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Standby switches

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sjhusting

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Standby switches
« am: 9.02.2009 10:36 »
Auf ein andere Forum gab es ein Thread bzg STanby. Wir alle kennen die AC-DC Schalt-Frage. Es war folgendes presentiert:

Zitat
There is no difference except after the rectifier looses the diode forward drop, the peak is the same, the peak to mean ratio is half for each contact, but the current is so low that that in immaterial. Switching after the rectifier requires a switch rated to peak AC between contacts, switching before not only requires peak AC between contacts, it requires 2*AC between "phases", harder to find and more likely to fail if you use less then need rating

Ich waere interessiert was die, die besser wissen als ich (zB Stephan G, Rockopa, Joachim, Marc) zu sagen haben. Ich kann es einfach nicht akkzeptieren, das ein Schalter der fuer ~24VDC zugelassen ist, besser mit 420VDC auskommt als 340VAC.

steven

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Offline mac-alex_2003

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Re: Standby switches
« Antwort #1 am: 9.02.2009 11:20 »
Hallo,

ein Schalter bei DC (after the rectifier) soll auf den AC peak ausgelegt sein, soweit ist das ja ok, da dies die maximale DC Spannung sein kann. Nur die zweite Hälfte des Satzes passt nicht so ganz.

Bei einem Brückengleichrichter liegen z.B. 350VAC an. Der APEM Schalter ist ausgelegt für 400VAC, passt also alles.
Interessant wird es bei einer Zweiweg-Gleichrichtung mit einem Mittelpunkt auf Masse. Hier liegen am Gleichrichter zwar 350VAC * 2 an, jedoch liegen je Schalterseite bei einer zweipoligen Schaltung stets auch nur 350VAC zwischen Schaltereingang und Schalterausgang an. Die Differenz von 700VAC liegt nur zwischen den beiden Eingängen der beiden Schaltebenen an, da die Phasenlage ja zwischen den beiden um 180° gedreht ist.

Sprich es sieht im ausgeschalteten Zustand (bei peak 350V) so aus:

Schaltebene 1: Eingang +350V, Ausgang 0V
Schaltebene 2: Eingang -350V, Ausgang 0V

Ein Spannungswert zwischen den Ebenen ist im Datenblatt nicht enthalten, jedoch eine Isolationsspannung von 2000VeffAC zwischen den Anschlüssen.

Von daher ist eine zweipolige Abschaltung vor dem Gleichrichter auf jeden Fall der richtige Weg. Schaltet man nach dem Gleichrichter muss der Schalter den AC-peak (=max. DC-Spannung) in DC schalten können. Hierfür fehlen dem Schalter Funkenlöschstrecken und entsprechend ausgeprägte Schaltkontakte. Ab 25V DC kann es zu Funkenstrecken kommen, die je nach Stromstärke wieder verlöschen oder auch nicht. Dann fließt im ausgeschalteten Zustand Strom und der Schalter fackelt ab. Unter Umständen verkleben auch die Kontakt und lassen sich nicht mehr lösen.

Ein DC-Schaltung der Ub+ ist somit auf jeden Fall zu vermeiden, die AC Schaltung immer besser, wenn man einen Schalter hat, der die AC-Spannung verkraftet.

Viele Grüße,
Marc

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sjhusting

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Re: Standby switches
« Antwort #2 am: 9.02.2009 11:24 »
Danke, Marc, wenn es dir nichts ausmacht, werde ich das uebersetzen und weiter geben.

steven

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Offline chipsatz

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Re: Standby switches
« Antwort #3 am: 9.02.2009 13:32 »
Hallo Steven,

ich wurde vor kurzem (dank Marc) auch mit dem Thema konfrontiert.
Ich habe dann mal direkt beim technischen Vertrieb eines Switch-Herstellers in UK nachgefragt.

Meine frage lautete: Wie gross ist die maximale DC-Schaltspannung bei 0,5A (der Schalter war für 400VAC zugelassen).

Hier die Antwort:
Zitat
Hi Michael,
I cannot answer that open ended question because the switch has not been tested to its limits with a 0.5A dc current and has no certfication or approval in that respect. However, personal experience tells me that, provided the load is not hugely inductive (unless diode protected) I would expect the switch to perform well up to 48vdc.
You could put the switch on trial or I could run a test to your specification. Seeking formal approval is very expensive and would have to be justified.
Regards,
XXXXXX (Mr)
Test & Approvals Engineer

Vielleicht hilft dir das.

Gruß mike

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Offline jacob

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Re: Standby switches
« Antwort #4 am: 9.02.2009 13:51 »
Hi,

der gute Leo hat sich um solche Kinkerlitzchen wohl keine Gedanken gemacht/ machen müssen. Die meisten seiner Kisten laufen heute noch mit dem originalen, DC schaltenden 1xEIN Carling-Switch.

Ich verstehe aber trotzdem die hier konstant aufflackernde Diskussion nicht: heutzutage ist es einfach Standard, daß nicht nur die Primärspannung, sondern auch der AC im HT- Bereich von Röhrenamps zweipolig geschaltet wird, egal, ob nun Zweiweg- oder Brückengleichrichtung. Und das ist auch gut so  :police:
Und mit dem zweipoligen APEM, den Dirk neuerdings im Shop anbietet, hat man auch einen hervorragenden, zugelassenen und preiswerten Schalter zur Verfügung.  :bier:
Von diesen billigen (im wahrsten Sinne des Wortes) China-/Taiwan/Korea- Schaltern sollte man m.E. auf jeden Fall die Finger lassen.  :devil:

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 9.02.2009 13:54 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Duesentrieb

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Re: Standby switches
« Antwort #5 am: 9.02.2009 14:16 »
Nur als Ergänzung: es gibt auch aktuelle amerikanische Amps, die derart verdrahtet sind: Soldano, Bogner, . . .

