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SMART-20 Modding Thread

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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #30 am: 18.09.2008 17:26 »
Hallo, weiß irgendwer, ob der Netztrafo eine dritte ECC83 auf der Heizleitung verkaftet?

Zu den Netztrafos der Smart-20 liegen mir zwar leider keinerlei Berechnungsdaten oder Fertigungsparameter vor, von denen aus ich eine entsprechende Nachberechnung hätte anstellen können...

... aber ich habe jetzt einfach mal etwas empirisch ermittelt und mit meiner bisherigen Erfahrung im Ampdesign ergänzt. Heraus kam dies:

Ein serienmässiger Smart-20 mit 2 St. EL84 und 2 St. ECC83 bestückt zieht einen Heizstrom von insgesamt 2,12A aus der entsprechenden Sekundärwicklung des NT.

Eine zusätzliche ECC83 würde den Gesamtstrombedarf um 0,3A erhöhen - also um ca. 14%

Bei Belastung des Smart-20 Heizkreises mit einer zusätzlichen ECC83 habe ich einen Spannungsabfall der Heizspannung von jedoch gerade mal 2,1% gemessen.

Da durch den Spannungsabfall im Heizkreis auch der nominelle Strombedarf der Röhren analog sinkt, verursacht die zusätzliche ECC83 eine Mehrbelastung der Heizwicklung von lediglich 11,6% - Diese geringe Mehrbelastung, die lediglich einen minimalen Spannungseinbruch über der Heizwicklung verursacht lässt mit einer an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit darauf schliessen, dass die Heizwicklung des Smart-20 Netztrafos diese geringe Mehrbelastung locker verkraften wird  :)

Einen Garantieschein über meine obige Schreibe werde ich dazu jedoch nicht ausstellen!
Du weisst ja - das ist wie beim Fliegen - ein gewisses Restrisiko bleibt immer  8)

Larry
« Letzte Änderung: 18.09.2008 17:29 von Larry »
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Offline Namenlos

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #31 am: 18.09.2008 18:32 »
Hallo Larry,
danke für die ausführliche Antwort. Da lacht das (angehende) Etechniker Herz ;D.

Grüße

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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #32 am: 18.09.2008 21:59 »
Wie siehts eigentlich mit deinem Smart-20 moddig aus?

Ja, wie bereits im 'anderen' Thread verkündet, ist mein kleiner Brüllwürfel inzwischen fertig  :)
Er hat noch eine abschliessende Feinabstimmung erfahren und gilt seit heute Nachmittag selbst für mich als Optimum, was man aus diesem Basisamp ohne zusätzliche Regler und weiteren Röhrensockeln machen kann  ;D

Auf den angehängten Fotos seht ihr erstmal das kpl. neu bestückte Board, wobei sich nur ein einziger Bauteilwert darauf verändert hat - und zwar der Tail-Resistor der Phasenumkehrstufe, der von 56K auf 47K verkleinert wurde. Jedoch wollte ich den Sound des Smart-20 noch 'vintätschicher' machen, als er bislang schon war...

... daher habe ich für die Widerstände NOS Allen Bradley Kohlepress-Typen (CC) verwendet  ;) Was? Ihr sucht den 47K Tail-Resistor? Der ist jetzt unter'm Board und geht direkt zur Kathodenmasse von V1, weil ich den zweiten Eingang der Treiberstufe (Phasenumkehrstufe) für den zweiten jetzt verfügbaren Sound massefrei legen musste.

Die Koppelkondensatoren sind das geeignetste, was man für einen "60-th sound spot on" auswählen kann - SoZo Mustard Premium Line  8)  Ein unabdingbarer Bestandteil der Schaltung, wenn man den im vorangegangenen Satz erwähnten Sound so nahe wie nur irgend möglich kommen will!

Selbst die original Elkos habe ich durch eine andere Marke ersetzt, wobei dies keine (nachweisbare) technische/soundmässige Bewandnis hat, sondern lediglich den Vintage-Look des Boards weiter unterstreichen sollte.

Bitte schön - hier das Board kpl. bestückt und vorverkabelt:
« Letzte Änderung: 18.09.2008 22:02 von Larry »
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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #33 am: 18.09.2008 22:07 »
Und so sieht das Board dann im Amp drinne kpl. 'überall hin' verkabelt aus  :)

Puh - das war mehr Arbeit, als ich vermutet hatte  :-\
Allerdings hatte ich mich bei diesem 'Erstling' auch um höchstmögliche Akkuratesse bei der Kabelverlegung bemüht. Ein bisschen weniger ordentlich hätte mir gewiss 50% Zeitersparnis eingebracht, ohne dass sich dies im Sound niedergeschlagen hätte...

