Den Fotos nach ist der Amp zweifelsfrei aus der neuen Serie!
Indizien hierfür sind die 'neuen' Potis, die jetzt zusätzlich mit einem Stützrahmen auf der Platine befestigt sind, die mehrfache (vorher nur einfache) Abstützung der Hauptplatine an der anderen Längskante und der Wegfall des 3. Relais. Soweit ich erkennen konnte, ist auch die Bauteilebestückung der Platinen korrekt nach meinen Weisungen ausgeführt, was heisst, die 'korrekten Werte' eingesetzt.
Einzig - die zahllosen abgeschirmten Leitungen hin- und her im Amp sind nach wie vor "überlang" - weshalb ich die Chinesen scheinbar noch heftiger und schmerzhafter (verbal) an ihren Ohren ziehen muss als bislang
Überlange abgeschirmte Leitungen sind ganz klar Höhenkiller, aber das alleine würde noch nicht ausreichen, um:
"Klingt mittig plärrig und hat Null Höhen" zu verursachen
Du schreibst
"der VT-30 ist nämlich ungelogen der schlechteste Verstärker den ich jemals gespielt habe" - und daher würde mich nun schon mal interessieren, welche Ampsounds du als Basis für diese Aussage als Referenz herangezogen hast? Dass der Sound dieses Amps mit Amps aus der 2-3K€ Liga nicht mithalten kann versteht sich hoffentlich von selbst? Und schon absolut überhaupt nicht mit Sounds von Amps, welche "Designed and handbuilt by Larry Amplification" sind
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, möchte ich hier nochmals (und wiederholt) herausstellen, dass dieser Amp
nicht "Designed by Larry", sondern "Refined by Larry" ist! Also bitte erwartet aus diesen extrem preisgünstigen Teilen nicht die Qualität und Perfektion der Sounds eines 'real' Larry Amps - auch nicht annähernd (weil sonst hätte ich ja in den vergangenen 20 Jahren gewaltig was falsch gemacht, wenn dies nun mit einem Amp für einen Drittel-Tausender auch bzw. annähernd möglich wäre)!
"Refined by Larry" heist nix anderes, als dass ich 'bestehende Schaltungs-Layouts und Amp-Konzepte' lediglich überarbeitet habe - verbessert in einer Weise, dass der Hersteller diese Amps
ohne erhöhte Kosten und ohne Mehraufwand, (bzw. minimal erhöhte Kosten für die 'besseren Potis' beim VT-30) künftig zuverlässiger, nebengeräuschärmer, frei von sporadischen 'Funny-Noises' und insgesamt auch besser klingend bauen kann. Ich habe (bislang) noch kein 'eigenes' Schaltungslayout, geschweige denn ein kpl. 'eigenes' Konzept für die Chinesen ausgearbeitet, nach welchen die dann Amps "Designed by Larry" hätten bauen können.
Bei den Smart-10 & Smart-20 Amps habe ich z.B. weder etwas an der Schaltung, noch an irgend einem Bauteilewert verändert. Die Schaltungen dieser beiden Amps sind Clones bekannter (und beliebter) Klassiker, von daher war hier ein 'Verändern' nicht angesagt. Allerdings ist für die Soundperformance eines (hochohmigen) Röhrenamps die Kabelverlegung, der Verlauf, die Anordnung, Abstände der Kabel zueinander und letztlich (zumeist) auch deren möglichst kurze Länge von immenser Bedeutung - und ist 'so' auszuführen, dass kapazitive/induktive Kopplungen und somit die gegenseitige Beeinflussung der elektrischen Felder innerhalb des Ampchassis weitgehendst vermieden werden. Erst dann 'klingt' ein Röhrenamp (sehr vereinfacht formuliert) auch nach Röhrenamp - und nicht nach Giesskanne, Kreissäge, Regentonne oder sontigem Unbill.
