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JCM 800 Modsammlung

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Offline Hans-Jörg

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #165 am: 13.01.2014 16:57 »
Danke Stephan,

ja das war meine Überlegung, weil ja beim 2203 und dem Pre PI MV der PI erst spät (aber doch) so richtig ins Spiel kommt.
Da ich immer mit einem Attenuator meine Lautstärke regle und dadurch das MV doch weit (ca. 5-7) offen habe, spielt es doch eine gewichtige Rolle.
Wenn ich Headroom haben möchte (ich spiele auf keinen Freiluftkonzerten) drehe ich eben Gain nur bis 3, aber dem stabileren Crunch kommt es entgegen (die 1k5/47k), wenn ich das richtig verstanden habe.

Grüße

Hans-Jörg
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Offline DerDomze

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #166 am: 17.01.2014 12:17 »
aus dem RigTalk ich denke das passt - wenn nicht bitte löschen

Zitat von: Xenrelic
The XR1 mod is a stripped down (3 gain stage with a cathode follower) version. Almost identical to XLO Mod Version 2 but the 4th gain stage is a cathode follower instead and Stage 3's cathode resistor is changed to 1k with a 100k nfb resistor connected to the 4ohm tap. (Running N.O.S. RCA 6550 tubes in that green one) Basically a hot-rodded JCM-800 2203 layout with improved gain architecture for a nice warm pissed off tone with great controllable feedback. You can still roll off and get nice vintage tones as well. The grind switch and depth control was not installed on the amp you see in that demo video above.

Zitat von: Xenrelic
Here's an old '77 JMP Master Volume head that was owned by Vicious Rumors. My friend Mike (the guitarist from Michael Cosyn Group) had me remove the rat-nest modification disaster and restore it with a point to point board. I had to plug up a few holes in the back and redo the post phase inverter master volume so it doesn't affect the tone at all. We didn't go all out artistic with the wiring on this one, but man, it still came out pretty nice.
current Projects:
- "JarOfDirt" SüpersonicBausatz (vor Endverdrahtung)
- JMP 2203 6550 + Depth
- TScreamer, Phase90, Riot, OCD, GreenRinger, SmallClone

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Offline DerDomze

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #167 am: 17.01.2014 12:48 »
« Letzte Änderung: 17.01.2014 12:56 von DerDomze »
current Projects:
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Offline Dirk

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #168 am: 17.01.2014 14:25 »
Hallo,

lade die PDF des Layouts nochmal hoch. Wenn es nicht funktionieren sollte, dann schicke mir diese per eMail zu.


Gruß, Dirk
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Offline Dirk

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #169 am: 18.01.2014 17:45 »
Hallo,

hier nochmal die PDF aus dem vorhergehenden Thread, diesmal aber hoffentlich vollständig.

Gruß, Dirk


[gelöscht durch Administrator]
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Offline darkbluemurder

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #170 am: 5.02.2016 17:00 »
Hallo zusammen,

der Vollständigkeit halber füge ich den Fred über den Dirty Shirley Mini ein, das passt meines Erachtens auch gut hier her.

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,21032.0.html

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline Nigel

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #171 am: 20.05.2016 11:02 »
Moin zusammen,

ich habe nun endlich meine Mods am 2205 überarbeitet und denke, dass man das hier mal zeigen kann. Ich habe im Drive-Channel eine Wertekombination gefunden, die mir sehr gefällt: Ein singender, cremiger Overdrive, dem man mittels vergrößertem Kondensator am Bassregler ordentlich Fundament für plam mutes geben kann. Ich hatte mit der Drivestage allein zuwenig Pegel, so dass ich mich entschied einen IRF820 als Buffer oder Katodenfolgerersatz vor die Klangregelung zu setzen. Das funktioniert sehr, sehr sauber. Alle Regler haben nun einen vernünftigen Arbeitsbereich.

Schwierigkeiten hatte ich mit Oszillationen, die immer dann auftauchten, wenn ich den Volumeregler des Drive-Channels sehr weit aufriss. Mit zwei abgeschirmten Röhrenzuleitungen an V1 und V3 , Grid Stoppern und letztlich mit dem IRF820 habe ich die Oszillation soweit verhindert dass sie jetzt erst bei maximalen Gain/Volume-Einstellungen(ab 9,5) auftritt. Das kenne ich auch von Serien-Marshalls, kann man so lassen, aber das Bastlerherz drängt nach einer Lösung -  der soll doch bis 11 gehen.

