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Hilfe: Brummen und Knattern im 2x 1,5W-Verstärker (elektor)

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Offline luemmel76

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Hallo,

ich habe mich hier angemeldet weil ich ein Brumm- und ein Knatterproblem mit einem vor ca. 10 Jahren aus dem elektor-Buch „Audio- und Gitarrenschaltungen mit Röhren“ nachgebauten und jetzt am Wochenende neu Verdrahteten (2x) 1,5Watt-„Mini“-Röhrenverstärker habe.

Damals hatte ich für die 4 Röhren (2x ECC83 und 2x 6L6GC), Widerstände und Kondensatoren eine Platine angefertigt und dabei viele Bahnen zu dünn ausgelegt.
Des Weiteren hatte ich nicht die Originalschaltung für die Anodenspannung genommen sondern ebenfalls eine Platine angefertigt mit einer Spannungsreglerschaltung (woher ich die hatte – keine Ahnung) die ebenfalls fehlerhaft ist.

Zuerst habe ich auf einer Lochrasterplatine die Anodenspannungsversorgung doppelt (für beide Kanäle ein Zweig) aufgebaut, so wie es im elektor-Buch steht, danach habe ich die Röhrensockel entsprechend dem Schaltplan freiverdrahtet.

Da laut Schaltplan keine Masseverbindung vom Netzteil zur Verstärkerschaltung bestand, dies aber physikalisch nicht richtig sein kann, habe ich kurzerhand diese Masseverbindung nachgetragen.

Beim ersten Einschalten habe ich Vorsichtshalber einen gewissen Abstand eingehalten, da aber nichts zischte, brutzelte oder gar in Rauch aufging habe ich mich wieder dran gewagt.

Der erste Test mit angeschlossenen 5W-8Ω-Billigboxen und kurzgeschlossenen Eingängen brachte mir ein Netzbrumm was leiser wurde sobald ich das Poti aufdrehte, bei 50% Schleiferstellung war das Netzbrummen weg, ab ca. 60% Schleiferstellung fing ein tieffrequentes Knattern an was schneller und etwas lauter wurde sobald ich den Schleifer Richtung 100% aufdrehte.
Das gleiche verhalten dann auch mit angeschlossenem Signal (CD-Player), allerdings wurde ab ca. 10% Schleiferstellung das Netzbrummen von der Musik übertönt. Das Knattern kam aber auch wieder ab ca. 60% Schleiferstellung.

Die Verdrahtung der Wechselspannungsheizung habe ich verdrillt und sternförmig ausgeführt, die beiden 100Ω-Widerstände gegen Masse habe ich durch ein 220Ω-Poti getauscht.

Was mich ebenfalls stört ist, das das vorgeschlagene logarithmische Poti nicht recht passt, am Anfang wird’s schnell, schon fast sprunghaft lauter wenn ich am Poti drehe und danach nur noch langsam. Da müsste eigentlich ein lineares Poti rein, oder?

Noch was: die beiden 6L6GC zeigen bei Dunkelheit ein blaues Leuchten, da stimmt doch irgendeine Spannung nicht, oder?

Die beiden Schaltungen (Verstärker und Netzteil) hänge ich mal hier ran, die Farblegenden stehen jeweils mit drauf, die originalen Spannungsangaben (blaue Schrift) erreiche ich allerdings nicht!

Eine Messung der IST-Spannungen an den entsprechenden Punkten reiche ich nach.


Geänderter und auf Stereo erweiterter Röhrenverstärker


Geändertes und auf Stereobetrieb erweitertes Netzteil

Netztrafo, Kaltgerätebuchse (mit Sicherung und Entstörung) und eine 10-polige Hirschmann-Buchse befinden sich in einem separaten Blechkasten. Der Rest befindet sich im Röhrenverstärkergehäuse, beide Module werden über ein ca. 1,5 Meter langes 10x1mm²-Kabel (10. Ader ist grün-gelb!) miteinander verbunden.

Wenn gewünscht oder hilfreich kann ich auch ein paar Fotos von der Verdrahtung machen.


Grüße
Lümmel76
« Letzte Änderung: 27.05.2008 17:37 von luemmel76 »

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Offline Hardcorebastler

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Hallo,
ich würde erst mal nach dem Poti mit ca. 5 -10k jeweils einen Wiederstand vor den Gittereingang setzen.
Ist die Masse auch sternverdrahtet ?
Laut Plan ist bei dem Anschluss KH1 eine Verbindung zu beiden Massepunkte gezeichent, hier kann sich eine Brummschleife bilden

Gruss Jörg

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Offline luemmel76

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Hallo,

das mit dem Widerstand werde ich ausprobieren.

