschleifer, in die Mechanik oder überall hin? War schon auf www.Klueber.de. Welche der angebotenen Klüberpasten ist die richtige und wo kann ich das kaufen?

Grüße
Roland

[Hans]

Hallo

das Zeug gibt es beim blauen C und sieht so aus :




Salu Hans

[Treblerotor]

Hallo Hans,

vielen Dank, jetzt hab ich die Klüberpaste beim C gefunden. Hätte nach "Mehrzweckschmierpaste" statt nach "Zeug" suchen sollen   Bei Klüber steht, daß es metallhaltig ist, aber nirgendwo eine Angabe über die Leitfähigkeit .

Ich mal ein 1M Alphapoti (mit Push-Pull-Schalter) mit Deoxit 5 (großzügig) behandelt, danach hat es erheblich mehr gekracht als vorher. Ist mir im Leben noch nicht passiert, sowas. Also hab ich ein funktionierentes Poti zwecks Analyse geschlachtet und festgestellt daß da eine graue Paste im Zentralschleifer ist. Die hatte ich beim Einsprühen ungewollt ausgewaschen. Hab mich seither gefragt, was das für eine Paste ist. Diese spezielle Sorte Potis sprüh ich nie mehr ein!!

Grüße

Roland