In einer "begehbaren" Isobox hätte man wenigstens den Vorteil, daß die Interaktion Gitarre / Amp erhalten bleibt. In Falle von meinem TWreck ist es ja gerade so, daß man das Instrument recht schnell zum "Singen" bringt und man gar nicht so heftige Overdrives braucht, um einen Mords-Sustain hinzubekommen...
Um mal auf den Ansatz unseres Käpten's hinzukommen. Würde man zwei verpolt Speaker Front to Front montieren und dazwischen ein Mikro mit
Achtercharakteristik ! , bedarf es nicht einmal einer großen Schallwand, siehe Anhang.
Da das Mikro ein differenzielles Signal zwischen den Speakern aufnimmt, kommt das Nutzsignal ordentlich rüber. Das ganze müsste dann natürlich noch einmal in ein Iso-Gehäuse rein, aber so montiert, daß es bewusst einen akustischen Kurzschluß zwischen den Chassis gibt, sodaß die Bässe nach aussen nahezu komplett verschwinden. Durch eine Innendämmung z.B. mit 65mm Noppenschaum o.ä. Würde dann der hochfrequente Anteil auch noch sehr stark unterdrückt. Die Größe der Chassis ist eigentlich egal. Da ist eigentlich nur der Klang entscheidend. Elektrisch würden sich die Chassis wie in Open Back Cabinets verhalten, da Gehäuseeinflüsse durch den gegenphasigen Betrieb kompensiert werden. Funktionieren tut dat ganze aber tatsächlich nur, wenn man ein Mikro mit 8er-Charakteristik verwendet. Hierdurch bekommt man die beste Tiefenwiedergabe (vorausgesetzt, man dreht die Membran nicht gerade 90° zu den Speakern
)
Ein sei aber noch gesagt: Wer da seinen 2203 oder Dumble-Clone mit Vollast drüberbraten will, sollte schon extrem belastbare Speaker haben. Nicht nur der Temperaturproblematik sondern auch wegen des "Freiluftverhaltens". Was die mechanische Auslenkung angeht, dürfen beide Speaker zusammen nicht höher belastet werden , als das, was ein einzelner verträgt.
Übrigens noch eins....Der Compound-Betrieb hat den für Gitarrenbetrieb den Nachteil , daß sich geradzahlige Harmonische, die durch Speaker-Nichtlinearitäten entstehen, zumindest im unteren Frequenzbereich zum Teil kompensieren. In so ein Teil Celestion Blue bzw. Gold reinzupacken, wäre hier total fehl am Platz, geradezu Perlen vor die Säue...
Wenn man schon dem FOH-Mixer oder dem Ton-Ing. die Entscheidung über den Sound überlassen will, wäre hier eher ein recht neutraler Speakersatz sinnvoll, wie Eminence Delta, EV12 oder Jensen Neo. Da hat man dann mittels EQ genügend Möglichkeiten, den Sound hinzudesignen.
Trotzalledem würde ich, wenn es unbedingt auf Heavy Overdrive bei Zimmerlautstärke ankommen soll, lieber mit dem Modelling Amp arbeiten. Grund siehe oben, da eine Interaktion zwischen Speaker und Gitarre unter normalen Bedingungen nicht zustandekommt (ausser fiesestes HiGain...)
Soviel dazu meine Pros und Contras...