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bias und anodenstrom

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Offline leidlfranz

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bias und anodenstrom
« am: 5.12.2008 17:03 »
Servus,

Fragen über Fragen:

1. Hängt die Höhe des Anodenstroms (gemessen mit Dirks Messadapter) von der Röhre (EH 6V6 GT in einem Orange Rockerverb 50) ab oder vom "Saft", der an dem einzelnen Sockel anliegt? Habe die Röhren in verschiedenen Sockeln durchgemessen und habe die unterschiedlichsten Ergebnisse bekommen.

2. Darf ich innerhalb eines neuen gematchten Endröhren-Quartetts die einzelnen Röhren überhaupt in den Sockeln vertauschen, nachdem ich schon einen Gig damit gespielt habe?

3. Ist es möglich oder normal, dass sich die genannten Endröhren bis zu 10 mA voneinander unterscheiden? Der Unterschied der Anodenspannungen an den vier Sockeln ist gering.

4. Warum ändern sich die Anodenstromstärken laufend? Bei zwei Messungen gestern habe ich bis zu 2,5 mA Unterschied bei gleicher Röhre im gleichen Sockel bekommen. Schwankt die Netzspannung dermaßen? Ist Oberbayern da noch so altertümlich (ich meine damit jetzt nur das Stromnetz ...)?

5. Laut Liste von Dirk muss an besagten Röhren zwischen 18 und 25 mA anliegen. Doch mit dem Unterschied von fast 10 mA (siehe Frage 3) bringe ich die lieben Kleinen gar nicht alle in diese Spanne hinein. Was tun? Anmerkung: Der Amp hat einen einzigen Bias-Regler für alle vier Röhren.

6. Was haltet ihr von folgender Methode, den Bias einzustellen, die mir ein Bekannter gezeigt hat: Er misst die Spannung zwischen Masse und Pin 5 (Gitter), die dann bei 39 V liegen sollte.

Ich bedanke mich im Voraus schon einmal und bin gespannt auf eure Anregungen. Wenn ich mal groß und stark bin, kann ich dann vielleicht auch jemandem in diesem Forum helfen ...

Gruß,

Franz

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Offline mc_guitar

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #1 am: 5.12.2008 18:19 »
Hallo Franz,

1. Du hast mit Dirks Messadapter normal den Bias gemessen, also mV über den 1Ohm Widerstand? Dann hängen die Messwerte sowohl von der anliegenden Anodenspannung PIN 3 als auch von der negativen Gittervorspannung an PIN 5 ab! Wenn Du alle Röhren eines Amps misst, solltest Du bei gematchten Röhren auch an allen Sockeln ungefähr die gleichen Werte vorfinden. Ist das nicht der Fall, ist entweder mit den Röhren oder mit der Spannungsversorgung was nicht in Ordnung. Ich hatte es auch schon, daß der AÜ einen Weg hatte, aber von sowas gehe ich mal eher nicht aus.  ;D

2. Ja, das geht ohne Probleme. Nur einzelne Röhren komplett austauschen geht in der Regel nicht gut!

3. bis zu 10mA ist deutlich zu hoch, bei einem angepeilten Wert von 18-25mA. 2-3mA sind jedoch normal.

4. Der Master muß erstmal zugedreht sein! Es ist schließlich ein Ruhestrom! Das Stromnetz kann schwanken, die Röhren könnten unterschiedlich warm gewesen sein... Da gibt es viele Möglichkeiten, solange sich Anodenspannung und alle Ruheströme der Röhren sich mit ändern, ist das aber nicht weiter tragisch.

5. Siehe 1 und 2

6. Nichts! Die Gittervorspannung gibt keinerlei Auskunft darüber, wie sich der Ruhestrom einstellt, das hängt schließlich von den Eigenschaften und Widerständen der Röhre ab.

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Dirk

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #2 am: 5.12.2008 20:40 »
@leidlfranz: wandert diese Abweichung wie unter Punkt 3 beschrieben mit den Röhren ?

Punkt 6 kannst Du, wie Micha schon geschrieben hat, vergessen.

Gruß, Dirk
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Offline leidlfranz

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #3 am: 6.12.2008 14:18 »
Hi,

danke erst einmal für die Antworten, man lernt einfach immer wieder etwas dazu!

So, jetzt war ich fleißig und habe alle Röhren auf allen Sockeln geprüft und herausgefunden, dass die Messwerte mit den Röhren wandern und sich wenn dann nur um wenige Zehntel mA unterscheiden. Sind also die Röhren nicht in Ordnung?

