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Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide

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Kpt.Maritim

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Hallo

Ich habe die letzte Zeit nur einen Bruchteil meines Zeugs bei ---- rausgehauen und einiges an Freunde vertickert. Dabei ist jede Menge Kohle rausgekommen die muss jetzt weg. Da ich bei weitem nicht so aktiv wie früher sein kann, aber ich mir ein gemütliches Projekt überlegt.

Ich baue einen Gitarrenverstärker in der Technik der 30ger Jahre. Unten hängt der Schaltplan an. Er arbeitet in Gegentakt Klasse B Betrieb nur mit Trioden aus den 30ger Jahren und soll einen schönen bluesigen Ton mit viel Sustaaaaaaaaiiiiiiiiiiin machen, indem er die geile Zerre des Klampfomaten mit einem interessanten Kompressionseffekt und noch interessanterem dynamischen Dämpfungsfaktor verbindet.

Die Rolle von V1 und V2 können sowohl 6SN7 als auch 6SL7 spielen. Die Arbeitspunkte sind so eingestellt, dass beide Röhren ohne jegliche Änderung verwendet werden können. Mit der 6SL7 hat man ein um denFaktor 4 erhöhtes Gain. Man wird mit der 6SN7 darum einen sehr cleanen Jazzverstärker haben, der mit der 6SL7 zum Rotzklotz gemacht werden kann. Das macht die Sache vielseitig.

V2 realisiert die aus dem Klampfomat bekannte und wohl funktionierende Klangregelung.

Das Interessante kommt jetzt aber erst. V3 und V4 arbeiten in der vom Klampfomaten bekannten lustigen Gegentaktschaltung mit der geilen Zerre. Aber, sie arbeiten an einem Zwischenübertrager 1:1. Dieser ZÜ dient als Phasenumkehr. Die Phasenumkehr sieht also die Endröhren als Last die keinen Rg haben und brauchen. das hat Grund und bringt einen bestimmten Effekt, der erst klar wird, wenn wir uns die Endstufe ansehen.

Dort wird die 6N7 arbeiten. Das Datenblatt für die Röhre hängt unten an. Darin sieht man auf Seite 93 die Schaltung inklusive Zwischenübertrager, ich habe sie mir also nicht ausgedacht, sondern sie ist vom Hersteller ausgeknobelt worden. Die 6N7 wird in Klasse B2 arbeiten. Es ist aber eher AB2, jedenfalls fließt noch Ruhestrom. Aber das sind Spitzfindigkeiten, interessanter ist nämlich die 2 und nicht ob AB oder B. Sie bedeutet, dass die Röhre mit Gitterstrom arbeitet.

Bei üblichen Schaltungen ist das Gitter mal mehr mal weniger aber doch immer negativ. In dieser Schaltung ist das Bias auf Ug=0V eingestellt, denn es gibt keinen Kathodenwiderstand und auch keine Ug-Erzeugung. Wird das Gitter ausgesteuert, dann wird es positiv. Das bedeutet nun aber, dass es die Elektronen der Kathode nicht mehr abstößt, sondern sogar anzieht auch wenn die meisten Elektronen dennoch durch die Maschen des Gitters zur Anode sausen. Wenn das Gitter aber die Elektronen anzieht, dann wird auch ein Strom über selbiges fließen. Dieser Strom muss auch von der Treiberstufe V3, V4 aufgebracht werden können. D.h. die Treiberstufe muss anders als sonst bei Röhren nicht nur Signalspannung sondern auch Signalstrom liefern können. Spannung und Strom zusammen ergeben erstens einen Widerstand, wenn man sie dividiert und wenn man sie multipliziert eine Leistung.

So bildet die 6N7 in dieser Schaltung einen Widerstand und braucht Leistung zur Aussteurung. Genau das meint die 2, sie ist das Symbol für Betriebsarten mit Steuerleistung. Der Widerstand des Gitterkreises der Endstufe erscheint über den Zwischenübertrager  T1 alas Arbeitswiderstand von V3 und V4. Der Arbeitswiderstand dieser Röhren ist also der Gitterkreis der Endstufe. Demnach müssen V3 und V4 auch die nötige Steuerleistung (ca 0,5Watt) liefern können. Was die 6SN7 schafft ohne gequält zu werden.

