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Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods

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Offline stephan61

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Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« am: 20.02.2009 11:37 »
Hallo Forum,

nachdem das mein erster thread ist, eine kurze Vorstellung meinerseits:
Ich habe vor ungefähr 30 Jahren das erste Mal eine Stromgitarre in einen Verstärker gestöpselt (Dynacord Amigo, diese treue Seele habe ich immer noch!) und schon bald mit Lötkolben Röhrenverstärker malträtiert, z.B. zuschaltbaren Leadkanal eingebaut Marke Boogie, das damals ja das ultimative war.
Die letzten Jahre habe ich diese Sachen sträflich vernachlässigt, aber jetzt hats mich wieder gepackt.

Und jetzt zum Thema: Ich habe mir einen 5e3 - Klone zusammengebaut. 5e3 einerseits wegen Vorliebe für Bluesrock mit tweed-sound, andererseits weil einem damit noch nicht die Ohren abfallen. Ich möchte hier einfach mal meine Erfahrungen mit Original und späteren Modifikationen vorstellen, ich denke es ist für den einen oder anderen 5e3-Interessenten vielleicht hilfreich. Wenn nicht, einfach wieder zuklappen. :)

Basis war ein Kit aus Kokomo, aufgepeppt mit MM PT und OT, Röhren, Caps (Koppel-Cs Mallories und Mustards) und Widerstände habe ich selbst beschafft.
Der Klang im Originalzustand war schon sehr schön, aber auch sehr speziell: Mit einer Tele gibt es 1a ZZTop (z.B. Blue Jean Blues) mit wirklich enormer Kompression und weicher Verzerrung.
Leider war die kleine Kiste mit Humbuckern (Ibanez Semi) praktisch nicht zu gebrauchen. Durch die höheren Bassanteile ging er bei den tieferen Tönen voll in die Knie, schön hat sich das nicht mehr angehört. Die Kollegen von über dem Teich haben dafür ja den schönen Ausdruck "farty bass response".

Daher habe ich folgende Mods vorgenommen (die einzeln immer wieder im Netz zu finden sind):
- Zuerst Netzteil-Elkos von 16-16-16 auf 20-20-16 erhöht (20mü macht die 5y3 ja max.): Deutlich strafferer Ton, die Kompression geht deutlich zurück.
- Dann Koppel-C nach erster Stufe von 0.1 mü auf 0.047 verringert: Jetzt kommt auch der Humbucker gut rüber.
In der Summe bin ich jetzt mit dieser Ausstattung sehr zufrieden, der originale 5e3 Ton ist zwar jetzt schwächer, dafür hat der Amp mMn jetzt mehr Allrounder-Qualitäten, er kann jetzt sehr schön straffe Powerchords und ja, clean spielen ist jetzt auch einigermaßen machbar.
Ein toller Rocker!

Grüße
Stephan

PP: Meine Semi sucht immer noch einen passenden Amp, jetzt kriegt sie einen Prinzi beigestellt, die Teile liegen schon fast alle da und dazu gibts ja sehr gute und hilfreiche Infos in anderen threads hier!
 
"It must schwing!"

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dknia

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #1 am: 20.02.2009 16:14 »
Hallo Stephan

erstmal herzlich willkommen. Dein Beitrag kommt für mich genau richtig. Denn habe seit gestern eine PRS SE Singlecut und leider habe ich genau das was du beschreibst festgestellt. Mein 5e3 mag keine Humbucker. Das Netzteil habe ich schon wie du auf gebaut, deinenTipp mit dem Koppel c werde ich probieren.
Deine Idee mit dem Princeton........ du wirst ihn lieben.

bis denn
Herbert

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Offline hako

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #2 am: 22.02.2009 02:53 »
Hallo Stephan,

Daher habe ich folgende Mods vorgenommen (die einzeln immer wieder im Netz zu finden sind):
- Zuerst Netzteil-Elkos von 16-16-16 auf 20-20-16 erhöht (20mü macht die 5y3 ja max.): Deutlich strafferer Ton, die Kompression geht deutlich zurück.

in meinem (originalen) Fender Vibro Champ von 1978 ist ein Mallory 40/20/20 verbaut. Ich hatte mich schon gewundert wie das funktionieren kann (5Y3 max. 20mü). Kann da jemand was zu sagen ????