Der erste Kanal kann im Grunde ähnliches, ist nur schwerer in die Verzerrung zu fahren, ist also ein wirklicher Clean-Kanal geworden, der aber immernoch nach Marshall klingt - nach gutem Marshall. Den Hallteil habe ich erstmal so gelassen da ich den für verzerrte Klänge sehr gut finde. Mein Kollege hätte lieber einen Fenderhall, aber da muss ich mich mal durchsetzen. Grundsätzlich sind wir sehr begeistert  :guitar: :bier: :guitar: Alle Verzerrungsgrade klingen toll und irgendwie modern, nicht fiepsig und nicht so "kaputt" wie ein JCM800 in englischer Einstellung sondern sehr kultiviert - immernoch klassisch britisch. Breite Akkorde wie moll 7/9/11 etc. sind auch bei hohen Verzerrungen noch differenziert hörbar, Soli gewinnen durch den verstärkten Bassbereich.


Für Kommentare bin ich, wie immer, sehr dankbar.

Lieben Gruß,

Nigel
« Letzte Änderung: 20.05.2016 11:07 von Nigel »

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Offline gonzo8700

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #172 am: 27.10.2016 11:51 »
Hi Leute,

wie in einem anderem Thread schon erwähnt, bin ich gerade dabei meinen, nach den ersten einkanaligen Selbstbauten ( Sl60 mit großer Hilfe von Germy hier aus dem Forum und einen Matchless Lightning Reverb)  ersten Mehrkanaler zu planen.
Als Basis dafür möchte ich den Plan von einem der Superköpfe aus dem El34world Forum nehmen. Dort hat Sluckey seinen Marshall Dual 50 vorgestellt, der einen 1987er Kanal und einen JCM800 Kanal besitzt. Beide Kanäle Teilen sich den Tonestack.

Für den JCM800 Kanal bin ich auf der Suche nach Mods in Richtung modernere Gainsounds, die sich aber per Schalter wieder komplett entfernen lassen, so dass man wieder den Stock JCM800 Sound hat.

Momentan denke ich darüber nach ein José Master mit Dioden Clipping einzubauen, allerdings bin ich mir noch nicht sicher ob das dass richtige ist, da ich noch nie so etwas in echt gehört habe. In den meisten YT Videos klingt das ziemlich hart und schon nach zu viel Gain, beim BE-100 hingegen klingt das mit den MPSA06 Transistoren ganz gut. Wenn das Trotzdem zu aggressiv sein sollte, habe ich mir überlegt, den Mod mit dem 4n7 Kondensator + 220k Poti über den Kathodenwiderstand des CF auf Masse zu probieren um Obenrum das aggressive etwas einzudämmen. Allerdings weiß ich nicht wie sich das mit Dioden Clipping verträgt.

Die meistens Mods in diesem Thread beziehen schon ja auf komplette "Umbauten" bzw.  nicht schaltbare Veränderungen.


Hat jemand weitere Ideen?


Beste Grüße


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Stone

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #173 am: 27.10.2016 12:23 »
[...]
Die meistens Mods in diesem Thread beziehen schon ja auf komplette "Umbauten" bzw.  nicht schaltbare Veränderungen.


Hat jemand weitere Ideen?


Beste Grüße

Ahoi

Ich würde dazu einen neuen Thread aufmachen, da ich diesen hier wirklich als Sammlung und weniger als Diskussion der Mods verstehe (wenngleich dies hier auch der Fall ist / war).

Das Diodenclipping ist eine Geschmackssache mit welcher auch der Kopf fertig werden muss - Beispiel: die meisten Gitarristen erzählen mir, dass Diodenclipping auf keinen Fall in Frage kommt (alles "Nicht-Techniker"). 9 von 10 spielen dann ein Distortionpedal wie Boss, Ibanez, etc. vor ihrem Einkanaler (mit wenig Distortion) :-) Ebenfalls finden 9 von 10 dann z.B. die Friedman 100, Cameron, uem. Teile absolut genial - gerade im "80ies" Mode ;-)

Ich müsste es noch mal probieren, aber letztlich kann man die Dioden auch mal mit Krokoklemmen über den CF-Katodenwiderstand hängen (Kondensator zum blocken davor). Aus der Erinnerung: je kleiner die Diodenspannung, desto mehr treten auch die aggressiv klingenden Höhen in den Hintergrund.

Damit entfällt oftmals auch die Schaltung eines Kondensators über dem CF-Katodenwiderstand.