Wie die Masse verdrahtet ist, muß ich nochmal genau aufzeichnen, habe aber versucht es in Sternform zu machen.


Grüße
Thilo

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Offline luemmel76

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Es gibt Neuigkeiten,

habe heute mal die im originalen Schaltplan angegebenen Spannungen gemessen und habe festgestellt das immer so um die 30V zuwenig gemessen werden. Daraufhin habe ich am Netztrafo statt der 220V- die 250V-Anzapfung für die Anodenversorgung genommen. Jetzt stimmen die Spannungen halbwegs.

Der Anodenstrom zu den ECC83 beträgt 1,2mA und zu den 6L6GC jeweils ca. 51mA.

Die Massen des Kopfhöreranschlusses habe ich an der Lautsprechermasse abgeklemmt und direkt von der Buchse an die Masseschiene zwischen den Röhren verlegt. Das brummen bei Potistellung 0 hat sich nicht geändert...

Nachdem ich im Netz eine ähnliche Schaltung mit diesen beiden Röhrentypen gefunden habe, stellte ich mehrere Unstimmigkeiten fest:

1. Der 330 Ohm Kathodenwiderstand ist bei der gefundenen Schaltung als 5W-Typ angegeben, ich habe nur einen 1/4W-Typ genommen (zeigt aber noch keinerlei Verfärbungen)
2. Der 22kOhm Rückkopplungswiderstand fehlt in der gefundenen Schaltung, bei mir ist er als 1/4W-Typ verbaut und zeigt auch schon Verfärbungen!
3. Das mittlere Schirmgitter der 6L6GC ist bei mir direkt mit der Anode verbunden, in der gefundenen Schaltung wird dieses über eine separate Spannung versorgt



Grüße
Thilo

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Offline Hardcorebastler

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Hallo Thilo,

versuche den Fehler einzugrenzen :
- entferne den 22Kohm Wiederstand und damit die Rückkopplung, die Schaltung muss im Leerlauf ohne RK stabil laufen.
- vieleicht ist die RK am Ausgangsübertrager falsch angeschlossen, dann bildet sich eine Mitkopplung und keine gewünschte Gegenkopplung , fängt an zu schwingen u.s.w.
  oder die Gegenkopplung ist   viel zu hoch dann kann sich ebenfalls eine Mitkopplung bilden,versuche es mit 100k anstatt 22k.
- Vorstufenröhre entfernen, die Endröhren müssen ohne Brummen arbeiten, brummt es immer noch liegt es im Bereich der Endröhren.

- ist das mittlere Schirmgitter mit der Anode verbunden ist die 6L6GC hier als Triode geschaltet.

Gruss Jörg

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Offline luemmel76

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Hallo Jörg,

Zitat
- entferne den 22Kohm Wiederstand und damit die Rückkopplung, die Schaltung muss im Leerlauf ohne RK stabil laufen.
- vieleicht ist die RK am Ausgangsübertrager falsch angeschlossen, dann bildet sich eine Mitkopplung und keine gewünschte Gegenkopplung, fängt an zu schwingen u.s.w.
  oder die Gegenkopplung ist   viel zu hoch dann kann sich ebenfalls eine Mitkopplung bilden,versuche es mit 100k anstatt 22k.
Habe die Rückkopplung rausgenommen -> jetzt kann ich das Poti ganz aufdrehen ohne das er anfängt zu knattern  :headphone:

Zitat
- Vorstufenröhre entfernen, die Endröhren müssen ohne Brummen arbeiten, brummt es immer noch liegt es im Bereich der Endröhren.
Das Brummen blieb  ??? , habe anschließend noch einen 100µ/350V Elko direkt hinter den Gleichrichter geklemmt -> Brummen sehr, sehr leise (Ohr-an-Lautsprecher-press)  ;D

Hab gleich mal Probegehört, die provisorisch angeklemmten Billigboxen (Plastikgehäuse, keine Dämmung, 5W/8Ohm) fangen schnell an zu klappern und zu dröhnen, mit Kopfhörer kann man ordentlich aufdrehen ohne das ich eine Verzerrung hör  :headphone:

Vielen Dank Jörg für die Tipps, das man nicht zwingend diese Rückkopplung braucht hätt ich jetzt nicht gedacht.

Jetzt muß ich nur noch das blaue leuchten wegbringen, schätze dafür ist der Kathodenwiderstand zuständig, oder?
Laut TubeCad SE brauche ich ca. einen 470 Ohm Widerstand, muß nochmal nachberechnen lassen.


Grüße
Thilo