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Mini Amps thread - was es so im Netz gibt

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sjhusting

  • Gast
Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #30 am: 11.01.2009 14:12 »
Oder der Pentode-Teil ein ECL80; hatte ich einigermas gute Resultate (vergiss dann die Trioden-Haelfte).


steven

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Offline Bierschinken

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #31 am: 11.01.2009 15:37 »
Genau deswegen find ich momentan die ECL82 sehr ansprechend. (Habe mich sozusagen schon dafür entschieden)
Den Triodenteil könnte ich in der Vorstufe gut gebrauchen um ausreichend Zerrpotential zu schaffen und ausserdem gibt es sie in laufender Produktion, sodass man im Zweifelsfall leicht Nachschub bekäme.

Da müsst ich dann mal gugn was ich an Trafos nehmen könnte um so Platzsparend wie möglich auszukommen.
Als AÜ wird wohl der Hammond 125BSE seinen Dienst tun.
Lediglich beim Netztrafo bin ich mir noch nicht ganz einig ob ein Ringkern mit 185V/0.04A, 6,3V/1,4A ausreichend ist für 1x ECC83 + 1x ECL82.
Falls nicht müsste ich wohl den 30VA-Ringkern ausm Shop nehmen, der ist aber schonwieder recht üppig ausgelegt und auch größer.
Für Alternativen, wäre ich dankbar.  :)

Grüße,
Swen

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Offline zaphod_beeblebrox

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #32 am: 11.01.2009 16:28 »
Guck doch mal auf Flohmärkten rum. Da bekommste oft alte Röhrenradios für 5-10€, wenn die äußeren Qualitäten nicht mehr dolle sind. Da hast du dann gleich AÜ & Trafo beisammen. Meine kleinen Verstärker hab ich alle mit sowas aufgebaut. Mehr als 10€ hab ich noch für kein Radio ausgegeben.
Ich ganz persönlich lege auch keinen Wert auf "aus aktueller Produktion". Es gibt sooo viele Röhren noch aus alten Beständen zu kaufen. Und die Wahrscheinlichkeit, dass die Produktion von Röhren, die nicht im großen Stil benötigt werden (EL34, EL84, ECC83, etc.), aufgegeben wird, sehe ich wesentlich größer, als dass du einen "Röhrenmangel" an EL90/6AQ5 erleidest. Aber das ist nur meine Meinung zu dem ganzen. Wenn man die dinger im großen Maßstab bauen und verkaufen will, sieht's natürlich ganz anders aus. Das wird wohl auch einer der Gründe sein, warum die kommerziellen Amps alle die gleichen Röhren verwenden.

Viele Grüße,
Matthias
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Offline Bierschinken

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #33 am: 11.01.2009 17:03 »
Hallo Matthias,

da gehe ich völlig D´Akkordeon mit dir  ;)

Ich habs zeitweilig mal versucht Röhrenradios auf Flohmärkten zu ergattern, aber da muss man sich erst an den hundert-fuffzich Fressbuden und billig-Elektronik-Ständen vorbeizwingen zwischen unmengen schlendernder Menschen ...und finden tut man dann nur alle 5 Flohmärkte etwas brauchbares.
Da geb ich ann lieber mal 20€ für nen neuen Trafo aus und muss nicht extra fahren (Kostet ja auch ein paar Mark) und Zeit investieren.

Nochmal zum "kleinen" 185V/40mA Ringkern:  Ich überlege ob mir der ausreicht.
Bei sekundären 185V bekomme ich hinterm Gleichrichter was um 255VDC.
An der Anode/G2 werde ich dann eine Spannung zwischen 240 und 250V haben.
Stelle ich eine Gittervorspannung von etwa -20V ein, dann fliesst ein Strom von ca. 20mA.
Da kommt dann noch der Strom des G2 hinzu, aber wie groß wird der sein? 5-7mA?
Und dann sinds noch die Ströme der 3 Trioden, schätze ich auf max. 3-4mA je Triode.

Dann hätte ich etwa 30mA + Ig2...kann man das riskieren, oder lässt man das lieber?

Grüße,
Swen

PS: Habe mal das Datenblatt der ECL82 angehangen, falls jemand so nett ist und meine Gedanken nachvollziehen möchte.

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Offline zaphod_beeblebrox

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #34 am: 13.01.2009 09:34 »
Hallo Swen,

ich komme gerade überhaupt nicht dazu, das mal durchzurechnen. Aber ein überfliegen des Datenblattes lässt mich vermuten, dass die 40mA sehr knapp sind. Du verpielst mit dem sehr negativem Bias meiner Meinung nach die Möglichkeit, die Röhre auch mit ihren normalen, lineareren Betriebsdaten zu fahren. Und du WILLST ja gerade eine cleane Endröhre, wenn ich das richtig verstanden hab. Oder zu mindest eine, die Clean könnte, wenn sie wollte.