Marshall benutzt im 2555 z.B. ein asymmetrisches Clipping im Signalzweig, was nicht uninteressant ist und sich ja auch am CF umsetzen läßt (2 Dioden in die eine "Richtung" und nur 1 in die andere ...).

Bei den Transistoren gehe ich davon aus, dass das Clipping nicht so hart und gerundet einsetzt. YT-Videos finde ich grenzwertig, um solche Faktoren zu hören: letztlich nehmen die meisten mit 'nem Smartphone oder so auf, welches bei den Pegeln auch schön begrenzt und komprimiert.

Die Umschaltung auf 1987 resp. 1959 in einem 2203/04 ist nicht schwer und geht sogar mittels der Klinkenbuchsen - es wird allerdings ein knacken, weil sich der 10k Katodenwiderstand an V1a ändert.

Moderne Gainvarianten lassen sich erreichen, indem Du den 10k auf 2k7 verringerst und mit 680nF ggf. brückst.

Gruß, Stone

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Offline Nigel

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #174 am: 27.10.2016 13:08 »

Das Diodenclipping ist eine Geschmackssache mit welcher auch der Kopf fertig werden muss - Beispiel: die meisten Gitarristen erzählen mir, dass Diodenclipping auf keinen Fall in Frage kommt (alles "Nicht-Techniker"). 9 von 10 spielen dann ein Distortionpedal wie Boss, Ibanez, etc. vor ihrem Einkanaler (mit wenig Distortion) :-) Ebenfalls finden 9 von 10 dann z.B. die Friedman 100, Cameron, uem. Teile absolut genial - gerade im "80ies" Mode ;-)

Absolut richtig. Kürzlich spielte ein Marshall-affiner Gitarrist meinen umgebauten 2205 bei dem ich die Diodenzerre entfernt habe (siehe oben), ohne, dass ich vorher etwas dazu sagte. Er fühlte sich an dem Amp sofort zu Hause und vom Charakter ist ihm keine große Veränderung aufgefallen, er klingt trotz allem immer noch nach sich selbst, ungeachtet davon, wie die Verzerrung zustande kommt. Die Mühe und Denkleistung für den Umbau war größer als die Änderung des Klangeindrucks. Es sind nach wie vor 2205-Sounds möglich, nur eben nicht mehr ganz so kreischig-dünn. Und gegen Kreischen hätte es auch einfachere Maßnahmen gegeben. Die 80er waren halt voll derbe 80er, und das kriegste nicht weg.


GRuß,

Nigel


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Offline gonzo8700

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #175 am: 1.11.2016 19:55 »
Danke euch zwei!

Ich denke ich werde einfach mal rumprobieren mit verschiedenen Dioden und wenns nichts ist kommt es eben nicht rein. Von der Gainstruktur und Gainreserve würde mir beispielsweise die Art des OD1 Grün des JVM410 völlig langen...Davor noch ein Klon und schon gefällt mir das. Das dürfte mit Dioden Clipping schon zu viel sein. Für alles was mehr gain haben muss bin ich dann eher beim SL60, da der sehr direkt klingt und sich auch anfühlt im Gegensatz zum JVM....Mal sehen....

Grüße

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Stone

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #176 am: 1.11.2016 21:15 »
Hi

Wenn man so will, so ist der SL60 ja ein auf etwas britisch getrimmter SLO100 - die Unterschiede sind gering, geben - IMHO - aber den Ausschlag Richtung Britain.

Um die Distortion im JVM bestimmen zu können, müsste ich erst in den Schaltplan schauen, aber die neueren Marshall waren stark an die SLO angelehnt - allerdings sind die Spannungen geringer, was den indirekteren Klang ausmacht.

Hinsichtlich des Diodenclipping nach dem CF geht IMHO nur probieren über studieren.

Gruß, Stone

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Offline gonzo8700

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #177 am: 2.11.2016 18:48 »
Hi stone,

Ja das stimmt. Der SL60 Hi Input ist sowas wie ein "JCM800-Monster". Der Low Kanal ist echt nicht weit entfernt vom JCM800 vielleicht etwas "bluesiger" um es mal grob zu umschreiben.

Mit meinem nächsten Eigenbau möchte ich mir einen Amp bauen mit einem Plexi Kanal und einem JCM800 Kanal der evtl. etwas heißer ist wie z.B OD1 grün beim JVM oder eben mit einem schaltbaren Gain Mod mit Dioden Clipping. Desweiteren werde ich eine Kathodenbias 6L6-Endstufe nutzen um auf ca. 23 watt zu kommen...

