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"Turret-Board" aus Holz?

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Offline schrubbi

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #30 am: 25.02.2009 15:17 »
Hallihallo,
nur mal so ein paar Gedanken zu diesem Thema.

Wichtig, ist nur meine Meinung!

Erst einmal würde ich heute auch sicher keinen Werkstoff wie Holz für eine Leiterplatte verwenden, schließlich kommen nachher Bauteile auf die Schraubenköppe, deren Preis und Wert das vielfache der Leiterplatte betragen.

Wenn man schon etwas selber herstellt, dann eben auch richtig.

Die ganze Sache erinnert mich aber an meine jugendlichen Anfänge.
Damals (war alles besser  :angel: ;D), ich war jung und hatte kein Geld, so wurde alles selber gebastelt.
Bauteile aus defekten Geräten ausgelötet, und jetzt kommt es, Holzbrettchen mit Messingschrauben. Ob Fuzz oder Flanger, alles erst mal auf dem Brettchen.

Aber es ist sicher eine reine Bastel- Testaufbaulösung, und anderes Material muss nun wirklich kaum teurer sein. Aber sicher besser geeignet.
Erst recht wenn Hochspannung ins Spiel kommt.
Wenn es Vintage sein soll, nimm Pertinax, besorg dir eine größere Platte , dann hast du für die nächsten Jahre genug.

Das Thema Sicherheit und Normen, ich muss mich mit dem Mist täglich rumschlagen.

Im Unikatsbau und bei solchen Bastelprojekten....

Wenn man es genau nimmt, wer darf denn überhaupt solche Geräte oberhalb der Schutzkleinspannung bauen.....??

Schön wenn man den richtigen Beruf hat, erleichtert die Sache ungemein.
Ansonsten eben wirklich nach den angesagten EN- Normen bauen.
Ich würde halt schon überlegen ob ich ein (gebrauchtes) Selbstbau- Gerät mit Sicherheitsdefiziten verkaufen würde.

Die Sicherheits- und EMV- Prüfungen für ein Gerät sind bei Serienfertigung und gewerblichen Vertrieb halt notwendig, und muss mit einkalkuliert werden.

Was Schutzprüfungen angeht:

Meine Geräte habe ich mit einem Prüfkoffer für Gerätemessungen nach BGV A3 getestet.
Allerdings sollte man dann noch ein Prüfprotokoll erstellen.
Schaden kann so etwas nicht, aber reicht für die kommerzielle Schiene nicht aus.

Wie auch immer, wenn höhere Spannungen ins Spiel kommen, muss der Aufbau nach Norm und sauber mit den richtigen Bauteilmaterialien erfolgen.

Basteleien mit Bodentretern und 9V wären dann ja auch ein nettes Betätigungsfeld.

Gruß,
schrubbi


Wo die geistige Sonne tief steht, werfen selbst Zwerge riesige Schatten. Und natürlich > Der beste Beweis für intelligentes Leben im Weltall ist, dass noch niemand versucht hat, mit uns Kontakt aufzunehmen

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Offline Stephan G.

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #31 am: 25.02.2009 20:48 »
Hi, Folks!

Komisch, dass man alle paar Monate mal wieder was zu Normen und deren Verbindlichkeit erklären muss  ...

Im Schnelldurchlauf:

... Ich kann Herbert nicht beipflichten, dass man Normen freiwillig einhalten kann.
Normen sind keine Gesetze - von daher hat Herbert natürlich recht. Werde ich erwischt, dass ich bestimmte
Normen nicht einhalte, werde ich nicht bestraft. In einigen Gesetzen wird aber auf Normen hingewiesen!
Die ganze Sache kippt natürlich ins Gegenteil, wenn das Gerät mal einen Fehler aufweist und es zu einem Personenschaden kommt. Da kommt nämlich der amtlich anerkannte und öffentlich bestellte Sachverständige, der im Laufe seiner Karriere schon IHK-, HWK-, VDE- oder sogar DKE-Mitglied war oder ist (Mehrfachnennungen sind möglich), mit gaaanz einfachen Fragen zur Gutachtenerstellung angerauscht:
- Ist das Gerät nach den derzeit gültigen technischen Regeln hergestellt??
- Ist eine evt. notwendige Wiederholungsprüfung ordnungsgemäß durchgeführt und auch sauber dokumentiert worden??
- Sind die mit der Entwicklung, Herstellung oder Prüfung der Geräte betrauten Personen überhaupt geeignet (VDE1000-10)??

