O.K., die Höhenanhebung ist erstmal draussen, so ein Bypass-Cap kann in einem Gitarrenverstärker sehr nützlich sein, nur nicht unbedingt am Master. Dreht man den nicht allzuweit auf, ist die Höhenanhebung viel zu krass. Wahrscheinlich hat der Vorbesitzer einen Bass mit irgendwelchen Schrott-Pickups gehabt, wo bei 2 KHz die Welt aufhörte...
Wenn Du einen linearen Sound anstrebst (wenn z.b. der E-Bass schon eine gute Aktiv-Elektronik hat), kann man das Voicing-Filter am Eingang (das ist das T-Filter mit dem darübergeschalteten Cap) deaktivieren. Dieses Filter bewirkt eine deutliche Absenkung des Mittenbereiches (meist zw. 400 und 700Hz). Möchte man den Frequenzgang begradigen, reicht es aus, den Cap nach GND über einen Schalter "hochzulegen". Man sollte den Schalter aber mit einem 1Meg Widerstand brücken, damit man knackfrei schalten kann. Bei vielen Amps heisst sowas z.B. "Deep" oder "Shaping" oder "Slap-Switch". Technisch ist es ein sog. Notch-Filter, daß einen bestimmten Frequenzbereich stark absenkt.
Bei Bedarf lohnt es sich, hier mit den Kondensatorwerten zu experimentieren, da diese Schaltung eigentlich den "Grundklang" erzeugt. Der Rest des Preamps dürfte klanglich "neutral" sein.
Wenn du mal herausfinden könntest, welche Werte die Bauteile dieses Voicing-Filters haben, könnte ich daraus den Frequenzgang berechnen. Interessant wären auch die Bauteilewerte des "Kuhschwanz-EQs".
Gruß
Stefan