Abend!
sagen wir mal so, die Röhren sind alles nur Schmuck. Unter der Platte sind die ganzen Transen versteckt
Spaß beiseite, das ist einfach ein Abschirmblech. AÜ und Netzteil auf 2 Seiten zu verteilen hat Vorteile, aber eben auch den Nachteil, dass die AÜ-Leitungen nahe an V1 vorbeigehen, bzw. an den Bauteilen dazu. Da der Nighthawk schon ordentlich Gain hat, hab ich hier die Primärleitungen zum AÜ abgeschirmt und hab dadurch an den Signalleitungen schräg darüber fast absolute Freiheit, was die Positionierung betrifft. Ein ähnliches Blech ist aus genau dem selben Grund im Classic drin.
Zur Kritik bzgl. der Loop: Die Grundidee hinter dem Amp war es auf Basis der alten NMV-Amps einen reinen Rocker ohne Schnickschnack aufzubauen, der letztendlich auch preislich deutlich unter dem Classic liegen sollte (und auch tut). Der Amp ist aber so ausgelegt, dass die FX-Loop ohne Probleme integriert werden kann. Hierzu greife ich auf meine parallel/seriell-Loop aus dem Classic zurück, die sich auch in anderen Amps super bewährt hat und einfach nicht auffällt. Dafür bekommt der Nighthawk eine Röhre mehr links von V1 und der Boardaufbau wird rechts des rechten Relais gestreckt bzw. der linke Teil (auf den Bildern) nach links verschoben. Die bisherige V3 wird somit zur V4 und treibt die Loop an. Dies erfordert dann mehr oder weniger zwingend auch einen normalen Master anstatt des PPIMV, der ohnehin rausgeflogen ist. Die Loop drückt halt den Preis letztendlich nach oben und da einigen Kunden die im Classic leider gar nicht nutzen habe ich sie in diesem ersten Nighthawk draußen gelassen.
Von daher ist die Kritik an der nicht vorhandenen Loop, gerade unter dem Gesichtspunkt, dass es kein Einkanaler ist, absolut gerechtfertigt und auch bereits vorgesehen, nur in dieser Ausführung nicht eingebaut. Ich wollte schlichtweg auch zeigen, dass es möglich ist zu einem Preis einen geilen P2P-Amp aufzubauen, der günstiger ist als ein in Korea produzierter Amp, von dem ich letztens mal einen Testbericht in der G&B gelesen habe.
Das gibt es doch gar nicht. Ein Amp, an dem man nichts kritisieren kann? Offensichtlich doch. Habe lange gesucht, nichts gefunden.
Die Planung muss unendlich lange gedauert haben. Grossartig, fabelhaft.
Dein Kommentar freut mich sehr, auch wenn ich selbst noch einige Verbesserungspunkte habe, die mir v.a. den Aufbau erleichtern (liegen v.a. auf der Boardunterseite).
P.S. Die zusätzlich eingefügten Aluplatten hätte man ja auch eloxieren lassen können.
Welche meinst Du? Die an der Front? Das sind 2mm dicke gebürstete Edelstahlplatten, die muss man nicht eloxieren. Oder meinst Du das Abschirmblech? Das ist ein Weißblech. Alu habe ich eigentlich gar nicht verbaut
Doch, warte, die Frontplatten sind aus Alu, aber schwarz eloxiert.
Sehr, sehr schön, Marc.
Das 4-Poti-Rondell-Layout lag am Gehäuselayout - oder war das Absicht? Erschließt sich mir nicht so ganz, falls letzteres der Fall sein sollte.
Und eine 3 Kanal-Version ohne Loop ist auch eher ungewöhnlich - mir fällt gerade kein anderer Amp ein. Hat das einen Grund (Kundenwunsch) ?
Ebenfalls Danke! Zur Loop habe ich ja oben schon geschrieben. Die 4er-Rondell lag nicht am Chassis, da dies ohnehin eine Sonderanfertigung ist, sondern war eine Design-Anleihe an den alten Plexis. Viele oder die meisten Tuner, Du glaube ich ebenfalls, haben doch die Eingangs-Buchsen teilweise durch Potis ersetzt. Ich wollte schlichtweg dieses markante Quadrat optisch weiterführen, hier jedoch in Form von Potis. Da meine Amps (fast) alle den Eingang links haben, habe ich das Rondell dann ebenfalls linksseitig platziert. Technisch wäre es natürlich deutlich einfacher gewesen, die beiden Volume-Regler nach rechts zu verlagern, da dann die Leitungsverlegung unkritischer ist. Das hat mich dann auch noch ganz schön Arbeit gekostet... Hier also der klassische function follows form Ansatz.
Bzgl. Planung habe ich in anderen Threads ja schön öfters was geschrieben. Ich versuche mal hier die Zeitspannen zusammenzubekommen.
Frühjahr 2008: Erste Ideensammlung. Zuerst dache ich an einen Dreikanaler mit allem Schnickschnack, Midi und getrennter Kanalführung. Das alles aber auf Eyletboards, die Midi-Schalterei ausgenommen.
Durch mehrfache Unterhaltungen mit Kunden bin ich den Gedanken Plexikanal vom Classic + Booster nicht mehr losgeworden, wodurch die Idee für zwei Kanäle geboren war. Bis zum dritten Kanal als Variante des zweiten war es nicht mehr weit, so gegen
Sommer 2008: war das Konzept gedanklich soweit gereift. Was man halt im Urlaub in Italien am Pool sich so ausdenkt um rumkritzelt. Nach dem Urlaub gingen die ersten Testaufbauten der einzelnen Kanalzüge los.
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Dezember 2008: an den Lasercutter, ebenso gingen die Einzelteilbestellungen raus und ich habe die Boards gebohrt, bestückt, verlötet.
Anfang Januar 2008: kamen dann die Chassis an und in der zweiten Woche war der Amp funktionstüchtig verdrahtet. Ab da ging es dann bis jetzt ans endgültige Abstimmen, Leitungsooptimierung etc.
Man kann also sagen:
Ideensammlung ca. 6 Monate
Detailplanung ca. 4 Monate
Aufbau: 2 Wochen
Soundtuning: 3-4 Wochen, nachdem ich die Kanäle bereits vorher über viele Wochen getestet habe.
Viele Grüße,
Marc
Viele Grüße,
Marc