Ich will hier ja niemandem die Motivation rauben, ausgeklügelte Programme zur 'Arbeitserleichterung' zu erstellen - jedoch erwecken all die bisherigen Postings dazu den Anschein, als hätte jede Endröhre einen exakt definierten Biaswert, wo sie 'richtig' eingestellt ist - ungeachtet des Röhrenherstellers und ungeachtet der komplexen Randbedingungen wie z.B. Ausgangsübertrager, angeschlossener Speaker-Typ, interne Endstufen-Gegenkopplung u.v.m.
Auch wenn es manchen ein gutes Gefühl der Sicherheit vermitteln mag, die Endstufe nun 'richtig' eingestellt zu haben, weil ja das Programm den 'richtigen' Wert dazu ermittelt hat...
... so glaube ich nicht, dass es die Komplexität aller Randbedingungen zufriedenstellend erfassen kann und die Erfahrung eines guten Amptechs zu ersetzen vermag.
Hinzu kommt, dass unter (theoretischer) Berücksichtigung aller Randbedingungen keine Röhre einen exakten Bias-Punkt hat (es sei denn, du hast einen Prozentsatz festgelegt, ohne die Röhre vorher nach ihrem Einverständnis dazu zu fragen), sondern einen Bias-Bereich.
Und innerhalb dieses Bias-Bereiches kannst du die Endstufe z.B. schlanker, drahtiger, dichter, komplexer mit mehr Obertönen, dynamischer oder träger einstellen - und jeder Bias-Punkt innerhalb dieses Bereiches ist 'richtig'!
Zu bedenken wäre nur noch, dass für ein und den gleichen Röhrentyp (z.B. EL34), jedoch von verschiedenen Herstellern, abhängig noch vom verwendeten Übertrager, von der internen Gegenkopplung, Speaker, usw. dieser Bias-Bereich jeweils woanders liegt.
Larry