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Offline jacob

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Re: Standby switches
« Antwort #6 am: 9.02.2009 14:33 »
Na ja, Soldano ist ja auch nur ein engagierter Musiker/Röhrenbastler gewesen, woher hätte er das also wissen sollen? :devil:
Die Amis nehmen es mit der elektrischen Sicherheit wahrscheinlich nicht so genau... dort gibt es ja anscheinend auch diese "Adapter" zu kaufen, die den PE nicht durchleiten und von vielen US- Musikanten gerne gegen Brummschleifen eingesetzt werden...

Daß aber der BOGNER auch... da bin ich nun doch etwas platt  :-\

BTW: hier fehlt ja immer noch ein Totenkopf- smiley  :police: ;)


Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 9.02.2009 14:35 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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sjhusting

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Re: Standby switches
« Antwort #7 am: 9.02.2009 14:33 »
Nur als Ergänzung: es gibt auch aktuelle amerikanische Amps, die derart verdrahtet sind: Soldano, Bogner, . . .

VibroKing standby ist pre-Rectifier ...

Es geht nicht an ob es richtig ist (bin ueberzeugt das es richtig ist) aber ich bin selbst-ausgebildete Hobbyist; dH es gibt riesige Loecher in mein Kenntisse/Erfahrung/Vocabulaer, ich kann kein Argument aufstellen das jemand mit lang-jaehrige Erfahrung hat ueberzeugen wurde.

Es ist nuer eine Frage ob ich Streit anfangen moechte. Standby ist fast ein religiose Frage, und ich glaube nicht das ich die Standby-Pius-Bruderschaft reformen kann.

steven
« Letzte Änderung: 9.02.2009 14:37 von stevo »

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Offline Duesentrieb

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Re: Standby switches
« Antwort #8 am: 9.02.2009 15:10 »
Ich will nicht streiten, war nur ne Anmerkung, damit niemand meint, nur Fender hätte das in den 60ern so gemacht.
Der Shiva beispielsweise schaltet einpolig Ein/Aus und einpolig-DC den Standby.
SLO-Bilder siehe SLO-Forum.
Dabei sei angemerkt, dass in einigen Ländern (US of A) die Steckdosen so ausgelegt sind, dass N, L und E (sofern richtig hausverdrahtet) fest zugeordnet sind. Ein Vorteil gegenüber unserer Schuko, wie ich finde - lasse mich aber gerne von den Exp. des Gegenteils überzeugen.

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sjhusting

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Re: Standby switches
« Antwort #9 am: 9.02.2009 15:15 »
Olaf, theoretisch ist es tatsaechlich in die Staaten so. Praktisch gibt jede Menge Elektrik der auf die Stand der 60er ist. Und jede Menge schlampig bearbeitete neue Haueser.

steven

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Offline jacob

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Re: Standby switches
« Antwort #10 am: 9.02.2009 16:19 »
Hi Olaf,

Zitat: "Dabei sei angemerkt, dass in einigen Ländern (US of A) die Steckdosen so ausgelegt sind, dass N, L und E (sofern richtig hausverdrahtet) fest zugeordnet sind. Ein Vorteil gegenüber unserer Schuko, wie ich finde..."

Das wäre aber unpraktisch für die "Feinohrhasen"- Fraktion, die gerne testet, bei welcher Schukosteckerstellung der Amp besser klingt.  :guitar:
Diese Jungs müssten sich dann dazu extra einen anderen Netzschalter einbauen  ;D

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Larry

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Re: Standby switches
« Antwort #11 am: 10.02.2009 14:28 »
Diese Jungs müssten sich dann dazu extra einen anderen Netzschalter einbauen  ;D

Einen dritten Schalter zur Gruppe Power & Standby dazu, bezeichnet z.B. als 'Phasing-Swap' - und schon sind diese Jungs auch glücklich  :laugh:
Oder einen 2-pol. aber 3-pos. Netzschalter on-off-on, was dann zum Nachrüsten für jene gedacht sein könnte, die nicht bohren wollen...  8)

Es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen, für die dann eben eine adäquate Lösung zu finden ist  ;)

Larry
Larry's Website - oder gleich direkt zu den Amp-Fotos in der Gallery

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Offline Stephan G.

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Re: Standby switches
« Antwort #12 am: 14.02.2009 20:27 »
Hi, Folks!

Die Frage der Zulässigkeit, solche Schalter ausserhalb ihrer Spezifikation zu betreiben, wird wohl immer polarisieren.

Fakt ist, dass ein europäischer Hersteller sich das eigentlich gar nicht erlauben kann, sofern er die CE-Kennzeichnung aufgrund der so genannten "Konformitätsvermutung" vornimmt. Man kann davon ausgehen, dass über 90% aller Geräte so gekennzeichnet sind (DIEZEL ist der einzige mir bekannte Hersteller, der eine Kennzeichnung aufgrund eines Prüfungsnachweises vornimmt...).
Aufgrund dieser Vorgehensweise MUSS man die Einhaltung einiger Normen versichern und hat somit keinen Spielraum!

Wie im Amiland Geräte in Verkehr gebracht werden müssen, weiß ich leider nicht ...

PLAY LOUD!!  :guitar:

P.S.: Vielleicht musste der gute Herr Bogner ja auswandern, um Geräte überhaupt bauen zu dürfen ?!?
Forget TRIAL AND ERROR!  BURN AND LEARN!