Ja und, was soll das ganze? Nun erstens erreicht man mit AB2 oder B2 Betrieben enorme Wirkungsgrade. Die beiden Endröhren V5 und V6 ziehen 11Watt mittlere Verlustleistung pumpen aber 10Watt raus. Aber das ist eigentlich nicht der Vorteil der mich interessiert. Es ist so, dass die Steuerleistung die die Endrohre brauchen nicht konstant ist sondern mit der Aussteurung zunimmt. Das liegt daran, dass der Steuerstrom mit zunehmend positivem Gitter als mit zunehmender Signalspannung zunimmt. Das führt dazu, dass die Last für die Treiberstufen V3 und V4 nicht konstant ist. Sie wird mit zunehmender Aussteuerung kleiner. Demnach wird aber auch der RaaL den diese Röhren an T1 sehen kleiner. Damit nimmt aber ihre Verstärkung mit zunehmender Aussteurung ab. D.h. große Aussteuerungen oder Pegel werden weniger verstärkt als kleine, also haben wir eine Kompression.

Aber noch wichtiger ist mir ein anderer Vorteil. Im Gitterstrombereich sehen die Kennlinien hoch interessant aus. Der Innenwiderstand der Röhre nimmt mit zunehmend positiver Ug ab. Demnach aber auch der Dämpfungsfaktor. D.h. für große Pegel nimmt der Dämpfungsfaktor des Ganzen immer weiter ab. Damit wird die Bedämpfung des Lautsprechers von der Aussteuerung, also von dem was ich an der Gitarre tue, abhängig.

Das Netzteil des ganzen ist wieder total langweilig. Es kommt die 6X5GT als Gleichrichter zum Einsatz, weil ich etliche davon habe. Sie ist etwas schwach, deswegen brauche ich deren zwei. Mann hätte auch die EZ81 nehmen können. Aber ich wollte Oktalröhren haben. Die üblichen verdächtigen GZ34 und 5U4G sind viel zu groß, das ganze Zieht 85mA Spitzenstrom und 45mA in Ruhe. Die 5Y3 wollte ich nicht nehmen, weil echte 5Y3 kaum noch zu bekommen sind und ich das ganze nicht auf eine Pseudo 5Y3 abstimmen wollte von der ich garnicht weiß, wie sie sich verhält.

Der Status des Projektes ist recht weit gediehen. Ich habe mir aus der Ukraine die russische Zwillingschwester der 6N7 besorgt. Russische 6N8S und 6N9S, die der 6SN7 und 6SL7 entsprechen habe ich massig auf Lager ebenso wie die 6C5, die der 6X5 entspricht.

Da es die passenden Trafos nicht von der Stange gab. Habe ich sie bei Tubeland wickeln lassen. Der komplette Trafosatz (ohne Drossel) wird dort für knapp unter 100€ gefertigt. Das ist ein guter Kurs, die Qualität soll dort auch sehr gut sein, wurde mir zugetragen. Bis Mitte Oktober sollte ich die Trafos hier haben.

Für die Verdrahtung habe ich mir schon was besonderes überlegt und mir eine schöne Tafel Hartpapier bei Modulor besorgt. Die bohre ich noch zurecht und mache ein Verdrahtungsbrett komplett mit einzeln aufgeschraubten geschraubten Lötfähnchen. Ich habe das im Radiomuseum in Jönköping mal bewundern dürfen, und will das jetzt auch machen.

Eine Bauteilliste kann ich noch nicht liefern. bei einigen Details bin ich nämlich noch unentschieden und bitte um Mithilfe. Welche Cs und Rs sollte ich verwenden? Stilecht wären Kohlepresslinge. Ich höre aber keinen Unterschied zu Metallschicht. Zudem müsste ich dann auch Buchsen und Stecker usw. im Stil der 30ger verwenden. Dass will ich aber allein aus Sicherheitsgründen nicht tun. Bei den Cs bin ich ebenfalls unentschlossen, höre aber auch hier keine Herstellerunterschiede.

Wie dem auch sei. Dirk darf sich auf eine größere Bestellung in den nächsten Tagen freuen.

