Hallo
Dirk schrubte:
Bringt's wirklich so viel oder ist das so, weil es viele so machen. Es gibt da sehr grosse Zweifel und Zweifeler - ich gehöre ebenfalls dazu.
Man hört es, jenfalls habe ich es schon gehört. Das Problem tritt beonders bei hohen TZrennfrequenzen und Säulenboxen auf, wo die Rückwand immer parallel zur Frontwand sitzt. Man muss aber nicht unmengen Mattenzeug da reinfummeln. Einfach direklt hinter dem Tiefmitteltöner etwas an die Rückjwandkleben und gut ist.
Was Tubescream über Schaummatten schreibt sehe ich ganz genau so, das Zeug ist murks. Am besten ist Weichfilz, oder Wolle. Steinwolle, Glasfaser geht auch, aber der Feinstaub ist scharfkantig und verteilt sich mit der Zeit sehr schön in der Wohnung.
Tubescream shrub auch:
Stehende Wellen (Frequenzen < 500Hz) in großen Gehäuse bekommt man mit Dämmfüllung auch nicht beseitigt, es sei denn, man stopft sie total voll. Da sollte man sich eher Gedanken über Aufteilung in Kammern oder Zwischenbretter machen.
Das ist logisch, weil die Wellenlängen einfach zu lang sind damit Mattenzeug sinnvoll wirken kann. Hier kann man nur mit der gehäusegeometrie arbeiten. Ich habe z.B. in ein paar Säöulenboxen um dieses Problem zu vermeiden schmale Brettchen nach jeweils ein einem viertel der Länge als Zwischenböden eingeklebt, so es unmöglich, dass eine Welle durch die gesamte Höhe der Säule laufen konnte ohne am Brettchen reflektiert oder gebrochen zu werden. Es hat geholfen.
Ebenso lustig finde ich Ansätze, bei Musikerboxen Sandwich-Bauweise zu nutzen, um damit Resonanzen zu dämpfen. Das einzige, was man wirklich damit dämpft, ist das Mitschwingen der Gehäusebretter. Stehende Wellen (schwingende Luftsäulen) im Gehäuse stört das wenig.
Mit Sandwich dämpft man in der Tat nichts was mit Luft zu tun hat. Wenn man aus Gewichstgründen große Boxen leicht bauen muss, hat man bei großen Spannweiten verhindern, dass die Fläche mitschwingt. Das kann man verhindern indem man Sandwich macht. Man klebt dann z.B. 4mm Sperrholz auf 10mm Faserplatte oder ähnliches Material mit anderer Dichte und vor allem anderer innerer Struktur also anderen Schwingungseigenschaften. Als Klebstoff setzt man dann Neopren ein, weil der Flexibel bleibt. Die so enstandene Platte ist kaum in schwingung zu versetzen, weil die innere Dämpfung enorm ist. Denn erstens kann sich wegen der unterschiedlichen Materialien keine ausgebprägte Resonanzfrequenz herausbilden. Zweitens reiben die Platte im Schwingungsfall aneinander, weil das Neopren ja elastisch ist, diese Reibung vernichtet die Schwingungsenergie ziemlich efizient.
Garnicht recht kann cih herrn Tubescream hier geben:
Ganz lockere Watte dient zur Reduzierung der Schallgeschwindigkeit und damit zu einer virtuellen Vergrößerung des Innenvolumens bei GESCHLOSSENEN Boxen.
Miss es nach, du veränderst mit der Watte die Resofrequenz, was sich eben wie eine Volumenänderunga auswirkt, und verringerst ab einem bestimmten Maß auch brutal die Güte des Resonators. Man muss also dringend aufpassen es nicht zu übertreiben. In geschlossenen Böxlein funzt es natürlich auch. Wobei es egal ist, wie man das ganze beschreibt, man kann es als Schallgeschwindigkeitsverringerung beschreiben oder auch als Veränderung der Masse, was beim Resonator anschaulicher ist, beschreiben. Im Prinzip kann man es sich bei einer BR-Box auch so zusammenreimen: Die Resofrequenz hängt von der federsteifigkeit und von der Masse des Gases ab. Letzteres hängt von der Dichte des Gases ab. D.h. Helmholtzresonatoren verschiedener Gasfüllungen haben verschiedenen Resofrequenzen (Auch wenn Luft der Normalfall ist) durch einbringen von loser Watte verändert man praktisch das Gas, auch wenn eine Watteflocke nicht wirklich Gasförmig ist, was man an der gleiczietigen Verkleinerung der Güte sieht:
Und die kann sehr wohl gewollt sein. Weswegen es sich wirklich manchmal lohnt etwas Watte in den BR-Kanal einzubringen.
Viele Grüße
Martin