Also, es wird sicherlich gehen, aber 60mA würde ich ganz persönlich schon einplanen. Wenn ich's mal schaffe, rechne ich noch etwas mehr bzw. guck mir mal die Kennlinen genauer an.

Viele Grüße,
Matthias
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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #35 am: 13.01.2009 11:58 »
Hallo

zunächst einmal handelt es sich um einen Klasse A Verstärker. Besonders im cleanen Betrieb ist die mittlere Stromaufnahme konstant, also von der Aussteuerung unabhängig. Darum brauchen klasse A verstärker nur sehr geringe Reserven im Netzteil. Bei Klasse AB oder gar B ist das anders und zwar egal davon wie das Bias erzeugt wird. Biaserzeugung hat mit den Betriebesklassen nix zu tun.

Trotzdem genügt der Ringkern nicht. Mit 180Vx40mA hat er 7,2Watt an der Hochspannunsgwicklung. Nach dem Gleichrichter sollen dann 250V anliegen und etwa 30+3+5mA also 38mA entnommen werden. Macht für mich 250Vx38mA=9,5Watt. Die Anodenwicklung kann aber nur 7,2Watt liefern.

Das netzteil sollte man ohnehin eher zum Schluss planen. Besser ist es erst die Endstufe zu planen, weil man seine Ausgangsleistung meist kennt. Hat man die Endstufe, dann kann man aus der nötigen Treiberspannung und dem Signalpegel der Gitarre plus Übersteuerungsreserve die Vorverstärkung berechnen und damit die Vorstufe planen. Hat man das beides beisammen, dann hat man die Stromaufnahme und kennt die nötigen Versorgungsspannungen, woraus sich das Netzteil ableiten lässt.

Also erste Frage, wie viele cleane Wätte willst du haben?

Viele Grüße
Martin

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Offline zaphod_beeblebrox

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #36 am: 13.01.2009 15:12 »
zunächst einmal handelt es sich um einen Klasse A Verstärker. Besonders im cleanen Betrieb ist die mittlere Stromaufnahme konstant, also von der Aussteuerung unabhängig. Darum brauchen klasse A verstärker nur sehr geringe Reserven im Netzteil. Bei Klasse AB oder gar B ist das anders und zwar egal davon wie das Bias erzeugt wird. Biaserzeugung hat mit den Betriebesklassen nix zu tun.
Hallo,
dann haben wir uns wohl missverstanden.

Dass ein Klasse A Verstärker in der Leistungsaufnahme sehr konstant ist, ist mir schon klar. Daher finde ich Röhrengleichrichter dort auch nicht so richtig interessant. Aber durch den Bias legt Mensch ja den Arbeitspunkt fest, ergo auch die (konstante) Leistungsaufnahme. Und wenn ich die Röhre nun sehr kalt fahre, drücke ich damit durchaus ja die Leistungsaufnahme, kann also druchschnittlich mit den genannten 20mA rechnen. Aber die gewünschten "cleane Reserven" sind dann halt einfach nicht da.

So sehe ich das jedenfalls :-)


Viele Grüße,
Matthias
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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #37 am: 13.01.2009 17:44 »
Hallo

aha, ja wir haben uns in der tat missverstanden. Ich dachte, dass du meinst, das Netzteil würde nicht genug Leisten einbrechen und dadurch den Headroom wegkomprimieren, was ja bei Zerre durchaus gewollt sein kann, um den Ton wie eine Wand stehen zu lassen.

Mit dem Headroom hast du recht. Das ist aber kein typisches Problem für kleine Verstärker sondern es ist typisch für Einkanaler. Entweder du hast cleanen Headroom, dann brauchst du aber einen Gehörschutz bei der Zerre, oder du reduzierst die Zerrlautstärke und kappst dir den Headroom. Dieses Problem hat wohl maßgeblich zur Entwicklung der Mehrkanaler geführt bei denen ein Kanal eine Vorstufenzerre aufweist, deren Zerrgrad unabhängig vom Gesamtvolumen gehalten werden kann.

Viele Grüße
Martin

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Offline Bierschinken

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #38 am: 13.01.2009 18:55 »
Nabend,

Zitat von: Martin
Also erste Frage, wie viele cleane Wätte willst du haben?
Gute Frage! Es soll bei Zimmerlautstärke clean sein, dem dürften 2-3 cleane Wätte wohl genüge tun.

Zitat von: Matthias
Du verpielst mit dem sehr negativem Bias meiner Meinung nach die Möglichkeit, die Röhre auch mit ihren normalen, lineareren Betriebsdaten zu fahren.
Das kann ich grade nicht nachvollziehen. Am gewählten Arbeitspunkt (Ua 250V, Ug -20V) ist die Kennlinie doch relativ linear, also müsste ich doch auch die Röhre linear aussteuern können, oder nicht?

Ich werde meine Idee in den nächsten Tagen ma zu Papier bringen. Ich denke dann wird das Vorhaben ersichtlicher.