Die Messwerte waren heute stabil, weiß nicht, warum das gestern anders war. Egal. Folgende Ergebnisse kamen heraus: 22,6 - 13,1 - 14,3 - 24,6; seltsam, oder?

Nur zur Kontrolle: Wenn ich wegen der Messung mit dem Adapter die Röhren herausziehen und umstecken muss, schalte ich jedes Mal auf Stand-By und ziehe dann den Netzstecker.
Muss ich die Röhren trotzdem vorheizen, wenn sie wegen des Testens bereits heiß sind?
Kann durch das ewige Ein- und Ausgeschalte irgendetwas kaputtgehen?

Franz

P.S.: Was bedeuten denn die Werte Ip und Gm, die auf den Aufklebern auf den Röhrenschachteln aufgedruckt sind? Müssen mich die interessieren?

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Offline leidlfranz

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #4 am: 6.12.2008 14:43 »
Schon wieder eine neue Erkenntnis!

Jetzt habe ich nämlich noch ein anderes gematchtes Quartett der gleichen Röhrenart (die liegen hier ja nur so rum ...) durchgemessen, jede Röhre aber nur in je einem Sockel. Die Sockel scheinen ja - laut den oben genannten Messungen - alle die gleichen Voraussetzungen zu bieten. Zumindest kann es also nicht am Amp liegen.

Jetzt kommt's: Die Röhren dieses Quartetts unterscheidet sich nur maximal 1,3 mA voneinander, also alles in Butter.

Fazit (so verstehe ich es jedenfalls): Zwei Röhren des vorher gemessenen Quartetts haben irgendeine Macke. Komisch, sind es doch gematchte und nagelneue Exemplare. Wegwerfen?

Franz

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Offline turbino

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #5 am: 6.12.2008 19:31 »
Hallo Franz,

ich bin blutiger Anfänger auf dem Gebiet, aber ich meine gelesen zu haben, daß manche Amps mit 4 Endröhren einen Bias-Balance Poti besitzen um jeweils 2 Paare einander anzugleichen - auch bei gematchten.

Alex :bier:

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Offline Dirk

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #6 am: 7.12.2008 00:03 »
P.S.: Was bedeuten denn die Werte Ip und Gm, die auf den Aufklebern auf den Röhrenschachteln aufgedruckt sind? Müssen mich die interessieren?

Ja. Ip = Anodenstrom und Gm = Steilheit. Das sind aber Werte vomMatching und bedeuten nicht, dass Du diese auch einstellen musst !
In dem von Dir beschriebenen Fall würde ich sagen, dass da zwei falsche Röhrne in der Verpackung sind - sofern die Ip Werte auf alle vier Verpackungen gleich sind.
Einen defekt schliesse ich aus.
Leider werden die EH 6V6 vom Hersteller selbst ausgemessen und ich weis nicht, welche Spannungen diese verwenden fürs Matching, aber dennoch ist die Abweichung zu gross. Wenn Du die beiden mittleren nun nach aussen setzt (links und rechts) dann hast Du diese Werte:
13,1 - 22,6 - 24,6 - 14,3

?

Gruß, Dirk
 
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Offline leidlfranz

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #7 am: 7.12.2008 13:22 »
@Alex: Danke für den Tipp. Hab ich ausprobiert, doch der Regler wirkt sich bei allen vier Röhren auf die gleiche Weise aus (Uhrzeigersinn +, Gegenuhrzeigersinn -).

@Dirk: Ja, wenn ich die Röhren auf diese Weise stecke, kommen genau diese Werte heraus. Doch was hilft mir das?

Ich werde auf alle Fälle jetzt mal das Quartett einsetzen, das die ausgeglichenen Werte liefert.

Gruß,

Franz

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Offline Dirk

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #8 am: 7.12.2008 14:48 »
@Dirk: Ja, wenn ich die Röhren auf diese Weise stecke, kommen genau diese Werte heraus. Doch was hilft mir das?

Dann stimmt in der Tat das Matching nicht. Wenn die 6V6 von uns sind, dann setzt Dich bitte per eMail direkt mit mir in Verbindung.

Gruß, Dirk
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Offline leidlfranz

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Re: bias und anodenstrom
« Antwort #9 am: 9.12.2008 16:53 »
Hallo zusammen,

danke für die Infos und Tipps, jetzt ist einiges klarer als zuvor.

Ciao

Franz