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Widerstände und Kondensatoren

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Jeff_b:
Hallo, habe ein paar Probleme beim Selbstbau von Effekten:
1. Aud diy.musikdig.de habe ich gelesen, das Kohleschichtwiderstände aufgrund ihres hohen Eigenrauschens für Audioanwendungen nicht mehr zeitgemäß sind und man lieber Metallschichtwiderstände verwenden sollte, bei Tube Town und beim Tad werden allerdings nur Kohlepresswiderstände verkauft und empfohlen. Welche sollte man denn jetzt verwenden? Und Wie unterscheidet man die verschiedenen Widerstandsarten äußerlich?

2. ich würde gerne die Kapazität von Kondensatoren bestimmen, mit meinem Multimeter geht das aber nicht. Brauch ich einfach nur ein besseres, oder kann man die Kapazität nur auf anderem Wege bestimmen?
Danke schon mal im Voraus!
Gruß
Jeff_b

Hannes:
Hallo!

Einfach die Widerstände bei anderen Versendern bestellen. Tube-Town und TAD haben nun mal Angebote für Röhrenverstärker und nicht für Effektgeräte. Schau mal bei www.----.de und http://www.kessler-elektronik.de/ nach. Dort werden Metallfilmwiderstände angeboten.
Kohlepresswiderstände machen nur bei Röhrenverstärkern Sinn, schau mal bei älteren Beiträgen, das wurde hier schon mehrfach diskutiert. Bei hohen Spannungen über den Widerständen verursachen die Widerstände tatsächlich ein paar Prozent Verzerrung - aber dazu müssen 100 bis 200V anliegen; wird wohl in Deinem Effekt nicht passieren.

Die Kapazität von Kondensatoren lässt sich am einfachsten mit besseren Messgeräten feststellen oder mit LCR-Messgeräten. Alternativ kannst Du den Kondensator aufladen und über einen Widerstand entladen. Dann musst Du die Zeit messen, die er zum Entladen braucht. Schau mal unter http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0205301.htm nach.
Wozu willst Du die Kondensatoren ausmessen? Es ist nicht sonderlich wichtig, dass die Werte exakt eingehalten werden, es sei denn, Du möchtest hochwertie Filter bauen. Aber die brauchst Du bestenfalls im RIAA-Entzerrer, nicht in einem Effektgerät. Widerstände gibt es bei Toleranzen von 0,1%, bei Kondensatoren wird's schwierig - 2,5% sind noch zu bekommen, aber die meisten haben deutlich höhere Toleranzen.

Grüße
Hannes

Jeff_b:
Ach der genaue Kapazitätswert is mir relativ egal, ich habe aber ne Tüte mit nem Haufen Kondensatoren rumliegen, únter denen ein paar kleinere Keramikkondensatoren sind, die nicht bezeichnet sind. Außerdem will ich mein Crybaby in ein Mccoy-Wah umbauen (bzw. den Aufbau derartig umändern), will aber nicht neue Teile kaufen, sofern ich die alten witerverwenden kann.  Die Metallfilmwiderstände dürften wohl von der Spannungsfestigkeit ausreichen, bloß wurde im Zusammenhang mit Kohlepresswiderständen auf der TAD-Website was von besserem Obertonverhalten usw geschrieben, deshalb habe ich mich gefragt, ob die nicht vielleich einfach besser klingen.
kann man die Widerstandsarten äußerlich unterscheiden? die Metallfilmwiderstände, die ich mir gekauft habe, sind nämlich alle blau, die Widerstände in meinem Crybaby jedoch beige. Möglicherweise handelt es sich dabei ja um Kohleschicht, dann würd ich sie austauschen, da das Crybaby zuweilentatsächlich rauscht, gerade bei höherem Gain, wobei ich abe nicht weiß, ob das Rauschen nur vom Crybaby kommt oder von meiner mülligen Zweitgitarre, die ich im Moment hauptsächlich spiele.
Gruß Jeff_b

Hannes:
Hallo!

An Deinem Wah rauschen wahrscheinlich besonders die beiden Transistoren. Aber auch die Widerstände, die wahrscheinlich Kohlefilmtypen sind.
Metallfilmtypen haben meistens andere Farben als Kohletypen, aber eine allgemeine Farbregel gibt es wohl nicht. Ich habe sie in blau, schwarz, grün gesehen. Aber auch hellblaue Kohletypen...

Wenn Du unbedingt mit den Kohlepresswiderständen experimentieren möchtest, dann kauf sie. In diesem Effekt wirst Du unter Garantie nichts von ihnen hören; vom stärkeren Rauschen abgesehen. Ansonsten darf man das bessere Obertonverhalten getrost unter Marketing und netter Umschreibung von Verzerrung verbuchen. Kohlepresswiderstände haben einen einzigen Vorteil, dass sie kurzzeitige Überlastung besser wegstecken. Und ich bin mir sicher, dass all jene, die viel Geld für diese Widerstände ausgeben auch einen Unterschied hören - das Konto hört mit ;) . Ich konnte in beiden Fender-Verstärkern, die ich restaurierte und von diesen Widerständen befreite, nur eine Verbesserung feststellen, als ich Metallfilmwiderstände benutzte. Wenn Du möchtest, dann schick ich dir die ausgebauten Widerstände - das Porto müsstest Du übernehmen.

Einen Unterschied zwischen Kondensatortypen kann man allerdings hören. Von Keramikkondensatoren im Signalweg ist abzuraten. Am besten sind Folientypen. Aber auch Elkos können benutzt werden, wenn sie mit einer Gleichspannung vorgespannt werden. Tantaltypen verursachen unter Umständen Verzerrungen im Prozentbereich.

Grüße
Hannes

Jeff_b:
Dankeschön, die Widerstände tausche ich dann besser aus, sind eh nur ein paar cent. Das Keramikkondensatoren nicht so toll sind, hab ich schon mehrfach gelesen, aber in den Schaltplänen von generalguitargadgets stehen die drin, deswegen bau ich sie erstmal ein, zur Not kann ich sie nachher immer noch ersetzen. Wenn die Transistoren rauschen, stört mich das nicht sonderlich, die fliegen sowieso raus.

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