... aber sag' das mal einem Perfektionisten! Absolut sinnlos  ;D
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Offline El Martin

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #34 am: 18.09.2008 22:11 »
Das sieht SEHR GUT aus, Larry!

So so, SoZos also... :)

...und jetzt macht er einen garstigen 18 Watter Ton?

Vielleicht lohnt sich ja für Dich oder Dirk ein Tuning Set mit den Bauteilen zusammenzustellen?
Alleine durch das Turretboard ist Ding das schon eine ernste Moddingbasis.

Ciao
Martin

Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #35 am: 18.09.2008 22:49 »
Hier das neue Innenleben des Smart-20 noch etwas detaillierter.

Wie ihr bereits auf den vorigen Fotos sehen konntet, bekam der Amp zusätzlich einen Standby-Schalter, der zweipolig wechselspannungsseitig trennt (bzw. schliesst  ;))
Die Schaltung bekam noch eine H.T.-Sicherung, die sich innerhalb des Chassis befindet. Ja, ich weiss schon...

... aber besser doch, das Chassis 'nur' wegen des Sicherungswechsels ausbauen, als wegen des Austausch eines evtl. getoasteten Ausgangsübertragers - weil sich dummerweise eine Endröhre zum Ableben per internem Kurzschluss entschieden hatte  ???

Und ja, es ist euren Augen gewiss nicht entgangen, dass da neben der Inputbuchse nicht nur ein Schalterchen dazugewachsen ist, sondern dass es sich bei den verbauten Potentiometern jetzt um 'Doppeldecker' handelt, Doppelpotis von je 2x500Klog.

Warum?

Ich hatte schon immer etwas bedauert, dass der Smart-20 nur über einen der beiden markanten Sounds des Vorbildes Marshall 1958 (18 Watt Combo) verfügt. Obwohl dieser eine Sound wohl der gebräuchlichere von beiden war, so fand ich den 2. Sound (Tremolokanal, aber ohne Tremolo) schon immer auch sehr interessant, da dieser über eine Tightness und Stringenzität verfügt, welche der erste Sound (und einzige beim Smart) nicht bieten kann.

Also musste dieser Sound 'hier' auch rein - und man kann nun zwischen beiden via des Miniswitches neben der Inbutbuchse hin- und herschalten. Schööööööön  :devil:

Für insgesamt mehr Stabilität bei hohen Lautstärken im Bassbereich habe ich dem 22µF Ladeelko (auf dem Board) noch einen zweiten parallel dazu spendiert (auf einem extra Haltesockel neben der HT-Sicherung) - somit die Kapazität auf jetzt 44µF verdoppelt. Der gemeinsame 100K Anodenwiderstand der Inputröhre wurde nun in zwei unabhängige 220K Anodenwiderstände gesplittet, so dass jeder Kanal sein (fast) unabhängiges Input-System hat. 'Fast' deshalb, weil sie noch immer über einen gemeinsamen Kathodenkreis von 820Ohm/25µF verfügen.

Und der gemeinsame 100 Ohm Schirmgitterwiderstand musste schliesslich noch zwei unabhängigen 470 Ohm Vorwiderständen direkt an den Röhrensockeln weichen, was den Schirmgitterstrom weitaus besser kontrolliert und eine erheblich bessere 'Versicherung' gegen Rotbäckchen bei den Endröhren ist, als die sparsame Originallösung (die auch im Marshall-Original so ausgeführt war!)

Bitte schön:
« Letzte Änderung: 18.09.2008 22:52 von Larry »
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Offline hillfried

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #36 am: 18.09.2008 22:50 »
Hallo Larry,

Gratulatione !! Reife Leistung und wenn ich's mir so richtig überlege schon 'ne komplette Bauanleitung. Vielleicht bleibt ja beim Gitarre lackieren noch etwas "british racing green" für mein Chassis übrig ;-).

