So, nun habe ich meine erste Bias-Orgie hinter mir, nachdem ich letzte Woche den Mess-Sockel umgehend von TT erhielt, an dieser Stelle mal ein Lob für extrem schnelle Abwicklung! Hab' das Teil gestern zusammen gelötet und es funktioniert, hurra (Stolz). Konnte problemlos mit meinem Multimeter und dem Sockel nach Lust und Laune messen.
Hier ist mein Testbericht in Sachen Bias:
Zunächst habe ich in beiden Sockeln die Anodenspannung zwischen Pin 3 und Pin 8 gemessen. Beide Male liegen 445V an, sieht also gesund aus, oder?
Als erstes die JJ6V6 rein (Richtwert min. 11, max. 16 mA bei 450V Anodenspannung):
V5: 8,9mA
V6: 3,2 mA (!)
Bias Poti drehen, dann:
V5: 15,5
V6: 7,3
hmm, mal Röhren vertauschen:
V5: 6,7
V6: 18.4
also, noch ein größerer Unterschied.
Als nächstes die original (?) Standard Electric 6V6 rein, vermutlich Erstbestückung von 1980.
(Richtwert min. 16, max. 22 mA)
V5: 10,1
V6: 9,0
etwas am Bias gedreht:
V5: 13,3
V6: 11,6
..nach Vertauschen der Röhren folgendes:
V5: 11,4
V6: 13,4
das spricht sehr für die Qualität dieser Röhren, und anscheinend ist der Amp auch gesund, richtig?
Schließlich die Russia5881NOS, nix am Poti gedreht, und wie sich herausstellt, ist das auch OK so (Richtwert bei 450V, min. 33, max. 47):
V5: 33,9
V6: 39,4
nach Vertauschen:
V5: 38,0
V6: 35,7
also recht ähnliche Werte, gutes Matching (?)
Fazit:
- mein Verstärker scheint gesund
- Meine JJ 6V6 scheinen ziemlich unterschiedlich zu sein, vielleicht neue kaufen
- Das Problem in den Bässen besteht weiter, ab einer Lautstärke von 3 crunchen die Bässe ziemlich schnell, die ist mit verschiedenen Gitarren so.
Bevor ich mir jetzt einen Rückenbrecher à la Twin Reverb oder Super Reverb zulege, werde ich mal beim Lautsprecher ansetzen, denn ich möchte den charmanten Sound dieses Verstärkers nicht missen. Der Celestion G12M Greenback Classic (25W) ist vermutlich auch ein Grund für den Schmutz in den Bässen, immerhin spiele ich recht dicke Saiten und auch mit recht viel Anschlag.
Ich denke da vielleicht an einen Jensen Neodym, der erstens den Rücken schont und zweitens hoffentlich die Bässe strafft.
Angeblich braucht er länger zum Eingewöhnen ("break-in"), was wäre da eine gute Methode?
Bin gespannt auf eure Meinung?
Beste Grüße, Lars Vegas
Übrigens: Die 7025TT an V1 bzw. V2 klingt gut, hat aber das Problem nicht behoben, wie erwartet.