Ach ja, "Klobide" heißt das Ding, weil es ein Klobiger Bolide mit viel Eisen für 10Watt wird.

Viele Grüße
Martin


PS:
Was der fängt schon wieder ein neues Projekt an? Joa, macht er. Er hat nämlich den Fehler gemacht aus Eitelkeit, weil ihm soviel geschmeichelt wurde, andere Projekte anzufangen, die nie wirklich Spass gemacht haben. Z.B. den FETSACK. Wer will, dass es da weiter geht, darf sich den Hut gerne aufsetzen. Alle anderen angefangenen Sachen sind abgeschlossen und nur aus Zeitmangel nicht weiter dokumentiert.
« Letzte Änderung: 8.11.2008 20:14 von Kpt.Maritim »

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Offline _peter

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #1 am: 2.10.2008 17:05 »
Hallo Martin,

sehr interessantes Projekt!
Wie schätzt du denn den Gitterstrom im AB2-Betrieb ab?
Im Datenblatt ist dazu nichts geschrieben.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
Der Imperativ von "messen" lautet: miss!

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Kpt.Maritim

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #2 am: 2.10.2008 18:16 »
Hallo Peter,

im Datenblatt auf Seite 93 ist im oberen Diagramm eine Kurve eingezeichnet. Dieses Diagramm geht von Ug=0V aus. Ich habe auch gar nicht viel an der Schaltung berechnet. Die Endstufenschaltung viel mir mal auf, als ich mal googelte, was denn die 6N7 für eine Röhre ist. Im Ruheszustand müsste der Gitterstrom 0mA sein. Die ECC88 zieht z.B. schon bei Ug=-0,5V Gitterstrom, was sie nicht darf, sie ist wie viele moderne Röhren (EL34, ECC88, EL84 usw.) dafür nicht gebaut, das Gitter ist nicht Robust genug.

Viele Grüße
Martin



 


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Offline _peter

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #3 am: 3.10.2008 13:22 »
Die hab ich glatt übersehen!   ::)

Interessant, da sich Gitterstromangaben sonst in keinem Datenblatt finden lassen.
Die KT88 wird ja in großen Bassamps à la Ampeg auch bis in den AB2-Bereich gefahren.
Da fragt man sich, wieviel Strom die kleinen ECC83-Treiber (Ikmax 8mA) liefern müssen.
Die Frage wurde hier auch schon mal aufgeworfen: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=906.msg74372#msg74372
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht mit deinem Projekt.

Gruß, Peter
vintagevalveamps
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Offline mr.bassman

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #4 am: 4.10.2008 15:13 »
Hallo Martin,

hochinteressantes Projekt!

Zitat
Stilecht wären Kohlepresslinge.
Jawohl - CC-Widerlinge sind absolutes Muss!  ;D
Zitat
Welche Cs sollte ich verwenden?
Stilecht wären Kondis im Glasröhrchen, sog, "Teeris", (siehe Bildanhang!) - sind Dir bestimmt noch ein Begriff!
Wie wär´s, solche selbst anzufertigen? Mallorys o.ä. in Acrylglas-Rundrohre (gibt´s z.B. bei “modulor”) oder Pappröhrchen stecken, mit ein wenig Heisskleber fixieren und mit schwarzer Vergussmasse (aus dem Baumarkt) verschließen! Anschließend außen mit beige-braunem Etikett versehen.... Das hätte doch was, oder?  ;)
Alternativ sehen auch die schwarzen Solen Fast C´s (DocBlues´Favoriten) recht "antik" aus.

Gruß aus Schleswig-Holstein

Bernd

Ich hätte, aus eigenen NOS-Beständen, noch Wima Durolit bzw. Erolfol-Kond. mit langen Anschlüsssen (Orig.) anzubieten - Werte sind per PM abzuklären!
« Letzte Änderung: 4.10.2008 15:16 von mr.bassman »
Miete & Strom gehen eigentlich, am schlimmsten sind die Fixkosten für Bauteile-Bestellungen!

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #5 am: 4.10.2008 17:51 »
Hallo

die Teerpappen kenne ich nur zu gut, ich habe sie schon oft in alten Radios gewechselt. Mittlerweile kontrolliere ich die Dinger gar nicht mehr und wechsel gleich alle.