Nur wenn alle diese (und noch viele weitere) Fragen mit JA beantwortet werden können, gilt der "Beweis des ersten Anscheins", dem die Tatsache zugrundeliegt, der Hersteller oder Betreiber habe alles in seiner Macht stehende unternommen, um einen Schaden abzuwenden. Ein dennoch eintretender Schaden ist somit als Unglück einzustufen und war halt in dem Fall unvermeidlich.
Großer Vorteil dieser Beweislastumkehr: der Staatsanwalt muss Dir Deine Schuld beweisen! (Was er relativ selten versuchen wird, wenn ein Gutachten Dich entlastet).

Musst Du allerdings im umgekehrten Fall Deine Unschuld beweisen, prophezeie ich Dir eine herbe Niederlage, weil ein Gutachter schon aus Prinzip einem Normen-Nichteinhalter gehörig eine einfahren wird!

Mehr steckt nicht dahinter!

Ach so: Es ist ja nich so, dass Normen reine Schikane sind. Da steckt auch verdammt viel Fachwissen drin, abgesehen davon, dass man bei Beachten der Normen eigentlich alle Gefahren in den Griff bekommt...

Selbst die - zugegeben - hohen Kosten der Normen lasse ich nicht gelten, dafür habe ich schon zu oft auf "den Kiefer" hingewiesen, wo für knapp 40 Euronen die wichtigsten Punkte besprochen werden (Gerhard Kiefer: VDE0100 und die Praxis). Im Hobbybereich und auch beim Profi sollte der nicht fehlen!

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dknia

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #32 am: 26.02.2009 10:37 »
Hallo Stephan,

Zitat
Komisch, dass man alle paar Monate mal wieder was zu Normen und deren Verbindlichkeit erklären muss   

hättest es nicht erklären müssen. Der Link http://www.dke.de/DKE/Normen+erarbeiten/Normung+was+ist+das.htm den ich eingefügt habe beantwortet alles.

Zitat
Die Anwendung einer Norm ist grundsätzlich freiwillig, eine Anwendungspflicht kann sich jedoch aufgrund von Rechts- oder Verwaltungsvorschriften sowie aufgrund von Verträgen oder sonstigen Rechtsgründen ergeben.

Durch das Anwenden von Normen entzieht sich niemand der Verantwortung für eigenes Handeln. Jeder handelt insoweit auf eigene Gefahr

Gruß Herbert
« Letzte Änderung: 26.02.2009 10:38 von dknia »

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Offline Stephan G.

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Re: "Turret-Board" aus Holz?
« Antwort #33 am: 26.02.2009 18:51 »
Hi, Folks!

Im Link ist alles erklärt - aber dennoch blinzelt bei Deinem Beitrag eine gewisse Leichtfertigkeit durch - zumindest für die Leser im Forum, die nur auf eine Phrase wie z. B. "nicht so wichtig" warten, um das Thema dann endgültig über Bord zu werfen und hemmungslos mit Pfriemeln beginnen ...

Gerade für die NICHT fachlich Qualifizierten (die sich aus verständlichen Gründen aber dennoch nicht vom Hobby Röhren abbringen lassen werden) sollte man ein gewisses Grundverständnis für die Notwendigkeit der Normen bilden und es fördern, möglichst in ihrem Rahmen handeln - das sehe ich als wichtigste Aufgabe in diesem Bereich des Forums.
Solche Mitleser werden sich nicht darauf einlassen können, eine gleichwertige Schutzmassnahme zu entwickeln, wie sie in einer Norm gefordert wird - dazu muss man die Norm nämlich verstanden haben. Dann kann ich sie auch gleich anwenden ...

Eine "Bagatellisierung" der Rechtslage finde ich nicht GUT.

UND: Verglichen mit dem Aufwand im Zusammenhang der WEEE-Richtlinie mit der für Hersteller / Inverkehrbringer notwendigen EAR-Registrierung samt insolvenzsicherer Rücknahme-Garantie (um dann irgendwann einen Container voll Elektronikschrott bei der Sammelstelle abholen und fachgerecht entsorgen zu müssen) ist das Einhalten der Normen doch für uns Fachkräfte ein Kinderspiel - oder?  ;)

PLAY LOUD!!  :guitar:
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!