Gruss Hilmar
« Letzte Änderung: 18.09.2008 22:54 von hillfried »

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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #37 am: 18.09.2008 22:55 »
Und damit noch etwas 'Perspektive' in diesen Thread gelangt, hier noch zwei perspektivische Übersichtsfotos:
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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #38 am: 18.09.2008 23:13 »
Und weil ich grad so gut drauf war und dem Amp noch 'etwas besonderes' gönnen wollte, habe ich ihn (ohne technische Notwendigkeit) mit höherwertiger Hardware ausgestattet:

- Die Speakerbuchse ist nun eine Cinch (die Inputbuchse war es übrigens vorher schon, habe aber dennoch 'eine neue' genommen)
- Netz- und Standby-Schalter sind meine heissgeliebten Arrows aus UK, wie sie schon im original JTM45 verbaut wurden
- als Röhrensockel habe ich NOS-Ware aus 1964-er US-Militärbeständen verwendet (weil die so einen hübschen Abschirmkragen haben)
- und als Drehknöpfe dachte ich, machen sich die cremeweissen Daka-Ware bestimmt nicht schlecht auf den 'British Racing Green'

Ja - und weil ich so stolz als Erzeuger und Vater dieses 'Babybenz' war, habe ich meinem neuen Baby gleich mein Logo auf'n Boppers geklatscht  ;D

Ich finde, das macht sich gut da hinten drauf. Aber urteilt selbst:
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Offline Grooverock

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #39 am: 19.09.2008 00:07 »
Wow! Eine wunderschöne Arbeit!

Obwohl dieser eine Sound wohl der gebräuchlichere von beiden war, so fand ich den 2. Sound (Tremolokanal, aber ohne Tremolo) schon immer auch sehr interessant, da dieser über eine Tightness und Stringenzität verfügt, welche der erste Sound (und einzige beim Smart) nicht bieten kann.

Ja, das kann ich nachfühlen!!! Mein erster 18Watter wurde auch dahin umgestrickt!
Jetzt ergeben sich einige Fragen! Wie sehen die Spannungen aus? Hast einen neuen Trafo verwendet oder siehst du das eher unkritisch so lange man die "richtigen" EL84 verwendet?

Du nutzt die "ungenutzten" Pins der EL84 als Stützpunkte. Ich dachte immer das währe verboten... Im Datenblatt hatte ich das mal gelesen. Ist das nur bei alten EL84 so? Oder gut so lange man es richtig macht?

Hat das Drehen des Netztrafos einen großen unterschied gemacht?
Mein Smart ist leise. Sehr leise... Man hört nur ein "normales" Bestriebsgeräusch... Leises Brummen...
Mein erster 18W ist ein komplett umgebauter Harmony bei dem ich praktisch alles ausser Sockel,Netztrafo und der Tremolo 6AU6 getauscht habe. Alle NT-Elkos haben einen gemeinsamen Massepunkt am Chassis. Inputröhre auch einen. Ansonsten gibt es kein erkennbares Masseschema. Sie liegt da wo grade eine Möglichkeit am Chassis war (lacht nicht, ich habs (fast!) so übernommen wies war.) Dieser Amp ist STILL! Also man hört nichts wenn er nicht voll aufgeht ist! GARNICHTS! Kein Witz!
Liegt das Beim Smart 20 nur am verdrehtem NT???? Immerhin habe ich die Masseführung geändert und das Brummen sehr deutlich reduzieren können...

Dein Umbau ist Klasse! Man sieht sehr schöne Details wie die Schellen an den Elkos (geklebt?) und die vernünftigen Tüllen in den Chassislöchern für die Leitungen. Sehr schön!  :bier:
Viele Grüße, Kim
Dreckig und laut...

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Offline Larry

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #40 am: 19.09.2008 02:05 »
Wow! Eine wunderschöne Arbeit!

Danke!

Wie sehen die Spannungen aus? Hast einen neuen Trafo verwendet oder siehst du das eher unkritisch so lange man die "richtigen" EL84 verwendet?

Die Ausgangsbasis für diesen Umbau war ein Smart-20 Musteramp, den mir die Chinesen (über den Importeur natürlich) vorab zur Kontrolle der von mir vorgegebenen Änderungen zugeschickt hatten. Der Netztrafo darin lieferte nach der Gleichrichtung spot on 335V B+ und auf die 2. Stelle hinter'm Komma genau 6,3V Heizspannung. Also die Chinesen können scheinbar doch... wenn ihnen jemand klarmacht, wie wichtig es ist, gewisse Toleranzen möglichst eng einzuhalten  ;)  Das gelieferte Gerät hatte im Chassis bereits den korrigierten Ausschnitt für den von mir vorgeschlagenen um 90° gedrehten Netztrafo.