Viele Grüße
Heiko
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Offline Bierschinken

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #3 am: 22.02.2009 16:31 »
Hallo,

wenn der 40µF als Ladeelko verwendet wird, ist einfach der Ladestrom zu hoch und die Lebensdauer der 5Y3 wird reduziert.
Ne GZ34 könnte den größeren Ladeelko ab, bringt aber auch insgesamt mehr spannung wegen dem kleineren Ri.

Grüße,
Swen

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Offline hako

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #4 am: 22.02.2009 17:45 »
Hallo Swen,
wenn der 40µF als Ladeelko verwendet wird, ist einfach der Ladestrom zu hoch und die Lebensdauer der 5Y3 wird reduziert.
Ne GZ34 könnte den größeren Ladeelko ab, bringt aber auch insgesamt mehr spannung wegen dem kleineren Ri.

Danke für die Info! Ich habe jetzt einen TAD solid state Recti drin in Kombination mit einer JJ 6V6S.
PV ist 365V
PC ist 50mA
macht also 18,25W, sollte also ok sein!

Viele Grüße
Heiko
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Offline Bierschinken

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #5 am: 22.02.2009 18:59 »
Hallo Heiko,

was genau bezifferst du mit PV und PC?

Grüße,
Swen

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Offline Dirk

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #6 am: 22.02.2009 20:05 »
Zitat von: Bierschinken link=topic=9739.msg87207#msg87207 date=1235325570
was genau bezifferst du mit PV und PC?
[/quote

Ich tippe auf Plate Voltage und Plate Current.

Gruß, Dirk
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Offline hako

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #7 am: 23.02.2009 00:05 »
Zitat von: Bierschinken link=topic=9739.msg87207#msg87207 date=1235325570
was genau bezifferst du mit PV und PC?

Ich tippe auf Plate Voltage und Plate Current.
[/quote

Genau das meinte ich :).

Laut Datenblatt ist das ja noch im grünen Bereich und der Amp funktioniert ohne Probleme und klingt sehr gut.
Allerdings frage ich mich ob die 6V6 so nicht zu schnell verschleisst und wie sich der Sound ändert wenn ich die
Kiste mit einem etwas grösserem Kathodenwiderstand etwas bremse... ;)?
Hat evtl. jemand Erfahrungen damit gemacht?

Viele Grüße
Heiko
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Offline Bierschinken

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #8 am: 23.02.2009 01:14 »
Nabend,

nicht zu vergessen, dass du für die Anodenverlustleistung die Spannung von Kathode - Masse, der Spannung von Anode - Masse abziehen musst!
das werden sicher 15 - 20V sein. Wenn du den Strm dann über den Kathoden-R ermittelst müsstest du, wenn du pingelig bist, auch noch den Strom des Schirmgitters abziehen. Aber als Faustformel ist Ua*Ik völlig in Ordnung  :)

Wenn du die Endstufe kälterfährst bekommst du den meiner Meinung typischen Fendercleansound.
Die meisten beschreiben es als kalt und steril, ich würde sagen, sehr klar und dynamisch.
Davon abgesehen zerrt die Endstufe insgesamt später.

Grüße,
Swen

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Offline hako

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #9 am: 24.02.2009 12:12 »
Moin;-),
nicht zu vergessen, dass du für die Anodenverlustleistung die Spannung von Kathode - Masse, der Spannung von Anode - Masse abziehen musst!
das werden sicher 15 - 20V sein. Wenn du den Strm dann über den Kathoden-R ermittelst müsstest du, wenn du pingelig bist, auch noch den Strom des Schirmgitters abziehen. Aber als Faustformel ist Ua*Ik völlig in Ordnung  :)

 ;D

Wenn du die Endstufe kälterfährst bekommst du den meiner Meinung typischen Fendercleansound.
Die meisten beschreiben es als kalt und steril, ich würde sagen, sehr klar und dynamisch.
Davon abgesehen zerrt die Endstufe insgesamt später.

Danke, werde ich mal austesten wenn ich wieder etwas mehr Zeit habe. Mir gings auch darum zu wissen, ob ich mit o.g. Werten die Endröhre nicht zu schnell kille. Schaut aber soweit alles gut aus und funktioniert bestens....