Um das ganze off topic Geschreibe zu beenden werde ich, wie Stone vorgeschlagen hat, dazu einen neuen Thread eröffnen. Vielleicht kommen da ja nette Vorschläge zusammen  ;)

Beste Grüße

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Offline GeorgeB

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #178 am: 31.12.2017 11:53 »
Schon mehr als ein Jahr nichts los hier....

Ich liebe meinen JCM 800 2203 mit weit aufgerissenem Gain, aber man wird älter und lernt mit immer weniger Gain zu spielen und dort, also genau an der Grenze von Clean zu Crunch nur gesteuert durch PU Wahl und Anschlag, hat ein 2203 noch Verbesserungspotential für meinen Geschmack. Richtig Clean, ohne "Mehl" im Sound, wird es erst wenn weit unter der Zerrgrenze liegt weil kurz vor Clipping wird der Sound sehr "peaky" (Attack-Überbetonung) und produziert schon einen Haufen "schiefe" IMD-Produkte bei komplexeren Akkorden. Und der Sprung an Kratzigkeit/Fizz wenn die Zerre letztlich voll einsetzt führt dazu, dass man die Klangsteller sehr defensiv einstellen muss damit Zerre erträglich ist, dann ist aber Clean sehr höhenarm (oder andersrum, wird Crunch dann viel zu scharf). Und ein bischen runder/glatter darf die Zerre im Charakter auch gern sein.

Die Standard-Mods um die kreischende Plärre bei wenig Gain und auch wenig Master erträglich zu machen (mindestens: 1nF über'm Gain.Pot raus, 100k Grid-Stopper zum PI rein) bringen zwar schon einiges aber es bleibt das Problem des Charakters der Zerr-Enwicklung der mir nicht passt.

Womit sich als "Lastenheft" ergibt :
a - möglichst wenig Verzerrung bis an die Clippinggrenze, vor allem wenig K2 (weil das ist expansiver Klirr und erzeugt sowohl das Peaking und das "mehlige").
b - halbwegs symmetrisch einsetzende Clipping
c - keine neuen "Harten Kanten" bei zunehmender Austeuerung (Stichwort kein Slewing, siehe unten).
d - gerne deutlich verschobenes Tastverhältnis der Rechtecks bei voller Übersteuerung, d.h. deutlich Anteil geradzahliger Klirrkomponenten.
e - "Bremsen" der lauten hochfrequenten Anteile bei stärkerer Verzerrung, vor allem des "klirrenden Saiten-Gescheppers" vom Hals-Singlecoil bei harten Anschlag was Clean OK klingt aber verzerrt einfach zu kaputt und zu ohrenfeindlich wird.

Nachdenken, simulieren, probieren und messen/hören mit Sinusgenerator ergab, dass für alle Punkte die letzte Stufe des Preamps die dominante Baustelle ist, also V2 mit der Gainstufe (GS) mit den Werkswerten Rk=820 und Ra=100k, und dann dem Kathodenfolger (CF) mit Rk=100k plus Last des Tonestacks.

Mit Rk=1k8 (wovon aber 1k mit 68nF gebypassed ist) und Ra=150k an GS, und Rk=50k am CF konnte ich die Punkte a...c ziemlich gut erfüllen. Die Gainstage läuft jetzt auf etwas kälterem Bias (kann also weiter positiv angesteuert werden bis zum Gitterstrom), braucht daher etwas größeren Ra damit der Arbeitspunkt wieder passt welche zudem noch nach unten abwandert durch deutlich kleineren Rk des CF. Letzterer bewirkt dass der CF nicht mehr "absäuft" bei schneller negativer Austeuerung und damit keine Slewing-Distortion mehr erzeugt weil eben genug Ruhestrom da ist um die 22nF über 33k+Mid-Regler im Tonestack noch umzuladen. Dadurch läuft der CF schon deutlich im sanften Gitterstromeinsatz und das alles kompensiert irgendwie ziemlich gut den geradzahlingen Klirr und symmetriert den oberen und unteren Softclipping-Punkt. Wie schon im Original ist das Ganze alles ziemlich abhängig von den genauen Röhrendaten, ich habe eine CV4004 drin die ich ob ihres Charakters eh gern mag (und der sich gemessen in einem sanfteren Anlaufen des Gitterstroms äussert).