Die "richtigen" EL84 schaffen es schon, die Smart-20 Ausreisser mit den hohen Sekundärspannungen 'am Leben' zu halten, insbesondere sind das die russischen Sovtek EL84M und die Militärröhre 6П14П-ЕВ, von denen ich weiss, dass sie Anodenspannungen von bis zu 450V verkraften und selbst bei 40%-iger Überschreitung der (nach Datenblatt) zulässigen max. Anoden-Verlustleistung noch immer wacker und ohne jegliche Rotbäckchen ihren Dienst verrichten. Das sind beide so richtig robuste Arbeitsbüffel - und insbesondere die letztgenannte überzeugt noch dazu mit einer Komplexität im Ton, an der sich selbst namhafte NOS EL84 messen können.

Natürlich liegen mir noch keine Ergebnisse über Langzeitversuche mit diesen Röhren unter (nach Datenblatt) zu hoher Anodenspannung vor - können ja noch nicht  ;)
Aber vielleicht ein beruhigendes Beispiel aus der jüngeren Geschichte: Mitte der 80-er erschien der amerikanische Jim Kelley Amp auf Deutschlands Bühnen, dessen vier 6V6GT unter einer Anodenspannung von 480 Volt (i.W.: vierhundertachtzig Volt) betrieben wurden  :o  Klar, das waren keine China oder Neuzeit-Sovtek 6V6, sondern robuste RCA - aber immerhin, Respekt!

Ich will damit nur aufzeigen, dass im obigen Fall ein Amp betriebssicher war, obwohl seine Endröhren mit einer Überspannung von 130 Volt an den Anoden betrieben wurde - auch Fender hatte teilweise bis zu 430 Volt an den Anoden der Endröhren in den DeLuxe Reverbs, obwohl diese Röhre nach Datenblatt ihr Limit bei 350 Volt hat. Aber all das soll nicht heissen, dass ich die Situation in deinem Smart als 'unkritisch' betrachte.

Du nutzt die "ungenutzten" Pins der EL84 als Stützpunkte. Ich dachte immer das währe verboten... Im Datenblatt hatte ich das mal gelesen.

Das darf man NIEMALS tun, sofern man nicht ganz genau weiss, was man 'da' tut! Und in der Tat gibt es EL84, bei denen Anodenspannung an Pin 1 anliegt, weil dieser intern zusätzlich dorthin verbunden ist. Ich habe es gewagt und gemacht, weil ich JEDE EL84 vor dem Einbau auf interne Verbindungen hin durchmesse und somit die Gefahr eines elektrischen Kollapses in der Endstufenschaltung ausschliessen kann.

Aber richtig - korrekterweise müsste man Steuergitter- & Schirmgitter-Vorwiderstände entweder frei hochstehen lassen und am anderen Ende die Kabel anfügen, oder zusätzliche Solderstrips auf's Ampchassis in Röhrennähe schrauben und diese Widerstände von dort zu den Röhrenfassungen verdrahten.

Also - wenn ihr das auch so macht wie ich, dann UNBEDINGT vor der Weitergabe/vor einem evtl. Weiterverkauf des Amps die Widerstände von den im Datenblatt mit "i.V." bzw. "i.c." gekennzeichneten Positionen entfernen und in eine der beiden oben erwähnten Lösungen umändern! Ihr könnt und dürft nicht blind darauf vertrauen, dass die Leute 'nach euch' ebenfalls bei jedem Endröhrenwechsel die Röhren auf interne Verbindungen hin durchmessen!

Hat das Drehen des Netztrafos einen großen unterschied gemacht?

Obwohl sich durch optimierte Masseführung und Kabelverlegung - wie ich in einem anderen Thread hier bereits gezeigt hatte - der Grundbrumm vorher schon auf ein mehr als 'nur tolerierbares Mass' reduzieren lässt, bringt diese 90° Pirouette des Netztrafos doch nochmal eine weitere, deutlich wahrnehmbare Reduzierung! Dazu aber zu einem späteren Zeitpunkt 'noch etwas mehr' hier in diesem Thread.

Mein Smart ist leise. Sehr leise... Man hört nur ein "normales" Betriebsgeräusch... Leises Brummen...

