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röhrenbetrieb - Verständnisfrage

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Offline Stefan_L_01

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röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« am: 31.12.2008 01:00 »
Hallo

Bzgl Kennblatt der JJ 12ax7
http://www.tube-town.net/info/datenblaetter/tubes/jj/jj12ax7.pdf

1)
Da ist als limiting value Ua = 300V angegeben. In Operating characteristics unten werden aber Ub bis 400V aufgeführt. Wenn die Röhre sperrt, ist doch Ua = Ub, also können 400V theoretisch erreicht werden.

Frage nun: Darf bei Versorgungsspannungen > 300V die Röhre also nie in den die Sperrbetrieb (oder Nähe) gelangen oder beziehen sich die limiting values alle zueinander (d.h. 300V bei 8mA oder WA = 1W oder ...)

2)
Unter typical characteristics ist Ua 250V und iA 1.2mA. Das ergibt doch einen theoretischen Widerstand von 208kOhm. Wie kommen die auf die 62.5 kOhm?

Danke & schönes Neues
Stefan

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Offline TubeNewbie

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #1 am: 31.12.2008 01:55 »
Hi,

also um bei einer Betriebsspannung von 400V eine Anodenspannung von >= 300V zu erreichen müßtest du schon einen Ra von fast 500k nehmen bei einem Rk von 17.5k! Wird wohl keiner machen! Betriebsspannungen bei ECC83 liegen meist zwischen 250V-350V. Je nach Ra liegt dann die halbe Spannung an der Anode, also immer weit unter der Spannungsobergrenze von 300V!

Die Ua=250V und Ia=1.2ma sind die Kenndaten der Röhre bei Ug -2!

Der 62.5k ist der durchschnittliche Innenwiderstand der Röhre bei UG-2(Datenblatt)! Den mißt du an der Kennlinie ab!
Ri = deltaUa / deltaIa
Beispiel : bei UG -1 und 150V liegen 1.2mA an -> bei  UG -1 und 170V sind es 1.6mA! Macht dann 20V / 0.4mA = 50k

gruß Michael



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Offline Stefan_L_01

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #2 am: 31.12.2008 12:17 »
Hi

D.h. die 300V sind das Limit für die statische Auslegung, nicht für dyn. Verstärkungsbetrieb? Ich kann ja die Röhre normal auslegen, wenn am Gitter dann mal -4V zusätzlich zu -1V Auslegung eintrudeln, dann sperrt doch die Röhre und die Anodenspannung erreicht Ub (400V z.B.). Ist das dann ok?


Und bei dem Innenwiderstand habe ich immer noch ein Verständnisproblem, wo die Spannung sonst noch abfällt, denn bei 50k und 1.2mA fallen nur 60V ab theoretisch. Irgendwo muß es da wohl noch eine "widerstandsfreie Potentialvernichtung" in der Röhre geben?

Gruß
Stefan

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Offline chipsatz

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #3 am: 1.01.2009 12:13 »
Und bei dem Innenwiderstand habe ich immer noch ein Verständnisproblem, wo die Spannung sonst noch abfällt, denn bei 50k und 1.2mA fallen nur 60V ab theoretisch. Irgendwo muß es da wohl noch eine "widerstandsfreie Potentialvernichtung" in der Röhre geben?

Hi Stefan,
die 50k gibt den dynamischen(für AC) Innenwiderstand an! Deshalb ja auch Ri=deltaUa/deltaIa.
Die 1,2mA fließen aber statisch und sind eigentlich nur für den Arbeitspunkt von Belang. Wenn du z.B. einen Arbeitspunkt Ua von halber Betriebsspannung hast, ist der statische(DC) Widerstand der Röhre natürlich gleich dem Anodenwiderstand.
Wenn du aber die Impedanzen von Verstärkerstufen durchrechnen willst (z.B. zwecks Auslegung von Klanfiltern, Bass, Middle, Treble oder so..), benötigst du den dynamischen Innenwiderstand.
Ich hoffe, ich konnte helfen.

Gruß mike

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Offline Stefan_L_01

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #4 am: 1.01.2009 18:03 »
Hallo

Ein dyn. Widerstand neben einem "statischen" könnte aber nur frequenzabhängig sein ( kapazitäten, Induktivitäten ), was es jedoch scheinbar eben NICHT ist.

Kann es sein dass die Modellbeschreibung einer Triode mit nur einem Widerstand unvollständig ist? Wäre es nicht besser, insbesonders den Einfluß des Gitters,  mit einer Art internen gegengepolten Spannungsquelle, die einen Innenwiderstand besitzt, zu beschreiben? Das würde den statischen Spannungsabfall erklären und der Innenwiderstand den "dynamischen".