Viele Grüße
Heiko

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Offline re904

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #10 am: 1.03.2009 18:26 »

Basis war ein Kit aus Kokomo, aufgepeppt mit MM PT und OT, Röhren, Caps (Koppel-Cs Mallories und Mustards) und Widerstände habe ich selbst beschafft.
Der Klang im Originalzustand war schon sehr schön, aber auch sehr speziell: Mit einer Tele gibt es 1a ZZTop (z.B. Blue Jean Blues) mit wirklich enormer Kompression und weicher Verzerrung.
Leider war die kleine Kiste mit Humbuckern (Ibanez Semi) praktisch nicht zu gebrauchen. Durch die höheren Bassanteile ging er bei den tieferen Tönen voll in die Knie, schön hat sich das nicht mehr angehört. Die Kollegen von über dem Teich haben dafür ja den schönen Ausdruck "farty bass response".


Welchen Speaker hast du? Einen Weber Alnico Sig12(S)?

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Offline stephan61

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #11 am: 1.03.2009 21:55 »
Hallo Re904,

jo, den hab ich. Bin ganz zufrieden damit, hab aber leider keinen Vergleich mit anderen AlNiCos.
Nur mit meiner 2x12 Celestion Box, da passt der Sig12 meiner Meinung nach besser zum 5e3.

Gruß
Stephan
"It must schwing!"

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Offline re904

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #12 am: 2.03.2009 00:18 »
Ich habe den gleichen Speaker (Sig Alnico 12, kein S). Dieser Speaker ist meiner Meinung nach für den Matsch mitberantwortlich. Auch wenn er sehr schön dreckig klingt, so ist er doch sehr dumpf und dröhnt bei hohen Lautstärken, besonders mit einer ES 335. Habe noch einen 2ten 5E3, mit einem alten Jensen P12Q, gefällt mir viel besser. Der Weber Sig hat eine Straight Cone, Mini Magnet, 1" Voice Coil und klingt schon interessant, aber ausser Zerre geht nicht viel.

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Offline stephan61

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Re: Schon wieder 5e3: Erfahrungsbericht Mods
« Antwort #13 am: 2.03.2009 19:48 »
Hi re904,

ich habe eben nochmal nachgeschaut, ich habe einen 12S, den mit den "Ringerl" im Konus. Der ist an sich schon - relativ - fest in den Bässen, mehr als der 12 ohne S denke ich, wenn man den Hinweisen auf der Weber-Seite glauben mag. Bei meiner Semi neigt er aber auch zum Flabbern, ist aber nicht so schlimm wie das Bassflabbern durch den Amp vor meinem Umbau.
Ich habe heute mal probeweise einen C12R zum Vergleich daneben eingestöpselt, der flabbert eher noch mehr, ist aber nicht so dumpf wie der Weber. Das bestätigt die Beobachtung von Dir mit dem etwas dumpfen Klang. Dafür kommen aus dem Jensen teilweise schon krätzige Höhen, das ist ja auch ein LS der einfacheren Preisklasse. Wie oben beschrieben, passt mir aber die 2x12 Celestion auch nicht so besonders, da wird es schon sehr "britisch". Daher ist für mich unter den gegebenen (d.h. meinen) Verhältnissen der Weber noch der passendste LS für den 5e3.
Wie ist denn dann der direkte Unterschied des Weber 12S zu einem Jensen AlNiCo, speziell beim 5e3? Hat hier jemand einschlägige Hörerfahrung? Man will sich ja weiterbilden...

Und Semis wie die ES 335 oder meine AS200 sind denke ich eher der natürliche Feind des 5e3, um da gut klar zu kommen braucht es noch ein paar mehr Maßnahmen. Siehe Stevo's thread mit dem Umbau auf 6g3 und anderer Kleinigkeiten. Ich nehme den 5e3 wahnsinnig gern mit Strat oder Tele, mit Humbuckern in solidbody geht es auch gut, die AS200 aber kriegt jetzt wie am Anfang mal beschrieben ihren eigenen Amp, einen Prinzi.

Gruß
Stephan
"It must schwing!"