Grüße,
Swen

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #39 am: 13.01.2009 20:00 »
Hallo

2...3Wätte sind mit der ECL82 locker machbar. Ich würde Ua=270V bei etwa Ia=20mA fahren. Da hast du Pa=5,5Watt und RaL=14k. De ECL82 lebt dann sehr lange. Der Fender Reverb Treiber könnte sehr gut passen. Der 50VA Ringkern von TT wäre sehr gut geeignet und ist auch bezahlbar. Ich glaube du planst da ein schönes Konzept.

Viele Grüße
Martin

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Offline Bierschinken

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #40 am: 15.01.2009 21:10 »
Hallo,

warum grade den 50VA-Ringkern? Ich würde sagen, der 30VA-Ringkern mit 200V/0.1A und 6,3V/1,5A ist genauso ausreichend.

Ich habe hier mal grob skizziert was ich mir vorstelle.
Auf jeden Fall möchte ich noch eine Klangregelung hinzufügen, wobei ich mich noch nicht entschieden habe, ob ich eine Ein- oder Zweiknöpfige bevorzugen soll.

Jedenfalls möchte ich mich erst dem Endstufenkozept widmen. Also ECL82 klingt ganz fabulös.  :)
Lediglich bei der Wahl des Übertragers bzw. dessen Primärmpedanz bin ich ratlos. Ich weiss, dass für Pentoden gilt Ra = ~ 1/5 bis 1/7 Ri, nur leider weiss ich nicht wie ich den Ri ermittle für den gewählten Arbeitspunkt. Wie macht man das?

Grüße,
Swen
« Letzte Änderung: 15.01.2009 22:39 von Bierschinken »

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #41 am: 16.01.2009 01:25 »
Hallo

der Ri ist der Anstieg der Kennlinien, den aus dem Datenblatt zu bestimmen ist sinnlos, weil er zu flach ist. Bei Trioden geht das bei Pentoden nicht. Deswegen empfiehlt Diciol eine ebenso gut und einfachere Faustformel nämlich:

RaL=Ua/Ia

Den 50ger Ringkern würde ich nehmen weil du mehr Spannung bekommst also besser sieben kannst und weil ein weniger belasteter Kern weniger streut.

Viele Grüße
Martin

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Offline NOS

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #42 am: 16.01.2009 07:41 »
Interessanter Thread!

Wenn man dem neueren Standardwerk zur Röhrenberechnung im deutschen Sprachraum (Martin: Du solltest es kennen  ;)) Glauben schenkt, kommt man in etwa auf:

Endstufe                          ECL82
Anodenspannung / V          270
Anodenstrom / mA             20
Steuerspannung / V           24
-------------------------------
Arbeitswiderstand / kOhm     13,5
Anodenverlustleistung / W    5,4
Ausgangsleistung / W          1,35
Kathodenwiderstand / Ohm   1200

...also die Hälfte der Ausgangs-Leistung als oben angegeben. Oder mache ich was falsch?

Grüße NOS

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Offline Bierschinken

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Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #43 am: 16.01.2009 21:48 »
Nabend,

vielen Dank, hatte ich glatt überlesen, dass der Diciol eine unkomplizierte Variante zur Ermittlung des Ra bietet.  :)
Da sich die Wahl der Primärimpedanz als so einfach dargestellt hat, drängt sich mir folgender Gedanke auf: Wenn ich den 30er Ringkern nehme ist die Spannung nicht gar so hoch wie beim 50er, da kann ich einen Arbeitspunkt wählen bei etwa 250V Ua und einem Strom von 25mA, sodass ich prima einen Hammond Universal AÜ mit 10k Primärimpedanz verwenden kann.
Damit ergibt sich eine Pwa von 6,25W, was vll. etwas mehr ist als zu Anfang gewollt, aber immernoch in Ordnung.

Was mich nun noch interessiert ist, wie empfindlich die ECL82 bei Fehlanpassungen ist?
Sprich; was sind akzeptable Toleranzen für den Ra und wie wirkt sich ein überschreiten/unterschreiten des Ra aus?

Grüße,
Swen

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Mini Amps thread - was es so im Netz gibt
« Antwort #44 am: 16.01.2009 21:56 »
Hallo

da nehmen sich Pentoden alle nichts. Sie haben ein ziemlich ausgeprägtes und schmales Maximum an Sprechleistung und auch beim Klirr beim optimalen Ra. Ich würde Pentoden nicht unbedingt stark Fehlanpassen. 30% sind sicher kein Ding. Aber größere Fehlanpassungen sei sie zu groß oder zu klein, rächen sich nach meiner Erfahrung schnell mit Mantschen. Für Gitarrenverstärker passt meiner Erfahrung nach eine kleine Unteranpassung ganz gut, sie bringt etwas mehr k2. Auch der Fender Champ ist ein bisschen unterangepasst.

Viele Grüße
Martin