Mal sehen wie sich dieser statische Spannungsabfall äußert in Abhängigkeit von der Gitterspannung

Gruß
Stefan
« Letzte Änderung: 1.01.2009 18:05 von Stefan_L_01 »

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Offline chipsatz

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #5 am: 2.01.2009 00:41 »
Zitat
Ein dyn. Widerstand neben einem "statischen" könnte aber nur frequenzabhängig sein
Warum denn?

Zitat
Kann es sein dass die Modellbeschreibung einer Triode mit nur einem Widerstand unvollständig ist? Wäre es nicht besser, insbesonders den Einfluß des Gitters,  mit einer Art internen gegengepolten Spannungsquelle, die einen Innenwiderstand besitzt, zu beschreiben? Das würde den statischen Spannungsabfall erklären und der Innenwiderstand den "dynamischen".
??Warum so kompliziert??

Sorry, aber ich weiß jetzt wirklich nicht mehr worauf du hinaus willst?

Gruß mike

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Offline Dirk

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #6 am: 2.01.2009 23:37 »
Sorry, aber ich weiß jetzt wirklich nicht mehr worauf du hinaus willst?
ich vermute er will auf Spice hinaus...

Gruß, Dirk
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Offline Stefan_L_01

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #7 am: 3.01.2009 22:44 »
oh Danke, sehr nett.

Ich hätte halt gern ein Modell was die Röhre richtig beschreibt um das mir sauber ausrechnen zu können was passiert, und nicht nur ein paar grobe Kennlinien. Aber ich merke schon, dafür gibt es wohl kein richtiges Interesse, was wohl dann auch zu den recht unterschiedlichen Ergebnissen ..ähhhh Klangvielfalten führt ... :)


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Offline chipsatz

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #8 am: 4.01.2009 11:59 »
Sorry, aber ich hatte nur versucht, dir den "Innenwiderstand" (bei dem du ja ein Verständnisproblem hast) zu erklären, wie Michael übrigens auch.
Doch statt darauf einzugehen, hast du gleich eine "Gegenteorie" aufgestellt. Wie soll man dir also helfen?

Zitat
Ich hätte halt gern ein Modell was die Röhre richtig beschreibt um das mir sauber ausrechnen zu können was passiert, und nicht nur ein paar grobe Kennlinien. Aber ich merke schon, dafür gibt es wohl kein richtiges Interesse,
Dann musst du das auch so schreiben! Ist das etwa ein Rateforum :-\

Bevor man so ein Modell beschreibt sollte man m.E. einige Grundlagen der Nachrichtentechnik beherrschen. Wie willst du sonst sichergehen, ob das Ergebnis der Wahrheit entspricht? Es gibt nicht viele Parameter, die nötig sind um eine Verstärkerstufe durchzurechnen. Da unterscheidet sich die Triode auch nicht groß vom Transistor. Versuchs mal mit guter Fachliteratur.

Gruß mike

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Offline Dirk

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #9 am: 4.01.2009 15:40 »
Ich hätte halt gern ein Modell was die Röhre richtig beschreibt um das mir sauber ausrechnen
Das lässt sich in einem einfachen Spice-Modell nicht realisieren, hierzu benötigt man schon komplexere Modelle. Mir sind zwei Bibliotheken von Röhren-Modellen für Spice bekannt, welche zwar recht gut funktionieren aber nie das tatsächliche Verhalten in allen Details abbilden.
Ähnliche "Probleme" wirst Du auch mit den Übertragern haben.

Gruß, Dirk
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Offline Stefan_L_01

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #10 am: 4.01.2009 16:36 »
au backe,  was ist ein spice-modell ? Ich dachte Du wolltest andeuten ich wär auf Drogen wegen meinen "komischen" Fragen lol...

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Offline Stefan_L_01

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #11 am: 4.01.2009 16:47 »
Also gut, lassen wir es bei der Kennlinie, viel tiefer muß ich eh nicht einsteigen. Bei meinem Basteltalent wäre es eh grob fahrlässig sich mit Röhrenbau zu beschäftigen ( Zzzuuummm.... ).

Aber die Frage mit der gesperrten Röhre durch ein Gittersignal und VA = VB > VMax (z.B. 400V gegenüber VMax = 300V) , ob das für Wechselspannung kurzzeitig zulässig ist, das würde mich schon noch interessieren

Gruß
Stefan

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Offline Dirk

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #12 am: 4.01.2009 17:59 »
au backe,  was ist ein spice-modell ? Ich dachte Du wolltest andeuten ich wär auf Drogen wegen meinen "komischen" Fragen lol...
;D

schau mal bei Linear auf der Homepage nach. Dort gibt es LTSpice - ist aber nicht rauchbar....

Gruß, Dirk
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Offline Ramarro

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Re: röhrenbetrieb - Verständnisfrage
« Antwort #13 am: 4.01.2009 23:37 »
Es gibt den Begriff Anodenkaltspannung, ein Zustand der ja dem einer gesperrten Röhre gleichkäme. Bei der ECC83 wären da immerhin max. 550 V zulässig.

Grüße,
Rolf
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.