Ich stehe irgendwie vor einer Grundsätzlichen Entscheidung. Alles mit alten Stilechten Bauteilen auszuführen oder mit neuen Zeugs. Alte Teile nachzuahmen ist keine Option, die ich bevorzuge.

Grübel, grübel ...

Das Nachahmen irgendwelcher Bauteile finde ich ziemlich blöd, wenn dann könnte man gleich selber wickeln. Das habe ich auch schon mit Wachspapier und Alufolie gemacht, rockt aber nicht wirklich. Auf jeden Fall baue ich alles einheitlich. Da ich an vielen Stellen 1Watt Widerlinge brauche und Dirk bei Kohlepress nur 0,5Watt hat, werde ich Metallschicht nehmen. Aus optischen Gründen wollte ich nicht mischen. Zweitens nehme ich irgendwelche gut aussehenden aber moderne Cs.

Wenn ich erst einmal anfinge mit alten Bauteilen zu bauen, dann müsste ich das auch richtig durchziehen. Bei den Siebkapazitäten von dunnemals bekomme ich aber Angst. Trotzdem vielen Dank für das Angebot mit den alten Tropenfesten Cs.

Ich habe unten mal ein paar Bilder der Röhren angehängt.

v.l.n.r. 6X5 von Haltron, daneben zwei Packungen der äquivalenten und russischen 6C5S, daneben zwei 6SN7 alias 6N8S und ganz rechts die 6N7 als russische 6N7S. Das Foto wurde auf dem Arbeitstisch meiner liebsten gemacht, meiner ist Momentan. ähm... sagen wir mal gut ausgelastet.

Viele Grüße
Martin Lemke

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #6 am: 7.10.2008 16:00 »
Hallo,

in meinen Warenkorb bei Dirk befinden sich mittlerweile die elektrsichen Bauteile

R1   220k   1W
R2   2k7   1W
R3   470k   1W
R4   470k   1W
R5   6k8   1W
R6   220k   1W
R7   820*   1W
R8   4k7   1W
R9   22k   1W
C1   47n   400V
C2   47n   400V
C3   10n   400V
C4   47n   400V
C5   470n   20V
C6   10u   400V
C7   47u   400V
C8   10u   400V
C9   10u   400V
P1   100k   lin
P2   500k   logA
T1   1:1   75H
T2   10k   25H
T3   2x270V   100mA
   6,3V   2,5A
   6,3   2,5A
T4   15H   600Ohm
F1   300mA   Mittelträge
F2   1A   Träge
S1   250V   1A

*Dieser Widerstandswert bestimmt das Verzerrungsverhalten der Stufe V3/4 und wird öhrisch angepasst, es sind Werte zwischen 600 und 1500 Ohm möglich.

Da die Metallschichtwiderstände blau oder grün sein werden nehme ich aus optischen Gründen Orange Drops. Vielleicht kann ja mal einer von denen die das raus hören sagen in welche Richtung Metall Rs zusammen mit den Fruchtbonbons den Klang verbiegen. Ich werde das ja nicht berichten können.

Viele Grüße
Martin



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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #7 am: 20.10.2008 18:44 »
Hallo

Die Trafos von Tubeland sind da. Jetzt kann ich erstmal das Layout ganz zum Ende bringen, weil mir nun die Maße und Lage der Anschlüsse bekannt sind. Die Trafos sehen sehr ordentlich und schön beschriftet aus. Ich wollte eigentlich noch Fotos machen, da is mir aber im Moment nicht nach, ich habe 'nen dicken Kopp und die Rüsselseuche im ersten Stadium.

Viele Grüße
Martin

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Kpt.Maritim

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #8 am: 22.10.2008 20:35 »
Hallo

mir ist im Moment immer noch nicht so doll - schnaub, hust, krächz. Naja zum Layouten langt's

In der PDF im Anhang ist das Layout. Die Pfeile gehen zu den Trafos. Ihr müsst das jetzt nicht alles kontrollieren. Kann sich mal jemand das Massekonzept angucken, der Erfahrung damit hat. ich würde gerne mal eine zweite Meinung dazu hören. Danach sage ich selbst was dazu.

