Guten Morgen zusammen,
nicht erschrecken, ist etwas umfangeicher...
ich sitze seit einiger Zeit an einem ersten, vorläufigen Schaltbild für ein mögliches Cloning-Projekt eines VHT, und versuche das entsprechend durchzurechnen. Allerdings treten die ersten Probleme in der Auslegung des Netzteils aus, von dem ich mal einen Screenshot beigefügt habe;
Ich bin mir nicht so sicher, ob die Werte passen, mit denen ich herumrechne. Der TT-177VA-Trafo ist auf 360VAC 0,3A sekundär ausgelegt, wären also gleichgerichtet ca. 509VDC 0,212A, ich rechne aber anstatt Wurzel2 mit dem Faktor von 1,2 unter Last, und gehe also von 432VDC 0,250A aus. Diese 250mA sind evtl. schon etwas knapp bemessen, da ich an der HV-Schiene gerne vier 12AX7, eine 12AU7 und zwei KT90 in ClassAB PP betreiben würde. Allerdings nicht mit 100Watt, die Endstufe soll später eher so richtung 60W gehen.
Nun bin ich mir daher nicht ganz sicher, wieviel Strom ich für die einzelnen Stages veranschlagen soll?
Pa_max der beiden KT90 zusammen wären 100W, bei Ua=432V macht das 231mA maximalen Anodenstrom für beide Röhren; Das Anoden-zu-Schirmgitter-Verlustleistungsverhältnis liegt bei 6,25 (Anode 50W, g2 8W lt. Datenblatt), Ig2_max müssten demnach also 37mA sein.
Weil ich der Amp aber nicht auf dieses Leistungsniveau konzipiert werden soll (eher so richtung 60W, das konnte ich aber noch nicht genau ausrechnen, da ich vorher noch ein paar Rechenprobleme bekomme, wie folgt), hab ich jetzt einfach nochmal die Werte für den Betrieb bei 70% Maximalleistung dazu addiert (Ia 161,7mA und Ig2 25,9mA), und das ganze dann durch zwei geteilt, also sozusagen einen relativ hohen "Mittelmaximalwert" zum Rechnen aufgestellt, wo ich dann am Ende also auf 227,8mA Strom für Anoden und Schirmgitter komme, mit dem ich weitergerechnet hab.
Für die vier 12AX7 hab ich insgesamt 24mA Maximalstrombedarf veranschlagt (4x 3mA je Triode), und die 12AU7 liegt lt Datenblatt im Bereich von 10mA, macht also nochmal 44mA für den Preamp.
Insgesamt sind das nach dieser "Mittelmaximalwert"-Rechnung dann 259,8mA, die ich schlimmstenfalls aus der HV-Leitung ziehen würde, wenn man Verluste an Effizienz und Bauteilen jetzt mal einfach unterschlägt...
Den Ladeelko dimensioniert hab ich nach der Formel "(netzfrequenzwechselzeit 0,01s * durchschinttsstrom 0,2278A) : 21,6V Ripple (das wären 5% der Versorgungsspannung am +A-Abgriff)= ,0001054F =105,4uF. Im Shop haben die spannungsfestesten Elkos aber "nur" 500V, daher habe ich im Schaltbild bei C38/39 dann eine Reihenschaltung von 220uf 350V gewählt, mit denen ich dann auf 110uv 700V komme. C40 und C41 habe ich nach Inspiration von valvewizard.co.uk noch dazuimprovisiert, um die Reihenschaltung der Elkos etwas zu kompensieren. Meint ihr, das ist schon zu viel des Guten? Die parallelen 330K sollten als Spannungsaufteiler und Bleeder-Wiederstände geeignet sein, oder?
Und jetzt wird es etwas kniffellig für mich, da ich das PSUD von Duncan Amps nicht wirklich verstehe, und deshalb im Forum nach Formeln zur "manuellen" Berechnung der Brummspannung gesucht hab;
Für +A komme ich auf eine Brummspannung Upss=(0,75*0,2278)/(100*0,000110F)=15,48v, was nach Valvewizard ein guter Wert sein sollte.
(Ob die Hammond-Drossel da überhaupt passt, hab ich ehrlich gesagt noch nicht ernsthaft ausgerechnet, da muss ich mir vorher nochmal den Artikel bei Aiken Amps anschauen.)
Den Siebfaktor für die weiteren RC-Glieder hab ich mit s= 2*Pi*fp*R*C ausgerechnet. Für eine Brummspannung von +B: = 2*3,14159*100*155*0,00025=s24,35 = 0,64v müsste ich zwei 500uf 500V-Elkos in Reihe schalten, was etwas teuer ist, aber was mich viel eher stört ist der Platz, der dabei im Gehäuse draufgehen wird. Mit zwei 110uf 500V-Elkos in Reihe käme ich aber auf eine Brummspannung von 1,45vp-p. Ist das hier bei B+ vernachlässigbar?
Und kann ich dann ab hier mit dieser Siebfaktor-Formel einfach weiterrechnen wie bisher? Das wären dann nämlich für +C nur noch 0,0049V und für +D 0,0000165V, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Sind das authentische Werte für die entsprechenden Filterstufen? An welchen "höchst-Brummspannungswerten" sollte ich mich im Preamp orientieren?
Was mir jetzt beim weiteren Vorgehen Probleme bereitet ist, dass ich gerade gar nicht weiß, wie ich die jeweilige DC-Spannung ausrechnen kann, die mir in jeder Siebstufe zur Verfügung steht, da hab ich gerade eine Blockade; Von wo nach wo über welchen Widerstand und mit welchem Strombedarf muss ich hier die Spannung ausrechnen, die mit jeder Filterstufe sinkt?
Denn die möglichst genauen Spannungen brauche ich ja, um die Betriebswerte der Röhren festlegen zu können, den AÜ auszusuchen und so weiter.
Es würde mich freuen, wenn sich trotz meines Rundumschlags jemand finden würde, der mir bei der ein oder anderen Ecke weiterhelfen kann, danke!