Dann hast du scheinbar alles, was ich in jenem anderen Thread beschrieben hatte richtig gemacht  :)

Mein erster 18W ist ein komplett umgebauter Harmony bei dem ich praktisch alles ausser Sockel, Netztrafo und der Tremolo 6AU6 getauscht habe. Alle NT-Elkos haben einen gemeinsamen Massepunkt am Chassis. Inputröhre auch einen. Ansonsten gibt es kein erkennbares Masseschema. Sie liegt da wo grade eine Möglichkeit am Chassis war (lacht nicht, ich habs (fast!) so übernommen wies war.) Dieser Amp ist STILL! Also man hört nichts wenn er nicht voll aufgeht ist! GARNICHTS! Kein Witz!

Das kann im Einzelfall mit etwas Glück schon funktionieren. Korrekte Masseführung ist nach wie vor eine Thematik, an der manchmal sogar erfahrene Entwickler kurz vor dem Verzweifeln sind. Andere schaffen es nie - und dann werden halt 'Brummis' als intakte Geräte in den Handel gebracht  ;D

Ich weiss da von Geschichten, dass in den 60-ern und 70-ern die Schrottplätze von Marshall und Fender voll gewesen sein sollen mit weggeworfenen Versuchschassis - und beide Firmen haben zumindest bis Anfang der 90-er die Massepunkte in den Ampchassis rein empirisch ermittelt (Auf Strassenenglisch: "by Trial & Error"), haben sich weder mit der elektrischen Leitfähigkeit der verwendeten Chassismaterialien auseinandergesetzt, noch sich Gedanken über mögliche Stromverläufe in flachem, gestanzten Blech gemacht. Mit Alublech mag das ja ob dessen hervorragender elektrischer Leitfähigkeit noch gut gehen - aber mit kostengünstigem Stahlblech..... (St37)  8)

Liegt das beim Smart 20 nur am verdrehtem NT???? Immerhin habe ich die Masseführung geändert und das Brummen sehr deutlich reduzieren können...

Habe ich oben schon hinreichend beantwortet!

Dein Umbau ist Klasse! Man sieht sehr schöne Details wie die Schellen an den Elkos (geklebt?) und die vernünftigen Tüllen in den Chassislöchern für die Leitungen.

Der Zusatzelko sitzt auf einem ans Chassis geschraubten PVC-Sockel und der Elko darauf ist mit zwei Befestigungsbänder an diesem befestigt. Erdbebensicher halt  ;D

Larry
« Letzte Änderung: 19.09.2008 03:56 von Larry »
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Offline jacob

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #41 am: 19.09.2008 02:17 »
Hi Larry,

absolute Spitzenklasse, sehr liebevoll gepimpt bis ins letzte Detail. Ein Riesenkompliment meinerseits!

Wirklich klasse, wie Du mit Deinem fundiertem know-how und mit großer Sorgfalt aus einem häßlichen Entlein einen schönen Schwan gemacht hast  :danke:

Gruß &  :gutenacht:

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Athlord

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #42 am: 19.09.2008 08:03 »
Moin,Moin,
das ist eine spitzen Leistung!
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, es macht unheimlich Spass, wenn man Kabel und Bauteile 1A ausrichtet, verdrillt, mit Schutzschlauch überzieht usw.
Wenn dann das fertige Ergebnis auf der Werkbank vor einem liegt - spätestens dann ist man feucht ............ ;D
Grüße
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline darkbluemurder

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Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #43 am: 19.09.2008 10:07 »
Hi Larry,

ich schließe mich bewundernd den Vorrednern an und werde diesen wirklich perfekt getunten Amp zum Maßstab für meine zukünftigen Arbeiten nehmen.

Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung und viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline blaublaublau

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  • Spielst du schon oder lötest du noch?
Re: SMART-20 Modding Thread
« Antwort #44 am: 19.09.2008 10:51 »
Hi Larry

Ich finds grossartig wie du hier deine Erfahrung und dein Wissen allen weitergibst. Vielen Dank!

Dein Umbau macht richtig Lust. Ein 18 Watter steht schon lange auf meiner Wunschliste...

Ich glaube ich muss dem Vertrieb mal eine Email schicken. Irgendwo auf deren Page habe ich gelesen, die würden nur innerhalb Deutschlands liefern. Das kann ja nicht das letzte Wort gewesen sein... ;)

Gruz

Yves