Viele Grüße
Martin

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Offline mr.bassman

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #9 am: 23.10.2008 01:10 »
Hallo Martin,

zunächst erst einmal "Gute Besserung" - möge Deine Rüsselseuche, incl. Nebenwirkungen, schnellstens abklingen! Das Massekonzept hast Du ja, wie ich sehe, nach dem Schaltplan umgesetzt - ich denke, dass ist ok in der Form! Mit dem zentralen Massepunkt direkt in der Nähe der Eingangsbuchse habe ich ebenfalls gute Erfahrungen gemacht ... ich hätte aber für mich einen durchgehenden Massebus gezogen (siehe Anhang), sehe jedoch in Deinem Konzept keinerlei Probleme! Wo ist denn der Kathoden-C (lt. Schem C2) geblieben?

Gruß aus Schleswig-Holstein und  :gutenacht:

Bernd
Miete & Strom gehen eigentlich, am schlimmsten sind die Fixkosten für Bauteile-Bestellungen!

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #10 am: 23.10.2008 09:54 »
Hallo

Danke für die Besserungswünsche. So langsam geht's.

Ich mag es wenn aus dem Schaltplen hervorgeht wie die Masse zu führen ist. Ich denke in diesem Fall könnte es mit zentraler Schiene auch funzen. Ich hatte aber schon zweimal Probleme mit dieser Art Masse. Einmal hat es bei einem Zweikanaler (den ersten und letzten, den ich je gebaut habe) schlimm gebrummt. Das Zweite mal bei einem Einkanaler nur sehr leicht. Beide male ließ sich das Problem dadurch umgehen das Netzteil direkt auf den empfiundlichsten Eingang zu legen. Ich glaube die Ursache ist, dass beim Bus die Endstufe eine bessere Masse bekommt, als die Eingangsstufe. "Besser" meint hier, dass der Ohmsche zwischen Endstufe und dem niedrigsten Potential am Ladeleko kleiner ist als der zwischen Eingangsstufe und jenem Elko. Es  kann dadurch zu einer kleinen Brummspannung zwischen Engangsbuchse und Endstufe kommen die dann auch verstärkt wird. Zieht man den Elko aber gleich zur Eingangsbuchse durch und heftet ihn nicht an die Endstufe, dann bekommt die Eingangsstufe die beste Masse und das kleinste Brummen. Kurz und klein: Der Massebus funzt in 99,5% der Fälle, wobei anscheinend die 0,5% der Fälle immer mir zufallen und ich deswegen auf Nummer sicher gehe.

Die Trafos liegen übrigens alle über der sehr breiten Lötleiste also vor den Röhren. Ich muss mir unbedingt noch was einfallen lassen um den Zwischenübertrager zu schirmen. Das Ding hat eine enorme Induktivität und fängt alles ein. Ansonsten sollte die Schaltung kaum empfänglich für Brumm sein, weil auch die Treiberstufe eine Gegentaktstufe ist.

Der Elko C2 wurde entsorgt. Die Gegenkopllung hier ist sehr gering. Der Ra ist gegenüber dem Rk riesig. Die Gegenkopplung ist also demnach sehr gering. Ich verliere gerade 0,8dB. In Hinblick auf den möglichen Einsatz der 6SL7 kann ohnehin auf den Elko verzichtet werden. Kurz: Er bringt fast nix und ist eines der am meisten von Ausfall bedrohten Bauteile. Also weg damit.

Ich mache die Tage mal ein PDF mit vollständiger Doku, also Schaltung. Bauteilliste und Verdrahtung. Ich habe den Schaltplan zunächst mit DIA gezeichnet, habe aber die Verdrahtung mit IPE erstellt. ich werde mir eine Bibliothek zum Schaltplanzeichnen in IPE anlegen, dieses Programm ist noch etwas flexibler da es auf XML aufsetzt.

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 23.10.2008 10:08 von Kpt.Maritim »

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Kpt.Maritim

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #11 am: 8.11.2008 21:41 »
Hallo

soho, ich habe nach vielen Knobeln den Plan für den Klobiden ganz und gar fertig. Unten ist alles in einer PDF zu sehen.