Das hier war mein Job - die Chinesen zu schulen und fernzuunterweisen, wie der gesamte 'Lead-Dress' und die in Preamp- und Poweramp-Masse separierten Masseführungen korrekt und auf den Punkt genau auszuführen sind - welche Kabel 'wo' entlanglaufen dürfen, wo nicht, und welche Kabellängen jeweils nicht überschritten werden dürfen. Ferner habe ich noch konkrete (gesunde) Netztrafo-Sekundärspannungen und enge Toleranzbereiche für die Röhrenbetriebsspannungen vorgegeben, sowie veränderte Positionen der Netztransformatoren zugunsten weiterer Brumm-Minimierung veranlasst.
Da beim VT-30 die Balance zwischen Cleansound und Leadsound (in eine gemeinsame Klangregelung) völlig 'ausser Balance' war, habe ich zusätzlich zu obigem hier noch die Vorstufenschaltung gänzlich anders abgestimmt, um für beide Sounds gleichermassen brauchbare Abstimmungen zu ermöglichen - und um den Leadsound von seinem (von dir kritisierten) Topfsound zu befreien. Dies geschah jedoch nur durch Verändern zahlreicher Bauteilewerte und nicht durch eine grundsätzliche Änderung des Schaltungsverlaufes. Da der Schaltungsverlauf durch die Platine ja bereits vorgegeben war, die Anordnung der Potentiometer, Buchsen, Röhren, usw. ebenso, kann man dies gewiss als umfangreiches Modding bezeichnen - nicht jedoch als Neudesign auf Basis meiner ureigensten Schaltungskonzepte!
Also nochmal: Falls du hier einen Larry Ampsound par excellence für kleines Geld erwartet hast, dann war die Enttäuschung ganz klar vorprogrammiert!
Wie auch immer - jedenfalls empfand ich selbst beide Sounds dieses Amps nach erfolgter Überarbeitung durch Verändern zahlreicher Bauteilewerte nicht nur erstaunlich, sondern sogar beeindruckend - beeindruckend natürlich in Anbetracht der Preisklasse dieses Amps und gemessen an anderen "unter 1.000 €" Amps! Zugegeben, als 1x12" Combo würde er mich gewiss auch nicht glücklich machen - aber das liegt auch daran, dass mir ausser fendrige Cleansounds aus einem Combo (bitte 2x12"
) Combosounds grundsätzlich nicht gefallen. Ein british-like Riff- oder Leadsound aus einem Combo hat halt immer dieses schwachfundamentige "öööööhhh" im Ton, während der gleiche Amp in eine amtlicher 4x12-er Box gespielt dann dieses satte, betörende "ääääähhh" produziert, was dann in höheren Lagen oder beim Umkippen der Töne in ein saftiges "üüüüüühhhiiiii" übergeht...
... da hat halt das Comboprinzip physikalische Grenzen, welche auch Larry unterwiesene Chinesen nicht überwinden können.
Haste mal 'ne 4x12-er Box probiert?
Falls ja - woran liegt es dann, dass dein Urteil über diesen Amp so vernichtend ausfiel?
Woran liegt es, was dich zu Aussagen wie:
"der VT-30 ist nämlich ungelogen der schlechteste Verstärker den ich jemals gespielt habe" oder
"Clean ist mit der Tele halbwegs ok, alles andere und mit anderen Gitarren ist mMn völlig unbrauchbar" bewogen hat?
Lag es an deiner Erwartenshaltung, die vielleicht ob des Prädikates 'Larry' entsprechend hoch angesiedelt und an Oberklasse-Amps orientiert war?
Oder lag es tatsächlich an diesem Amp, der aus noch einer zu überprüfenden Ursache tatsächlich so mies geklungen hat?
Um diese Frage restlos zu klären, möchte ich dich bitten, diesen Amp mit einem beigelegten (oder am Karton aufgeklebten) Zettel
"Zur Überprüfung an Larry" an Streetlife zurückzusenden!
Und glaube mir - sollte sich dieser Amp tatsächlich als "Gurke" herausstellen, dann mache ich gewaltig Rabbatz in China - dann fliegen die Hüte dort aber heftig
Hugh!
Larry