Punkt d hat sich mehr oder weniger zufällig ergeben, in dem jetzt die Asymmetrie welche das einsetzende Clipping der Cold-Stage (10k Rk und 100k Ra) davor erzeugt besser durch die letzte Stufe durchkommt. Gehört, am Generator, nimmt mit einsetzdendem Clipping K2 erst zu, wird dann zwischendurch null und steigt dann wieder an bei "vollem Brett" und macht den Zerr-Sound etwas heller und "sauberer".


Den Unterschied vorher/nachher habe ich mal in einer Screenshot-Reihe (Bild 1) versucht festzuhalten, am Ausgangs des CF, 200Hz mit steigendem Pegel von links nach rechts, oben Original, unten nach der Modifikation. Ab dem dritten Bild wurde die Y-Auflösung um den Faktor 2 reduziert (von 10V/div auf 20V/div) damit die Kurve ins Bild passt.
Man kann erkennen:
- Nach dem Mod ist weniger K2 im Spiel im Bereich unterhalb des Clippings.
- Clipping setzt ingesamt symmetrischer ein, behält aber den Charakter.
- Bei leichter Übersteuerung schiebt es das Tastverhältnis erst nach rechts, später nach links, macht damit dynamisch wandernde geradzahlige Verzerrung und insgesamt mehr solche als jene im Orignal (wo das Tastverhältnis bei 1:1 stehen bleibt).
- Durch die RC-Glieder nach der Cold-Stage ensteht eine Nase wenn die Cold-Stage anfängt zu clippen. Im Original verdeckt das einsetzende Slew-Limiting diese Nase vollständig. Klanglich ist die Nase an sich wenig relevant, aber das fehlende Slewing gibt einen satteren, weniger "nasal-kaputten" Zerrton.

In Bild 2 sieht man das Slewing noch deutlicher, diesmal bei 2kHz wo im Orignal der fallenden Flanke schon gar nicht mehr gefolgt werden kann, währen nach dem Mod das Slewing sehr moderat ausfällt.

Für Punkt e hatte ich jahrelang keine Lösung die irgendwie passabel funktioniert hätte. Vor einer Weile sahe ich hier im Forum in einem Friedmann-Thread dann die Variante, einen kleinen Last-C parallel zum Rk des CF zu schalten und habe das nun endlich mal ausprobiert und wow, genau das ist es! Endlich kann man den Tonestack benutzen für relativ perliges Clean aber Crunch wird nicht zu brutal scharf wenn man reinlangt.
Technisch passiert das was ich eigentlich sonst immer verhindern wollte (und deshalb nie selber darauf gekommen wäre), nämlich Slewing-Distortion, aber halt genau an der passenden Stelle, nämlich nur für Signale die gleichzeitig sehr hochfrequent und sehr laut sind. Auf der fallenden Flanke geht dem CF der Strom aus bzw hilft die fallende Steilheit kurz vor dem Cut-Off, und auf der steigenden Flanke bremst der voll einsetzende Gitterstrom das Umladen, siehe dazu Bild 3 (10kHz Clean und im Clipping, oben Original, unten nach dem Mod mit dem 1.5nF, man sieht die deutlich flacheren Flanken nach dem Mod). Der momentane Wert dieses "Soft-Caps" ist jetzt 1.5nF, muss sich aber noch im Bandkontext bewähren.

Zum Schluss noch ein paar weitere Änderungen abseits der Zerrcharakters :
- 470pF//470k vor dem Gain-Poti nun 1nF//470k.
- 1nF über dem Gain-Poti nun 250pF.
- 10k Rk der Cold-Stage nun 10k//(10+100nF), d.h. DC-Arbeitspunkt bleibt aber mehr Gain für AC.
- 3.3nF vom Schleifer des "Middle"-Tone.Pots nach Masse (keine unnötigen Höhen wenn man Middle aufdreht und Treble zu ist).
- 100k Grid-Stopper am PI-Eingang
- NFB : 22nF in Serie vom 4-Ohm Tab (Subsonic Bass-Boost), 22nF über 4k7-Tail (Glitzerhöhen-Boost auch wenn Presence zu ist). Presence-Pot ein 10k RevLog zwecks Regelweg
- Master ein kaskadiertes 1Meg Log (Stereo) für sinnvollen Regelweg bei leisen Lautstärken.
- Sowie der übliche Sicherheitsmod der Freilauf-Dioden an den Primärseiten des AÜ.

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Offline GeorgeB

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Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #179 am: 31.12.2017 12:17 »
Edit:
- 10k Rk der Cold-Stage nun 10k//(10k+100nF), d.h. DC-Arbeitspunkt bleibt aber mehr Gain für AC.