Die Masseführung ist noch einmal ein kleines bisschen geändert. Es ist nun eine echte Sternmasse wie sie im Buchse steht. Die Massepunkte einer jeden Stufe werden gesammelt und dann zum zentralpunkt geführt, selbiges gilt für das Netzteil. Ich komme nun doch mit einem 40ger mal 20ger Hammondgehäuse aus. Es muss allerdings das Hohe mit 76mm sein. Der Grund ist dass ich ja vier Trafos habe und wir einen dreidimensionalen Raum bewohnen. Das führt dazu, dass man maximal 3 Trafoachsen um 90° gegeneinander ausrichten kann, kommt en vierter Trafo dazu, dann muss man ihn so ausrichten, wie einer der drei schon ausgerichtet ist. In diesem Fall trifft das AÜ und Netztrafo. Den AÜ werde ich deswegen nochmal mit einem Winkelnlech schirmen. Wichtig ist, dass kein Brumm in den Zwischenübertrager einstreut. Der ist am empfindlichsten, was es das betrifft, da er die höchste Induktivität hat und weil der hier eingestreute Brumm noch einmal durch die Endstufe verstärkt wird. Darum muss er auch im Inneren des Gehäuses montiert werden.

Bei den Leitungen habe ich mir größte Mühe gegeben, dass kritische Leitungen nicht parallel geführt werden. Z.B. die Anoden-und die Gitterzuleitung aufeinanderfolgender Stufen. Alles was größere Ströme führt und in die Nähe von Masse- oder Signalleitungen kommt wird verdrillt um Streufelder zu vermeiden.

Ich überlege gerade mit welchen Draht ich das ganze verschalten soll. Es werden die braunen Belton-Fassungen von Dirk zum Einsatz kommen, die mich in Punkto Qualität bisher am meisten beeindruckt haben. Deren Kontaktfahnen bewegen sich nicht, wenn man eine Röhre einsteckt. Demnach werden die Kabel mechanisch nicht belastet. So könnte man eigentlich starren Draht statt Schaltlitzen einsetzen. Oder ist wer anderer Meinung? Der Vorteil von starrem Draht wäre, dass er liegen bleibt, wo er soll, ohne dass ich Kabelbäume binden müsste, die wiederum große Schaltkapazitäten mit sich bringen.

Viele Grüße und schon mal Dank für Anregungen
Martin

PS: Vielen Dank an Alberto für seine Hartnäckigkeit, ohne die hätte das ganze nimmer in das 40gerx20ger Gehäuse gepasst sondern nur in eines in das andere einen 100Wätter reinfummeln. Also  :bier:
« Letzte Änderung: 8.11.2008 22:04 von Kpt.Maritim »

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Offline KippeKiller

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #12 am: 8.11.2008 22:09 »
Hallo Martin,

gefällt mir, wie das Projekt insgesamt auch.

Starren Draht kann man auch herrlich im Chassis verlegen, allerdings wirken glaube ich auch Vibrationen durch Lautsprecher und Transport auf Starren Draht stärker ein, er besitzt zudem die Fähigkeit zu schwingen je nach Länge.
Silikonlitze zum Beispiel fängt Vibrationen und Stöße eher ab.

Ich bin gespannt wie er aussehen wird der Kleine.

Gruß Mathias

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Offline bazookajoe

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #13 am: 9.11.2008 14:58 »
Eben gefunden, sehr interessante Seite über Pre War Tube Amps, mit (lesbaren) Schaltplänen die ich bisher im Web noch nicht gesehen habe. Sehenswert!

http://prewaramps.com/index.htm

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Offline mr.bassman

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Re: Gitarrenverstärker in Technik Anno 30 - Der Klobide
« Antwort #14 am: 9.11.2008 15:34 »
Hallo bazookajoe,

Eben gefunden, sehr interessante Seite über Pre War Tube Amps, mit (lesbaren) Schaltplänen die ich bisher im Web noch nicht gesehen habe. Sehenswert!
interessante Seite, da möchte man doch glatt die Ärmel hochkrempeln, um solche Teile nachzubauen....  ;D
Habe den Link mal meinem Schaltpläne-Links-Thread zugefügt.

Gruß - Bernd
Miete & Strom gehen eigentlich, am schlimmsten sind die Fixkosten für Bauteile-Bestellungen!